freiVERS | Sonja Kuzmics
die rehe sitzen in den gräben und warten
wenn du vorbei gehst springen sie heraus und erschrecken dich
ihre grünen augen leuchten
ihre leuchtenden grünen punkte erinnern dich an
a) den voll aufgeladenen akku deiner bohrmaschine
b) den spind in der therme bevor du ihn zusperrst
c) den spind in der therme wenn du ihn öffnest
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freiTEXT | Max Rauser
Unserzwei
I
Okay, aber was ist wirklich passiert? Die Nacht fiel vom Himmel, schlug auf dem Boden auf und sprang gleich wieder einige Meter zurück in die Luft. Um 23 Uhr ein Kaltgetränk, es verbesserte die Stimmung tatsächlich. Das Wissen um alte Brunnen als Goldquellen brachte sie um Schlaf und Verstand. Sie tanzten einen Ringelreihn, sprangen dann ins Auto und fuhren Richtung Obsoleszenz in die Zukunft, wo sie in eine U- oder S-Bahn umstiegen und sich endlich als Elektronen im großen Strom fühlen konnten. Später betäubten sie sich mit Bier und Cannabis und gingen unter dem Betriebslämpchen eines riesenhaften Mixers schlafen. Das war das Wochenende.
II
Unserzwei
machen eine Rolle vorwärts
Richtung Spiel, und verreisen
nach Diktat.
Unserzwei
schlagen der Nähe
zwischen Liebenden
ein Schnippchen, begraben
vorm Zubettgehen den Hund
und vergessen, wo er liegt.
Unserzwei
leben ihre Viten,
bis es ihnen lange genug gefallen hat,
dann wechseln sie hinter einer Kurve die Pferde
und rangieren im Rückwärtsgang davon.
Unserzwei
sind schon wieder zuhause,
waren so schnell, dass
man sie aus einem Zug, der
in Gegenrichtung unterwegs ist,
noch auf der Straße laufen sehen kann.
III
Unserzwei
gehen spazieren
in leichtem Regen.
Unserzwei
vergessen
sich anzurufen.
Unserzwei
senden einander
beflissene SpraNas.
Unserzwei
fotografieren ab und
zu ihr Essen.
Unserzwei
fahren Monat
um Monat Zug.
Unserzwei
versuchen sich
an spitzen Namen.
Unserzwei
bieten gerne
noch mehr Essen an.
Unserzwei
ziehen unzufrieden
die Decke über sich.
Unserzwei
sagen einander
strenge „Schlaf jetzt“.
Unserzwei
haben voneinander
wenig Ahnung und fragen verzweifelt
„Worüber sprechen wir morgen?“
Unserzwei
lassen sich
zugedeckt anderthalb Minuten
einer Ewigkeit gehen
und weinen nur wenig,
wenn man sie weckt.
IV
Als die Ringe getauscht,
die Wohnung gemietet,
der Van ausgebaut,
der Landstrich befriedet,
die Tickets gekauft
und die Kinder auf dem Weg zu ihnen waren,
trennten sie sich.
Einer zog auf die andere Straßenseite
und seitdem trägt der Hund,
von dem sie beide nicht lassen können,
ihre bitteren Briefe hin und her,
möge doch der Laster ihn endlich erwischen.
V
Okay, aber was ist wirklich passiert? Der Anfang war angemessen glorreich, aber als sie beide nicht mehr wussten, wer sie eigentlich waren, hatte das Spiel an Witz verloren, und die Zweisamkeit war leere Form geworden. Das Wörterbuch gab den Gefühlen den Ausdruck und das gegnerische Gesicht wurde blinde Wand. Sie töteten einander zuerst in effigie, dann faktisch, dann postfaktisch, dann wurden sie gute Freunde. Als sie zurück auf den Markt kamen, waren sieben verflixte Jahre vergangen. Die Nacht fiel vom Himmel, schlug auf dem Boden auf, und nach einigen samtigen Stunden trat an beide ein neuer Morgen heran.
Das war ihre Jugend gewesen.
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freiVERS | Felix Reinhuber
die dunkelheit wird, schleichend, tinte
zwei füchse streifen dünn
erinnerte straßen, die
sich nach und nach formieren
an die arbeit gehen
nachtgeparkte lieferwägen
warten. im winkel
der vogel, schwarz. zerhackt
ein stück säugetier
aufgestellte härchen
gräser auf brachen
zittern
flaum, pfirsichlicht
das fußballfeld empfängt, weit, den tag
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freiTEXT | Marc Späni
Der Klang der Stille
Stille könnte die Lösung sein, absolute Stille. Wenn nur nicht in der Stille, gerade in der absoluten Stille erst diese Androhung von Lärm steckte, in der Stille wächst sogar die Vorstellung eines Geräuschs ins Unerträgliche, zu einem Grad, der denjenigen des realen Geräuschs um ein Vielfaches übersteigt. Das Einschalten der Kaffeemaschine etwa, diese Kakophonie von Schaben, Klicken, Mahlen, Reiben, Zischen: Jede Komponente für sich genommen ein kleiner Stich, zusammen schon richtig schmerzhaft, in der Vorstellung aber die reinste Folter. Das Hoch- und Niederfahren der Sonnenstoren, der Geschirrspüler, unregelmäßige Schritte auf der Treppe, das Öffnen und Schließen der Zimmertüren. Am schlimmsten: menschliche Laute in all ihren Facetten. Wäre es gleichmäßig, permanent, ginge es vielleicht noch an, aber es ist eine chaotische Abfolge der unterschiedlichsten Teilgeräusche – Tausende, Hunderttausende, wahrscheinlich mehr – und jedes reißt mich von Neuem aus der konzentrierten Arbeit. Ich bin an der Buchführung, an einem Bericht, an einer Statistik, da schreit das Baby, meine Frau murmelt beruhigende Worte, extra leise, aber dadurch erst recht störend, es folgen Schritte, das Schließen von Schranktüren, Geschirrklappern, der Wasserhahn. Und selbst wenn es tatsächlich einmal ganz leise ist, warte ich nur auf das nächste Räuspern, Klirren, Rauschen, Klicken oder Scheppern, und wenn sie mir diesen Wahnsinn ersparen und mich in meinem Home Office oben in Ruhe lassen will, dringt zuerst das Rascheln der Jacken und Mäntel zu mir hoch, das Klimpern von Kleiderbügeln an der Garderobenstange, das Zuschlagen von Schranktüren, die Geräusche des Schlüssels im Türschloss, dann Schritte auf dem Kies, Autotüren, das Anlassen des Motors, aber auch dann, wenn ich ängstlich in die Stille lausche, dauert es nicht lange und fremde Kinder lärmen auf dem Trottoir, der Bus rauscht vorbei, ein Auto hupt oder die Müllabfuhr fährt mit unerträglichem Krach vor.
Dabei muss ich funktionieren, muss meinen Job machen, ich brauche Konzentration, muss eins werden mit meinen Zahlen, meinen Abrechnungen, den Konten und Bilanzen. Absolute Stille wäre nur die angstvolle Erwartung der nächsten Störung, außerdem völlig illusorisch. Nein, die Lösung liegt darin, die unregelmäßigen, unkontrollierbaren Geräusche durch gleichmäßige, kontrollierbare zu überlagern, um aus dieser zermürbenden Erwartung neuer Störungen zu kommen. Radio zum Beispiel geht anfänglich ganz gut, dieser immergleiche Strom von inhaltslosem Schwatzen und anspruchsloser Musik. Alle paar Monate optimiere ich die Senderwahl, stoße auf Radio Swiss Jazz, bei diesem Geplänkel dauern immerhin die Stücke länger, aber irgendwann ist jedes Stück fertig, und schon zuvor warte ich verkrampft darauf, dass nach den letzten Tönen die unkontrollierbaren Geräusche in die kurze Leere platzen, dass unten die Tür geht, ein Kind von der Schule kommt, mit Freunden telefoniert, Videospiele spielt. Ich bin zu Hörbüchern übergegangen, dann zu längeren Hörspielen, die haben weniger Leerräume, nach weiteren Jahren zu Opern, zuerst wahllos, Berlioz, Verdi, Mozart, wie sie alle heißen, dann entdecke ich Wagner. Es ist zwar scheußlich pathetisch, und überhaupt mag ich keine klassische Musik, aber eine Wagneroper hält mich fünf Stunden an der Arbeit, die Berichte und Auswertungen fließen nur so aus mir heraus, ja letzten Endes hat bei der ersten Restrukturierung Richard Wagner wohl meinen Arbeitsplatz gerettet.
Die Chefs oben sind nämlich zufrieden mit meiner Leistung, aber ich weiß, das reicht nicht, ich muss noch produktiver sein, die nächste Restrukturierung kommt, ich muss mehr tun als ich müsste, darf mich nicht ablenken lassen, gar nicht, nie. Nun ist es nicht so, dass die Wirkung eines einmal gewählte Klanghintergrunds über Monate andauert, nein, sie nutzt sich ab, mit der Zeit weiß man intuitiv, wo die Pausen sind, und schon wartet man ängstlich darauf, dass gerade dann eines der Kinder mit dem Wagen vorfährt, mit Partner und Kleinkindern unten Lärm macht, dass die Frau Freundinnen bewirtet, der Postbote klingelt. Immer müssen neue Lösungen her. Ich gehe kaum mehr nach unten, ich kann mir diese Auszeiten nicht mehr leisten, dafür bin ich mit den Jahren aber auch immer besser geworden, meine Berichte lassen keine Beanstandung zu, die zweite und dritte Entlassungswelle schwappt über mich hinweg, viele werden entlassen, ich bleibe. Entdecke irgendwann Youtube-Videos, auf denen stundenlang ein bestimmtes Musikgenre abgespielt wird, Hintergrundmusik für Hörspiele oder Filme: 10 Stunden Horrormusik, 15 Stunden Flamenco-Gitarre, ohne Unterbruch, das ist herrlich, ich steigere meine Effizienz gleich nochmals, werde mit über fünfzig sogar befördert, habe dadurch noch mehr zu erledigen, muss noch mehr Zeit für die Geräuschbewältigung investieren. Denn mit den Videos ist es nicht etwa einfacher geworden: Man muss sie zuerst finden, probehören, herunterladen, die Internetverbindung könnte ja mal abbrechen und man wäre dann dem ganzen Klangdschungel schutzlos ausgeliefert. Außerdem gibt es immer noch Steigerungspotenzial: Von den musikalischen Klangteppichen bin ich auf Geräusche gekommen: 15 Stunden Brandung, Wellen und Möwen, 12 Stunden Alpen mit Kuhglocken und dem Wind in den Tannen, Waldgeräusche in Endlosschlaufe, 10 Stunden fahrendes Auto, 12 Stunden das gleichmäßige Geräusch einer Waschmaschine. Ich nähere mich der Perfektion, auch wenn ich nur noch wenige Jahre arbeiten muss.
Dabei ist es mittlerweile im Haus selbst immer still. Seit die Kinder studieren oder selbst schon zu wichtigen Rädchen in der Maschinerie der Berufswelt geworden sind, seit sich auch meine Frau für ein neues Leben entschieden hat, könnte ich grundsätzlich wieder nach unten gehen, ich könnte sogar unten arbeiten, aber wenn der Ort einmal durch jahrzehntelangen Lärm infiziert ist, bleibt die Erinnerung und die Stille ist nur die Androhung weiteren Lärms und damit weit zerstörerischer als der Lärm selbst.
Wenige Tage vor meiner Pensionierung stoße ich auf ein neues Video: 10 Stunden Alltagsgeräusche eines Haushalts mit Kindern. Damit mache ich weiter, sobald ich offiziell im Ruhestand bin, man kann ja ohnehin nicht einfach aufhören.
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freiVERS | Eline Menke
Auf der Autobahn
Im Fahrtenbuch meiner Sätze
fehlt Geschwindigkeit.
Kein Wort ist meinem Weg voraus.
Es ist laut. Du vertraust Geräuschen,
die sich gegenseitig zerfleischen,
leckst Leere von den Lippen,
sprichst von Verdunklungsgefahr
im Freigang der Gedanken.
Ich schweige die Landschaft an,
rausche in sie hinein.
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freiTEXT | all caps
lauthals
ich trau mich nicht die töpfe zu säubern, die gläser die gabeln die löffel die tupper die dosen deinen letzten speichel wegzumachen, deine wimpern wegpusten zum staub, deine durchsichtigen fußabdrücke mit dem besen zu kehren, obwohl die straße längst darin übrig ist, zwischen die fliesen gekullert. deinen letzten speichel, den ich so lange vermisst und jetzt wieder misse, mein herz, worüber beugt sich meins, liebling deiner neurone wenn du dir müde den schlaf aus den augen wischst und deine haare zerzaust, wenn du mit müden füßen und durchlüfteten lungen abends durch deine wohnungstür eine sprachnachricht aufnimmst und summst
ich hab den schlaf gesammelt, den du dir aus den augen gewischt hast, hab alle wimpern geschluckt, die du weggepustet hast von meiner zunge in meine luft röhren reiniger kaufe ich nicht brauche ich nicht, weil ich bei jedem halskratzen deine wünsche schmeck en noch nach gelben gummistiefeln zwei paar an verandatreppen runtersteppen in den garten, ich trau mich nicht schon wieder auf etwas zu warten was in der spülmaschine bricht.
ich traue mir zu, dass ich mich an irgendwelchen scherben schneide, deshalb spül ich nicht ab, spür ich nicht hin, schreib ich dir nicht
liebesbriefe
weißt du hab ich oft genug und vorgetragen und immer hör ich dann münder sagen ich dich nicht
ich trau mich nicht mein handy auf laut zu machen, weil was wenn wer anruft und was wenn es bingt und was wenn es du bist und was wenn es klingt, als würde es dir egal sein als wäre das was, was du dich einfach traust
ich trau mich jetzt wieder auf die straßen, diese stadt gehört auch mir meine haut, die
lass ich mir nicht nehmen (nur auf den busbahnhof trau ich mich immer noch nicht ganz)
traue mich (nicht) zu weinen, wenn er bricht, es kullert rückwärts, weil ich außen sonst nicht ernst genommen sonst emotional bin, als wäre das was schlechtes, rückwärts der dammbruch meiner wirbelsäule, wenn alte wunden feuern in alle richtungen und ich decken für die feuer suche, stick dicht im rauch dicht es mir aus den augen quillt statt tropft, rückwärts läuft es meine kehle runter und tropft auf
die zeit zurück, in der wir
im dunkeln flüstern
wir nicht mehr wie tagsüber, weil nur noch wir uns hören können und wenn nur du mich hörst, kann ich gar nichts falsches sagen, wenn nur du mich hören kannst verrate ich dir lauthals, dass ich meine stimme hasse, aber wenn nur du mich hörst, bleibt das unter uns und vielleicht können wir tauschen?
zusammen tragen wir uns durch die stadt, wir trauen uns in jede straße, in jede dunkle gasse, die wir alleine nicht betreten würden, zusammen mit dir traue ich mich zurückzuschreien, wenn uns jemand f**tze aus dem autofenster zubrüllt, du zückst deine mittelfinger und ich traue mich das jetzt auch
das habe ich von dir gelernt und meine zunge, die habe ich dir zu verdanken und meine zähne, die auch. beißen haben wir zusammen gelernt und spucken mit energie, dass es vom pflaster zurückspritzt, winkel berechnet, in die richtige richtung
direkt auf die windschutzscheibe und es wird lauter gebrüllt und der motor aufgeheult und wir flüchten auf den fahrrädern durch die nacht aber hauptsache zurückgebrüllt, hauptsache zusammen
trauen wir uns in jede nacht in jede noch so dunkle ecke
das hab ich von dir gelernt, das nicht schlafen gehen müssen und dass es nachts genug gründe gibt wach zu bleiben und meine schlafstörungen, die hab ich dir zu verdanken
ich trauere nicht mehr um dich.
wir standen in meiner küche, als du gesagt hast, du findest das mit uns ist mehr so freundschaftlich und ich habe genickt, damit mein hals aufgeht und die tränenflüssigkeit sich auf meiner netzhaut gleichmäßig verteilt und bloß keine kleinen kügelchen bildet
ich traue meiner zunge nicht, wieso zitterst du, wieso verrätst du mich
ich traue meiner zunge nicht, weil sie manchmal so high pitched spricht, obwohl ich doch so masc obwohl ich doch so lässig wieso zitterst du wieso sprichst du nicht mich wieso brichst du das bild an solchen tagen trau ich mich nichts sagen dann mach ich mich sprachlos
an supermarktkassen, weil meine stimmbänder sich nach alten regeln anschlagen
alle regeln zerschlagen
das hab ich von dir gelernt
und meine zunge zeigen hab ich dir zu verdanken.
heute hab ich keinen empfang, ich schreib dir briefe aus lesbos, versprochen, ich trau mich jetzt
fang! hechte voraus und sag mir, ist es das, wo wir hergekommen sind
ich trau mich denn der blick zurück sagt vorne liegt mehr der blick zurück sagt zieh los mach dich auf
und ich trau mich das jetzt
irgendwann.
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freiVERS | Elia Aubry
Wolken ist ein anderes Gefühl
Wann wirst du wiederkommen frage ich
wirst du wiederkommen?
Der Besuch er kommt zwischen die Zustände
ich meine Wirklichkeit
und meine Wirklichkeit
wo dich der Moment hin und her
wendet zuweilen auch Omeletten
wir fanden unter dem Laub eine Schar
Totentrompeten in Knoblauch geschwenkt
Dass ich denke (immer) wie
ich das gemacht habe mit den Vorstellungen
ich meine Luft unter den Flügeln
und der Wirklichkeit ich meine
Boden unter den Füssen
und der Lust ich meine
das Vergessen der Fallhöhe
wenn dir die Flügel bestellt
nämlich wie brachliegende Felder
im Hand-um-drehen
Der Besuch er linst aus dem Fenster so
als fahnde er dort nach dem Sinn des Lebens
den die Luft (wer weiss) als winzige Materie enthält
Ich meine die Geste des Hypnotiseurs die
dir die Augen in ihren Sockeln wegdreht
Ich flösse dem Besuch beruhigenden Tee ein
streiche ihm behutsam übers Haar und so
weiter halte ich seinen Kopf (Kugel) und richte ihn aus
auf die Einbildung die durch die Wirklichkeit pflügt
Der Horizont er kommt langsam ins Bild
und stellt Gegenwart her ein schmaler
Streifen Himmel erhellt sich
heller rot röter und so
weiter denke ich an einer Stelle so hell
dass es weh tut beim Hineinschauen es
ist 8 Uhr 34 und die Sonne wirft eine Zeichnung
an die Wand über dem Küchentisch
wir meinen die gleiche wie letztes Jahr
Wir führen Protokoll ein Inventar
vor einem Jahr
:in die Sanduhr
hinein
eine Oase denken
Der Besuch er sagt unsere Wörter sind wild
und scheu
nachts schleichen sie einsam durch die Gassen
und benehmen sich unangemessen
Es ist, letzten Endes, das gute
Recht der Wörter, die Dinge durcheinander
zu bringen und […] (G.B.)
Der Besuch er ist gegangen er kommt
und geht wie es ihm passt
er hinterlässt Sätze mit Augen
und Ohren gestohlen
ausgeschüttet am Küchentisch
:der Schreibende wobei
er sich darüber nicht (mehr) im Klaren ist
Ich schreibe: ich schreibe…
Ich schreibe: «ich schreibe…»
Ich schreibe, dass ich schreibe…(G.P.)
Ich schreibe:
wer sich aufs Schreiben einlässt
der tut es nicht um sein Leben zu retten
er tut es um sein Leben zu leben und
merke die Wörter sie hecheln nach Luft
die Möglichkeit ein Wort zu tauschen
die Möglichkeit ein Wort zu leihen
die Möglichkeit ein Wort weiterzuverleihen
ich habe das lange nicht verstanden
die Anatomie von
ich meine die Evolution eines Satzes
Gib mir eine Erinnerung sagt der Besuch
Einfach so eine zufällige?
Ja die erste die sich um 8.45 am Küchentisch einstellt
Die Unmöglichkeit ein Wort zu tauschen
Die Unmöglichkeit ein Wort zu leihen
Die Unmöglichkeit ein Wort weiterzuverleihen
fast hätte ich gesagt Sprachlosigkeit
oder wir legten Wörter in unsere Köpfe
wie etwas Zerbrechliches in etwas Zerbrechliches
Wie lange noch fragt der Besuch
wann werden wir
und eine Handvoll Wunder am Wegrand
Bilder machen um zu sehen
ob sie uns entsprechen
Der Besuch er sagt
ich werde ein Gefühl für dich
an dem du entlangleben kannst
Morgens liegen wir träumend in der Schwerelosigkeit
das Erwachen wie ein Wiedereintritt
wie Verrat an den Träumen
die Schwerkraft als Strafe
Und Träume solche die hinüber
wollen und kleben bleiben
fast hätte ich gesagt wie Scheisse
schlagen wir in den Wind
Bäume im Wind nie sind sie schöner
ich meine Gedanken in den Wind
nie schöner vielleicht
in den Wolken
Wolken ist ein anderes Gefühl
Literaturnachweis:
Georges Bataille, 2005, Kritisches Wörterbuch, Merve Verlag Leipzig
Georges Perec, 2013, Träume von Räumen, Diaphanes Verlag Zürich
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freiTEXT | Tillmann Lösch
Rauchmelder
Das Aufstehen ist
ein Problem.
Manchmal geht es einfach nicht.
Selbst dann nicht, wenn ich auf die Toilette muss.
Hüfte, Knie – morsches Holz.
Die Frau, die zweimal die Woche klingelt, die mir die Wäsche macht, die das Geschirr aus weißem Hartplastik von der AWO rausstellt, sie würde gerne mehr helfen,
sagt sie.
Aber so viel Zeit, wie es dafür bräuchte,
hat sie nicht.
Es riecht
unangenehm.
Nein, es stinkt.
Es stinkt nach Pisse. Der Gestank ist im Bad. Hält sich im Fernsehzimmer. Im Schlafzimmer. Ich kriege ihn nicht mehr raus.
Schämte mich,
als der Schornsteinfeger ins Haus musste, um etwas abzulesen.
Die Treppe nach unten bedeutet nichts
als Schmerzen.
Am Morgen herunter und später wieder rauf. Ein Mal am Tag mache ich das. Wenn es geht, setze ich mich und rutsche herab.
Eine Stufe,
eine Pause.
Im Erdgeschoss steht mein Rollator, oben lehnen die Stöcke. Damit komme ich zurück bis zum Sessel. Noch. Aber was,
wenn ich falle?
Irrsinn sagen die Kinder. Ich sage nichts.
Sie haben sich abgesprochen. Das merke ich
daran, wie sie mir gegenübersitzen. Wie sie sich die Bälle zuwerfen. Sie reden über mich, als wäre ich
gar nicht da.
Eine Situation nennen sie es. Eine Lösung muss gefunden werden, sagen sie. Eine, die finanziell machbar ist.
Ich sage,
dass sie sich zum Teufel scheren können, dass es mein Haus ist und ich sehe,
wie sie den Kopf schütteln.
Ein ganzes Leben. Siedlungsfeste, Kegelverein, Adler Osterfeld, Kumpels von der Zeche.
Wenn ich von hier weggehe,
komme ich nicht mehr wieder.
Ein Starren ins Nichts. Mandalas und Suppe. Sie spielen Mensch ärgere dich nicht, und wenn sie würfeln, pressen sie ihre faltigen Lippen aufeinander und dann freuen sie sich, wie kleine Kinder es tun. Man hat uns eingesperrt. Man sagt es nicht, aber
es ist so.
Je länger man so lebt, desto mehr vergeht man.
Der Tod
ist allgegenwärtig,
wartet geduldig
und legt denen, die im Gesellschaftsraum singen wie die Bekloppten, bereits seine Hand auf die Schulter.
Ich ertrage es
nicht.
Ich existiere nur mehr in einem Zimmer von zwölf Quadratmetern.
Ich löse Kreuzworträtsel.
Ich schlafe.
Ich sehe aus dem Fenster in den Garten.
Durch die Vorhänge der Wohnungen gegenüber beobachte ich, wie fremde Familien aufstehen, die Kinder morgens frühstücken, bevor sie in die Schule gehen, die Eltern abends von der Arbeit kommen,
essen,
streiten,
fernsehen.
Mein Enkel war bei mir und hat grüne Hanteln mitgebracht. Ein Kilogramm pro Stück. Für die Arme meint er. Wie es mir geht, hat er gefragt, als wir uns gegenübersaßen. Ob das Essen in Ordnung ist? Ob ich mich langweile? Das Zimmer findet er ganz schön. Ein bisschen klein vielleicht, aber ansonsten doch in Ordnung? Sogar mit Blick auf den Garten. Und schön hell, wenn die Sonne scheint. Eine Ausbildung will er machen.
Schweigen.
Verabschiedung.
Die Hanteln habe ich seither nicht benutzt.
Ich sitze am Fenster und öffne die Augen. Musik. Gelächter, Alkohol und Zigaretten. Viele Gäste waren früher bei uns. Auch ein guter Bekannter aus dem Kegelverein. Einmal beugte er sich vornüber und sagte etwas zu meiner Frau. Sie sah ihn erschrocken an. Dann sah sie zu mir. Ich sagte nichts. Obwohl ich es gehört hatte, hielt ich den Mund, trank weiter und lachte mit den anderen bis zum nächsten Morgen.
Danach sah sie mich anders an.
Ich halte den Hörer fest in der Hand. Wenn ich könnte,
ich würde ihn zerdrücken.
Doch ich kann nicht. Stattdessen höre ich, was man mir mitzuteilen hat.
Viel
gibt es nicht zu sagen. Ich notiere Datum und Uhrzeit, bedanke mich und lege auf.
Bin der letzte, der noch da ist.
Der junge Pfarrer behauptet, das Leben sei ein Fluss im ständigen Wandel. Eine hoffnungsvolle Bewegung hin zu einem großen Ganzen, einem ewigen Meer, sagt er.
Eisernes Schweigen
schlägt ihm aus den müden Gesichtern derjenigen entgegen, die zur Beerdigung gekommen sind und von denen ich niemanden kenne.
Ich möchte aufstehen.
Möchte rufen, dass nichts so ist, wie er behauptet.
Weder Fluss noch Meer habe ich vor Augen. Ein Trotzen. Eine ständige Rückschau. Erinnern, vergessen. Wut und Scham über Dinge, die geschehen sind und die nachhallen. Vor allem aber ein Warten. Da ist keine Hoffnung, da ist nur Angst am Ende alleine zu sein. Das alles möchte ich ihm zurufen,
möchte ihn packen und schütteln.
Doch ich sage nichts und später nicke ich ihm zu, als er an mir vorübergeht.
In meinem Zimmer hängt an der Decke ein Rauchmelder. Ich weiß, dass er funktioniert, denn er blinkt regelmäßig fünfmal pro Minute. Ich habe gezählt. Habe den Rauchmelder angesehen und an meinen Fingern mitgezählt. Während sie draußen auf den Fluren singen, sitze ich auf einem Stuhl am Fenster
und zähle noch mal.
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freiVERS | Torsten Siche
andächtig
Vermoosung unter der Zunge
mehr als ein aufgestoßenes Gebet
zwischen den Seiten zittern
die Finger ein Lied herbei
ein Krächzen gespuckt statt Lobpreis
die Erinnerung splittert unter den Nägeln
schnell überwachsen die Spuren im Gras
noch knistert das Laub des letzten Jahres
unter den Schuhen erhebt sich der Gesang
wie fallen gelassen kurz nach der Geburt
Bruchstein unter Efeu vergessen
beim Näherknien bricht das Dickicht
unter der Stirn keine Melodie
kein Klageton
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freiTEXT | Clara Dobbelstein
Kerstin
Eigentlich hatte Christina den Gartenteich für die Koi-Karpfenhaltung angelegt. Sumpfdotterblumen und Schwertlilien hatte sie gepflanzt, auch Pfeilkraut und Seerosen. Sie hatte eine Terrasse mitsamt einem schmalen Steg aus Douglasienholz anbauen lassen.
Nachts durchzogen bunt gescheckte Koi-Karpfenschwärme Christinas Träume. Sie konnte die Koibabys kaum mehr erwarten, so sehr sehnte sie sich danach, die kühle Karpfenhaut unter ihren Fingern vorübergleiten zu spüren.
Doch dann kam Kerstin. Eigentlich wollte Christina sie nur vorübergehend aufnehmen. Ihre Nachbarin hatte unter Tränen darum gebeten. Kerstin sei in letzter Zeit aggressiv geworden. Sie bräuchte zumindest für ein paar Tage ordentlich Auslauf und frische Luft.
Christina hatte sich erbarmt und die verwahrloste Kreatur aufgepäppelt. Erst bei der Übergabe war ihr erklärt worden, dass es sich um eine Schnappschildkröte handele. Schnappschildkröten könnten mit einem blitzschnellen Happs einen Finger abbeißen. Deswegen solle Christina ein bisschen aufpassen.
Anfangs warf sie Kerstin nur im Vorübergehen ihr Futter ins Wasser. Ständig hatte sie das Gefühl, Kerstin liege auf der Lauer, um plötzlich hervorzuschnellen und sich in ihrem durch den dünnen Boden des Flip-Flops kaum geschützten Zeh zu verbeißen. Es war fast so, als würde sie einen Tiger halten. Christina lebte mit einer immerwährenden Bedrohung an ihrer Seite, als Herrin über ein Wesen, vor dem andere Hals über Kopf die Flucht ergriffen hätten.
Von einem Tag auf den nächsten hatte Kerstin sie zu einem besonderen Menschen gemacht. Jemand, der sich von den anderen unterschied. Jemand, dessen stilles Wasser tief war und nicht nur Seerosenstängel barg.
Christina war ihr Leben lang mittelmäßig gewesen. Es fing mit ihrem Namen an. Es ging mit ihrem Äußeren weiter. Sie war weder schön noch hässlich, weder dick noch dünn, weder groß noch klein. Sie hatte erst Prinzessin und dann Tierärztin werden wollen, um schließlich eine Ausbildung zur Bankkauffrau zu machen. Sie hatte geheiratet, zwei Kinder bekommen und sich vor fünf Jahren geschieden. Sie lebte in einem Reihenhaus und fuhr in den Urlaub nach Norderney. Sie ging zweimal die Woche ins Gym und machte einmal die Woche Rücken-Fit, seit einem Bandscheibenvorfall während Corona.
Aber jetzt hatte sie etwas zu erzählen! Etwas, bei dem nicht alle sagen konnten: „Ich versteh voll, was du meinst“ oder „Irgendwoher kommt mir das bekannt vor“. Eine Schnappschildkröte namens Kerstin hatte nicht jeder. Bald wussten alle Freundinnen Bescheid. Christina adoptierte Kerstin.
Mit der Zeit wurde Christina waghalsiger. Sie blieb neben dem Teich stehen und beobachtete, wie Kerstin ihr Futter aus Mehlwürmern und Grillen verschlang. Irgendwann überwand sie sich sogar, Kerstin am hintersten Ende ihres Panzers zu kraulen. Ihr war, als legte sie ihre Hand in ein Tigermaul.
An einem Samstagnachmittag erhielt sie den Anruf. Torsten, der älteste Sohn ihrer besten Freundin, war am Telefon. Torsten sagte, er hätte von Christinas Schnappschildkröte gehört. Ob er sie mal besichtigen und ein kleines Video drehen dürfe?
Christina fühlte sich geschmeichelt. Torsten war ein liebes Kind gewesen, aber sie hatte ihn seit Jahren kaum zu Gesicht bekommen. Umso erstaunter war sie, als ein hoch aufgeschossener junger Mann vor ihrer Haustür stand und ihr selbstbewusst die Hand reichte: „Lange nicht gesehen.“
Voller Stolz führte sie Torsten nach einer ausführlichen Gefahrenbelehrung zum Gartenteich. Sofort zückte Torsten sein Handy und filmte die über den Steg watschelnde Schildkröte. Dann ließ er das Handy sinken. Ob er das Video mit ein paar Leuten teilen dürfe? „Klar doch“, sagte Christina begeistert von seinem Interesse. Er bat sie, ein oder zwei Sätze in die Kamera zu sprechen. Aufgeregt winkte sie und sagte: „Hallöchen! Das ist meine Schnappschildkröte Kerstin und ich bin die Christina.“
Kerstin kam noch ein Stück näher. Rasch zückte Christina ein großes Blatt Wassersalat und ließ es vor Kerstins Maul pendeln, bis sie gierig danach schnappte und es einsog. Torsten schwenkte das Handy wieder auf Christinas Gesicht. „Also dann, tschüssi!“, rief sie.
Auf einen Kaffee wollte Torsten nicht bleiben. Aus der Küche sah sie, wie er beim Weggehen die Hausfassade filmte.
Eine Woche später begannen die Leute auf der Straße, ihr Blicke zuzuwerfen. Anfangs hielt sie es für Zufall, dass die Menschen die Köpfe zusammensteckten, wenn sie an ihnen vorüberging. Aber dann fragte ein Mädchen, ob sie vielleicht ein Autogramm bekommen dürfe. Sie sei doch die mit der Schnappschildkröte. Woher sie denn das wisse. Naja, wegen dem Tiktokvideo.
Drei Tage später sprach man Christina erneut an. Und dann fast täglich. Ein paar Teenager wollten wissen, ob sie mal die Kerstin streicheln dürften. Sie würden auch dafür zahlen. Ein Junge rief ihr „Also dann, Tschüssi!“ hinterher und kicherte. Auf dem Heimweg hatte sie das Gefühl, dass man sie verfolgte, und als sie sich an der Haustür noch einmal umwandte, sah sie jemanden hinter dem Brombeergebüsch verschwinden.
Christina ging immer seltener nach draußen und wenn, dann trug sie Hut und Sonnenbrille. Doch sogar in diesem Outfit erkannte man sie oft. Sie war die mit der Kerstin. Die Zoowärterin eines Promis.
Eines Tages kniete sie auf dem Steg und betrachtete ihre in der Sonne rastende Schildkröte. Kerstin sah Christina aus ihren stumpfen Äuglein an. Christina starrte zurück. Abscheu stieg in ihr auf. Plötzlich merkte sie, wie sehr sie diese Kreatur hasste, die ihr Leben auf den Kopf gestellt und ihr den Grund unter den Füßen fortgerissen hatte. Sie war die Schuldige für Christinas kollektive Verfolgung. Sie hatte ihr früheres Leben aufgefressen und sich zum Gravitationszentrum gemacht, um das Christina nun täglich aufs Neue zu kreisen hatte. Ha, sie ließ sich doch nicht von einer Schildkröte an der Nase herumführen! Sie würde ausbrechen. Christina entschloss sich dazu, Kerstin für immer in das unterste Fach des Kellerkühlschranks zu verbannen.
Am nächsten Morgen wollte Christina zur Tat schreiten und Kerstin todesmutig beim Panzer packen. Doch als sie die Terrassentür öffnete, sah sie zwei vermummte Gestalten um die Ecke huschen. Keine Kerstin gähnte ihr mehr zahnlos aus der Tiefe des Gartenteichs entgegen, solange sie auch suchte und rief. Zweifellos: Man hatte ihr die Schildkröte entführt!
Christina schleuderte vor Freude die Flip-Flops von den Füßen und tanzte barfuß über den Steg, bis sie vor Erschöpfung einschlief.
Wieder durchzogen bunt gescheckte Koi-Karpfenschwärme ihre Träume. Kühle Karpfenhaut glitt unter ihren Fingern vorüber.
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