freiTEXT | Sabine Roidl
27. Februar 2015Sabine Roidl,LiteraturfreiTEXT,Prosa
ABC
Alles auf Anfang. Auf Ausführungen besessen besserer Champions und Chansonnetten darf die einfache Ernte eimern. Der das geschrieben hält es fest in Fingern fragt frigide ganz gut gegangen. Oder? Neidisches Nicken. Halte häufig heiteres Hi Hi Hi hinter herzzerissenen Händen im jaulenden Jammertal. Konkurrenzlos kopfkrank kann man Nächsten leben lassen. Nehme nachher mehr mit ohne Pardon. Pochende Reinheit quillt reuelos. Suche ständig steuernde Silbe; schenk mir eine. Soll sie sein schief schnief sichtbar, schützenswert. Sprache ist Stellwerk im Strudel, süchtigmachend taumelt sie talwärts, wir Träumer sind verdammt für immer. Verfluchte Wahrheit vermeidend, wohliges Wiegen unseres Unwissens. Verstehst nix von was weil warum. Wütendes Wort wird Yachthafen zerhäxelter Zundergeschichten, zartbitter: zurück auf Anfang.
Sabine Roidl
freiTEXT ist eine Reihe literarischer Texte. Freitags gibts freiTEXT.
Du hast auch einen freiTEXT für uns? Sende ihn uns doch an mosaik@studlit.at
Vor dem Bureau # 1: Auf hoher See
21. Februar 2015Stefan Findeisl,Theater,Kulturszene,Bureau du Grand MotPeter.W.
Nostalgiealarm! Bekannte Gesichter in jung. Wer wissen möchte, wie z.B. Peter.W. 2007 ausgesehen hat... Read more
freiTEXT | Nico Feiden
20. Februar 2015Nico Feiden,LiteraturfreiTEXT,Prosa
Tramperliebe
Ich ging stundenlang an einer Landstraße entlang, ohne das ein Auto anhielt, litt unter der Hitze dieser südlichen Sonne, während der Schweiß aus jeder Pore meines Körpers tropfte.
Als ich schon aufgeben wollte, hielt ein kleines Auto und eine junge Frau lächelte mir entgegen. Ein braun gebrannter Engel, der sich in diese südliche Dürre verirrt hatte.
Ich stieg ein und wir brausten los, während der Staub hinter uns in einem Wirbel aus Erregung zitterte.
Der Vorderreifen des Wagens schmiegte sich sanft an den Mittelstreifen der verlassenen Landstraße an und am Fenster zog die Wildheit der Natur wie ein verschwommenes Polaroid vorbei.
Es war eine wunderbare Fahrt, Clara so hieß sie, erzählte mir von ihren Reisen, von ihrer kleinen Modeboutique in Florenz. Sie redete und redete mit ihrer zarten Stimme und ich hörte Ihr gerne zu. Ich sah sie verlegen an, während das Licht sich auf ihrer braun gebrannten, verschwitzen Haut verlor.
Vielleicht war es, weil ich lange nicht mehr mit einer Frau gesprochen hatte, aber sie kam mir so unwirklich vor, so vollkommen, so wundervoll ...
Für ihr Lächeln wäre ich tausend Tode gestorben, Gott war sie schön.
Sie redete und ich hing gebannt an Ihren feurigen Lippen, hörte jeden Ton wie eine Symphonie des Himmels in meinen Ohren erklingen.
Sie fragte, ob ich einen Platz zum Schlafen hätte, und bot mir an bei ihr zu nächtigen. Ich lehnte dankend ab, denn der Ruf der Ferne lockte mich weiter Richtung Süden.
An einer Kreuzung verabschiedeten wir uns, sie gab mir einen Kuss; einen sanfteren und innigeren Kuss hatte ich nie bekommen und ich schwebte noch tagelang in dem zauberhaften Schleier der Verliebtheit über die staubigen Straßen Italiens, mit der tragisch schönen Erkenntnis, dass ich sie nie wieder sehen würde ...
Nico Feiden
freiTEXT ist eine Reihe literarischer Texte. Freitags gibts freiTEXT.
Du hast auch einen freiTEXT für uns? Sende ihn uns doch an mosaik@studlit.at
freiTEXT | Karin Seidner
13. Februar 2015Karin Seidner,LiteraturfreiTEXT,Prosa
Ahnungen
Der frühe Abend, an dem der Hochsommer in den Herbst überging, warf sie in die Heuwiese. Wolkentiere gaukelten kühle Ahnungen in die Ferne. Noch lagerte Hitze in allen Poren . Hufgeräusche schmolzen in sattgrünem Blätterrauschen. Die Geschmeidigkeit ihrer Glieder hatte das Firmament berührt und der Atem sich mit dem Goldglanz gepaart. Feuchtigkeit breitete sich unter ihre Sohlen.
Später würde der Vollmond das Übrige dazu tun.
Karin Seidner
freiTEXT ist eine Reihe literarischer Texte. Freitags gibts freiTEXT.
Du hast auch einen freiTEXT für uns? Sende ihn uns doch an mosaik@studlit.at
freiTEXT | Jacqueline Krenka
6. Februar 2015Jacqueline Krenka,LiteraturfreiTEXT,Prosa
Der Punkt
Das ist er also. Dieser eine Punkt, dessen Existenz du weder jemals bedacht noch für möglich gehalten hast. Ob erreicht oder überschritten spielt hier keine Rolle. Dieser eine Punkt, an dem dein Herz so sehr gebrochen ist, dass es keine Gefühle mehr fassen kann, nicht einmal die Schlechtesten. Liebe und Hass, Freude und Trauer, Hoffnung und Schmerz. Sie alle rinnen durch die Risse, schneller noch als Wasser durch ein Sieb. Zurück bleibt ein pochender Muskel, dessen einzige Aufgabe bloß noch darin besteht, einen freudlosen Körper am Leben zu erhalten. Ob er will oder nicht, woher soll er es denn wissen? Er fühlt es ohnehin nicht.
An diesem Punkt läuft eine Träne über dein Gesicht und du fragst dich, ob sie ein Zeichen deiner zurückkehrenden Gefühle sein könnte. Doch dann bemerkst du, dass du bloß vergessen hast, zu blinzeln, als du in Gedanken versunken an die Wand starrtest. Du erinnertest dich an frühere Zeiten, daran, was für ein glücklicher Mensch du damals warst, wie herzhaft du gelacht, genossen, gelebt und geliebt hast. Du wischt die Träne weg, fokussierst deinen Blick und fragst dich kurz, wann du dich selbst verloren hast. An welchem Punkt.
Jacqueline Krenka
freiTEXT ist eine Reihe literarischer Texte. Freitags gibts freiTEXT.
Du hast auch einen freiTEXT für uns? Sende ihn uns doch an mosaik@studlit.at
Was ist neu?
3. Februar 2015mosaik - Zeitschrift
Ab sofort jeden Dienstag 18-20 Uhr Journaldienst im Atelier du Bureau!
Warum Katzen malen - KEINE KATZENVIDEOS!
1. Februar 2015Katzenvideos,Kritik,mosaik13,Kulturszenemosaik - Zeitschrift,Josef Kirchner
Warum Katzen besser als Hunde sind, wissen wir. Nächster Punkt: Warum Katzen malen. Also: Auf gut Glück!
freiTEXT | Renate Katzer
30. Januar 2015Renate Katzer,LiteraturfreiTEXT,Lyrik
Großvater
Seine Worte verhallten
auf dem Amboss
unter
den Hammerschlägen
er legte
die Hand ins Feuer
für mich
sein Herz war weich und
glühend
wie das Eisen
das er trieb
sein Geist sprühend
wie die Funken
die
um meine Kindheit
tanzten
Renate Katzer
freiTEXT ist eine Reihe literarischer Texte. Freitags gibts freiTEXT.
Du hast auch einen freiTEXT für uns? Sende ihn uns doch an mosaik@studlit.at
Bitte nicht schon wieder ein Krebsbuch/-film
28. Januar 2015Filmkritik,Josef Kirchner,Lisa Viktoria Niederberger,Projekt X,Sarah Eder,Kulturszene,Birgit BirnbacherDas Kino
Ein Film kommt ins Kino, der einen Roman zur Basis hat. Kulturredaktionen aller Medien werfen ein Auge auf den Film und ein Auge auf das Buch und kommen zum Fazit: Gut, aber das Buch war besser. Aha. Toll. Wie wärs denn zur Abwechslung mal mit einem Film, der nicht an das Buch rankommt - weil er halt ein Film ist und kein Buch. Kommt Leute: Gruber geht!
http://www.youtube.com/watch?v=BF7v8jDxrHs
Die Frau im Katzengedicht - KEINE KATZENVIDEOS!
25. Januar 2015Interpretation,Josef Kirchner,Katzenvideos,mosaik13,LyrikKulturszene,mosaik - Zeitschrift
Hier gibt es keine Katzenvideos! Denn bevor Menschen Katzen filmten und online Berühmtheiten aus ihnen machten gab es andere Mittel und Wege, Katzen in den Mittelpunkt zu rücken.Read more