freiTEXT | Dana Schällert
Floh im Ohr
Wer mir den Floh ins Ohr gesetzt hat, weiß ich selbst nicht so genau. Eigentlich vermute ich aber, dass er eigenständig hineingesprungen ist. Vielleicht wars auch ne Injektion. Mein Ohr ist tief und gedreht und verwinkelt, mein Gehör- ein richtiger Irrgang. Keine Ahnung, ob, wer sich darin verirrt, jemals die Chance darauf hätte, den Weg zurück hinaus zu finden. Wenn man sagt, jemand habe einem einen Floh ins Ohr gesetzt, dann meint man damit, dass die Person keinen klaren Gedanken mehr zu fassen imstande sei, weil der Floh ständig auf- und abhüpfe. Das aber ist nicht mein Problem. Ich habe kein Problem. Nur einen Floh. Und dieser scheint vollständig anderer Art zu sein. Kein hyperaktiver Ektoparasit, sondern ein tendenziell endoparasitärer Sinnsucher. So ein Gehörgang, mein Gehörgang, ist tief, ich sagte es schon, zum Verrücktwerden tief, verdreht, dunkel, unwohnlich, lebensfern. Mein Floh scheint hereingeraten aufgrund seiner geringen Größe. Möglicherweise gepaart mit einer unheilvollen Kombination aus Neugierde, unstillbarer Sehnsucht und dem Hang zur Dunkelheit.
Aber ohne den Igel wär es sicher nicht passiert. Und natürlich den Hund. Der Hund hat den Igel aufgestöbert. Es war anrührend, wie er so vorsichtig immer wieder die Pfote ausstreckte und dann, ohne sich an den Stacheln zu verletzen, sie wieder zurücknahm. Der Hund ist ein ängstlicher Geselle. Das Gemenge aus Faszination und Furcht vor dem Wildtier ließ es nicht zu, dass er sich dem Igel wirklich, wirklich näherte, sich entfernen schien ihm aber ebenso unmöglich. In meinem Fall bewog mich nicht die Angst, dem Igel fernzubleiben, ohne mich abzuwenden. Auch wenn ich wusste, dass der Igel sicherlich durch meine Anwesenheit gestört war, und er es vorgezogen hätte, dass ich schnellstmöglich das Weite suche, starrte ich ihn dennoch in einer Mischung aus Rücksichtslosigkeit und Hingezogenheit an. Ich setzte ihn meinem Blick aus und ließ zu, dass seine Nadeln ihn durchbohrten. Wie wusste das Tier so intuitiv, was es zu tun hatte! Wie war es im Einklang mit sich selbst und seiner Welt! Wie lag ihm das Gefühl, sich selbst ein Fremder zu sein, so fern!
Die Folgen meines Zögerns wurden erst einige Tage später offenbar, als ich glaubte, der verzärtelte Hund hätte kleine Käfer mit ins Haus getragen. Der Hund hat langes, weißes und wuschliges Fell, das ich regelmäßig mit speziellem Shampoo pflegen muss. Dass sich Kletten, Stöckchen oder kleinere Insekten darin verirren, ist nichts Außergewöhnliches. Erst die Anzahl der Tierchen und des Hundes beständiges Kratzen ließen mich schließlich stutzig werden, bis die Tierärztin mir bestätigte, was ich inzwischen vermutete: Archaeopsylla erinacei, der Igelfloh, hauptsächlich angepasst an den heimischen Braunbrustigel, dennoch gelegentlich auch bei Haustieren zu finden, die zu intensiven Kontakt mit dem Gartenbewohner gesucht hatten. Der Hund war rasch vom Flohbefall kuriert, auch die ganze Wohnung hatte ich mit der Chemiekeule peinlichst genau gereinigt. Ich glaubte, das Problem gelöst zu haben. Nur den einen, den bin ich nicht losgeworden. Vom Igel auf den Hund. Vom Hund auf den Menschen. Mich.
Floh er vor der Chemie? Vielleicht hat diese ihn auch erst mutieren lassen? Nein, ich bin mir sicher: Es muss ein ganz besondres Exemplar gewesen sein. Vermutlich wohnt dieser Spezies die Suche nach Sinn, das Streben nach Höherem, der Sprung ins Ungewisse einfach inne. Und ich war nicht sein erstes Opfer. Letztlich erscheint es mir folgelogisch, dass der Floh, einst voller Wissensdrang aus einem Ei geschlüpft, sich jetzt auf den Weg in mein Innres befand. Was ist der Mensch? Was unterscheidet ihn vom Igel? Vom Hund? Liegt es in seinem Blut? Ich bin mir sicher, dass der Floh auf direktem Weg in mein Gehirn ist. Er scheut keine Mühen, geht hartnäckig und streng wissenschaftlich vor. Noch während der Entnahme von Blutproben wird er die Hirnströme messen. Vom Igel. Zum Hund. Auf den Menschen. Ich ahne, was dieser babylonische Floh in allem Lebenden sucht. Was ists nur, das das Blut zum Fließen bringt? Wird er mich ausgesaugt haben, bevor er seine Antwort bekommt?
Seit ich den Floh im Ohr habe, kann ich kaum noch ruhig schlafen. Nein, es juckt und kratzt mich nicht, da sind keine Störgeräusche, nur leicht anämisch fühl ich mich, wenn ich tief drin so ein Wispern, so ein Flüstern hör. „Warum?“, fragt es. „Warum?“ „Wohin?“ und „Wohin?“. Ich liege dann wach, da ist kein Krankheitsgefühl. Ich möchte nicht zum Arzt gehen und ihn mir entfernen lassen, den Parasiten, denn ich mag die raue Stimme des Blutsaugers. Ein Floh im Ohr eines Mannes. Ein Mann im Ohr, klein wie ein Floh, mit großen Fragen. Sicher gäbe es einen Spezialisten, der genau das tun könnte: ihn entfernen. Mit guten Antibiotika, Skalpell, Psychopharmaka und Gehirnwäsche kriegt man jede physische und psychische Schrulle in den Griff. Auch Stimmen, die nicht mir gehören. Innere Schmarotzer. Terroristen. Ich aber lieg da und flüster mit: „Warum?“ und „Wohin?“ und „Wohin?“ und „Warum?“. Stell meinen Wecker aus, schieb mit dem nackten Fuß meine Arbeitstasche weit unters Bett, stell mir den Floh vor, wie er da kriecht, in Richtung meines Gehirns, ganz dunkel ist es hier wie dort, sein nackt-borstiger Körper überzogen von meinen Hörsekreten, unbeirrt kämpft er sich voran, kleine Widerhaken schlagen sich in mein Fleisch, „Warum?“, „Wohin?“, spring auf, geh raus in die Nacht, such unter dem dunklen, bewölkten Himmel, der eins ist mit dem schwarzen Grund, such nach dem Ein-, dem Aus-, dem Gehörgang der Welt, so gern würd ich sie durstig aussaugen. In meinem Sprunggelenk spür ich die Kraft, gern würd ich springen, hoch, noch höher, so wie er, irgendwo da oben müsst ich hin. Vielleicht weiß es der Floh, ich bete, er möge noch einmal, nur einmal noch, den Wirt wechseln und dies könnt ne Symbiose sein. Spring!, flüster ich. Dann häng ich mich an deine Beine und komm einfach mit.
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freiVERS | Inna Krasnoper
was hast du zu sagen
was hast du dagegen
was macht das sagen
wie ist es mit der macht
was ist dazwischen
wohin mit dem sagen
hast du alles gesagt
was bleibt in der tasche
kann das sagen nicht mehr versteckt sein
wo ist mascha die katze
sie ist irgendwie versteckt
es ist laut daneben – viele haben was zu tun
es kann sein, dass mascha bald neue freunde macht
andere katzen
die gerade einen großen sprung zu vollführen versuchen
wie groß ist das
wie dein ist das
s a g e n
sag mal – n e i n
sag mehrmals
g r o ß
mit dem offenen mund
.
.
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freiTEXT | Anne Büttner
Für immer Best of
Du hast alles vorbereitet. Prüfst ein letztes Mal, ob du nichts vergessen hast. Hast du nicht. Alles, wie es sein soll: der Sender eingestellt, die C-60 richtigrum im Deck A, neben dir zwei Stifte, falls einer spinnt, die Hülle mit Einleger, auf dem du die bislang gesammelten Trophäen schon ins Reine geschrieben hast, und ein Schmierpapier, auf dem du die heute hoffentlich hinzukommenden notieren wirst. Hinter dir auf dem Tisch Gurkengesichtbrote und Tee aus deiner Lieblingstasse. Eine Doppelstunde lang wirst du hier jetzt nicht wegkönnen.
Du weißt, was zu tun ist. Hast alles beigebracht bekommen. Geduldig, bis du alle Knöpfe und Tasten bedienen konntest, die du brauchst. Du machst das nicht das erste Mal allein. Hast Talent und inzwischen auch Übung. Erwischst häufig den perfekten Einsatz. Der richtige Einsatz ist das Schwierigste. Das lässt sich dann nachher nämlich nicht mehr ändern: Da bleibt, wenn du zu früh einsetzt, die Anmoderation hörbar, oder fehlt, wenn du zu spät bist, der Liedanfang. Beim Ausklang ist das leichter. Jedenfalls, wenn du zu spät stoppst und die Moderation schon wieder eingesetzt hat. Da kannst du zurückspulen und die Stimmen mit der nächsten Aufnahme überspielen. Da geht das. Beim Einsatz bräuchtest du das ganze Lied neu. Auch das musstest du lernen, auch das wurde dir gezeigt. Erst gezeigt und dann beigebracht. Bei Gurkengesichtbroten und Tee aus deiner Lieblingstasse.
Musst kaum noch Fragen stellen. Obwohl du jederzeit könntest, willst du es nicht. Willst es selbst schaffen. Ziehst deinen Stuhl ganz dicht vor die gute Anlage. Obwohl die Kopfhörer kaputt sind, darfst du sie trotzdem anmachen. Nur leiser, damit man den Fernseher noch hört, der auch hier steht. Nachrichten und so. Du musst also ganz genau hinhören. Wird trotzdem gehen. Muss.
Schaust nach links zum Sessel, der Trainerbank. Erntest liebevolle Mimik und motivierende Gestik. Nickst startklar zurück und konzentrierst dich.
Noch eine halbe Stunde bis zu den Platzierungen. Bis dahin Neueinstiege und Re-Entries, was du noch nicht schreiben kannst, aber weißt, was es ist und auch nicht mehr vergisst, weil der Moderator es jede Woche erklärt.
Die halbe Stunde hörst du zum Warmwerden, für dann, wenn es ernst wird. Hast es durchgerechnet: noch zwei Titel Platz. Dafür musst du die Einsätze nicht perfekt erwischen, gut würde reichen. Dir aber nicht. Bist aufgeregt. Zu aufgeregt selbst für Gurkengesichtbrote und Tee aus deiner Lieblingstasse.
Nachrichten. Gleich wird es ernst. Düdü-düdü-düdüüüü-dü, Verkehrsfunk noch. Du beugst dich ran, noch näher ran, so nah, wie es geht, ran. Kneifst die Augen zusammen, weil du so besser hörst. Das linke Ohr hört zu viel Wohnzimmer, also hältst du es zu. Hörst jetzt nur mit rechts und zusammengekniffenen Augen. Legst den Zeigefinger der freien Hand auf die Taste mit dem roten Kreis und den Mittelfinger auf die mit dem weißen Dreieck, um sie im perfekten Moment zeitgleich zu drücken. Hältst sie vor jeder neuen Platzierung in angespannter Bereitschaft.
Bist beides, erleichtert und enttäuscht, wenn ein Titel kommt, den du schon hast. Erleichtert, weil du die Finger kurz lösen kannst, enttäuscht, weil dir noch immer zwei Titel fehlen.
Daumen hoch von der Trainerbank. Wird schon. Schokoriegel? Du nickst. Passgenauer Wurf. Fängst ihn. Grinst. Enttäuschung vergessen. Beißt ab. Dann wieder in Position. Riegel zur Seite. Wirst ihn beim nächsten Titel weiteressen. Außer es kommt einer, den du noch nicht hast. Dann ist keine Zeit. Dann musst du dir merken, was der Moderator gesagt hat, wie er heißt und von wem er ist, während du hochkonzentriert auf den ersten Ton wartest, um genau dann zeitgleich den roten Kreis und das weiße Dreieck zu drücken, bis sie einrasten. Lieber zu viel Druck als zu wenig. Auch das hast du gelernt.
Wirst, während die Aufnahme läuft, notieren, was du dir gemerkt und verstanden hast. Wirst es so aufschreiben, wie du denkst, dass es geschrieben wird und später, wenn mehr Zeit ist, in der rechten Spalte, der für die B-Seite, auf dem kleinzeiligen Einleger nachtragen. Dein Englisch ist noch nicht gut genug und deine Hand noch nicht ausreichend geübt, um richtig und schnell so klein schreiben zu können. Manche Worte hattest du schon, weißt, wie man sie schreibt, bei anderen hilft Sprachgefühl und das Alphabet. Umlaute sind deine Freunde, vor allem ä.
Könntest fragen, immer. Würdest nie enttäuschen. Trotzdem. Willst es allein schaffen. Weißt, wofür du es machst.
Wirst dann dem Ende des Liedes entgegenfiebern, dem Moment, da der letzte Ton verklungen ist und kurz Stille herrscht, bevor die Moderation wieder einsetzt. Das ist der Moment, auf den du hoffst, der Moment, in dem du die Aufnahme stoppst. Da reicht dann Zeige- oder Mittelfinger und leichter Druck auf nur eine Taste – die mit dem weißen Viereck.
Meistens wird dann nochmal wiederholt, wie das Lied heißt und von wem es ist. Dann kannst du vergleichen, ob sich das so anhört, wie sich das, was du auf deinem Schmierblatt notiert hast, liest. Abgleichen ist leichter als Aufschreiben. Zeit bleibt trotzdem kaum, solang nicht alle Platzierungen gespielt sind. Musst dich wieder in Position bringen, Finger auf roten Kreis und weißes Dreieck, linkes Ohr zuhalten, Augen zusammenkneifen, konzentrieren.
Weißt inzwischen, dass du während der Aufnahme normal atmen, sogar sprechen kannst. Weißt, dass nur das, was gerade auf dem Sender läuft, später auf der Kassette zu hören ist. Also hoffst du mit all deiner Kraft, bittebittebittebitte, dass es, solang roter Kreis und weißes Dreieck eingerastet sind, keine Geisterfahrer oder herumliegenden Reifenteile gibt, keine Wildtiere die Fahrbahn kreuzen und auch kein Stauende in einer Kurve liegt oder was sonst den dödö-dödö-dödöööö-dö-Verkehrsfunk mit einer wichtigen Meldung auslöst und deine Aufnahme ruiniert. Denkst egoistisch. Zwei Titel brauchst du noch. Danach kann der dödö-dödö-dödöööö-dö-Verkehrsfunk deinetwegen durchfunken.
Du brauchst diese beiden Titel. Wenigstens einen noch, dann könnte es bis zu den Ferien klappen. Darauf arbeitest du hin. Auf das Daumentrommeln auf dem Lenkrad. Auf das beeindruckte Nicken. Auf das Mitpfeifen, wenn der Text zum Mitsingen fehlt. Auf das Lächeln und das Zuzwinkern im Rückspiegel. Auf das rhythmische Klopfen auf dem Schalthebel. Dafür machst du es. Für die Trainerbank, die dir alles beigebracht hat.
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freiVERS | Karl Johann Müller
an deiner Seite
unsere Zärtlichkeit
gefaltet
mit Sorge hingelegt
ganz nach deinem Erinnern
auf einen Stuhl an deiner Seite
deine Aufgeräumtheit
in meinem Geschenkpapier
wie ein Malbuch aus Kindertagen
ohne Farben
daneben ausgelaufene Stifte
an der Hosennaht
die Taschen mit versprochenen Bonbons
sie hängen wie Knospen an Zweigen
alter Bäume
die Kerben waren einmal frisch
wir waren geschmeidig
mit dünner Haut
die wir behutsam aneinander legten
wie ein Kuss
jetzt rinnt Harz durch dein Haar
ich schaue dir beim Liegen zu
und
bleibe
.
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freiTEXT | Carla Giuseppina Magnanimo
Sisso Love
Ich zerwühle Laken, bis sie nicht mehr erkennbar sind, bis sie sich am Ende meines Bettes zu einem Klumpen zusammengefunden haben, wie alte Kumpel vor einer Bar, schweißgetränkter und bald nicht mehr weißer Stoff, der die gelbe Erinnerung an meine schlaflosen Nächte sein wird, bis ich mich erbarme und sie in die Waschmaschine stopfe, sodass der Kreislauf von vorne losgehen kann.
Ich schlage meine Augen auf, schnell und erbarmungslos, denn Erbarmen darf ich grad nicht haben, nicht in diesem Moment, das weiß ich genau, es ist eine kleine aber feine Art der Bestrafung. Würde mir jemand gegenüber sitzen, würde sie erschrecken, Augen so schnell aufgeschlagen, dass man sich fragen würde, ob sie eventuell schon die ganze Zeit geöffnet waren? Grade eben habe ich noch geschlummert, geschlafen wäre übertrieben, ich war auf dem Weg dorthin, ich war auf dem Weg in die Entspannung, die Ruhe, die endlose Geborgenheit des Schlafes, aber so gnädig war ich heute nicht mit mir. Mein Kopf hat sich seinen eigenen Weg gebahnt, meine Gedanken haben ihre eigene Richtung eingeschlagen, weit weg von schlafen und Augen geschlossen halten.
Ich sehe dein Gesicht ganz nah vor mir, als ich die Augen aufschlage, so ein kleines rundes Gesicht, ein brauner Pony über deiner Stirn, deine Haare schon immer so anders als meine, glatt und dunkelbraun, meine Straßenköter wie man so schön sagt und unordentlich. Ah, wie du mich anschaust, kleine Schwesti, große ungetrübte Augen, voller Vertrauen, endlos, du sagst etwas, aber heute kann ich nicht mehr hören, was es ist, dein Mund öffnet sich stumm, du lachst, deine Zähne, kleine Milchzähne blitzen hervor, ich höre dein Lachen nicht, aber ich kann es mir vorstellen, es klingt wie Kinderlachen nun mal überall klingt.
Ich kann mich selbst nicht sehen, aber mein Körper weiß bereits, was passieren wird. Sie, mein Körper ist eine SIE, durchdrungen vom S vom I vom E, wird steif, mein echter eigener Körper, in meinem Bett mit dem Lakenklumpen, wo ich dein Gesicht sehe, Sisso, nicht mein Erinnerungskörper, der vor dir steht, als du noch Milchzähne hattest.
Ich kann mich selbst nicht hören, in meinem Erinnerungskörper, die stimmlos ist. Aber ich weiß, was ich gsagt habe, es sind die Worte, die dafür gesorgt haben, dass ich meine Augen erbarmungslos aufschlage, es sind die Worte, die mich ebenfalls ohne Erbarmen daran erinnern, wie sich dein Blick weitet, ungläubig. Du hast doch so fest daran geglaubt, an unser schwesterliches Bonding, an unser geteiltes Blut, unsere geteilten Erinnerungen, so fest daran geglaubt, dass ich dich ebenso bedingungslos liebe wie du mich. Ich spreche stimmlos zu dir, ich versuche die Tür zwischen uns zuzudrücken, die Bodenlosigkeit deiner Enttäuschung zwischen uns, wie ein Holzkeil, der die Tür daran hindert, sich vollständig zu schließen.
Ich schlage meine Augen auf, liege dort, dein Schwesterngesicht über mir, deine Augen jetzt leer, kein Lachen mehr im Gesicht, keine weißen Milchzähne mehr. Meine Gliedmaßen kribbeln, mein Körper hat das große Bedürfnis sich zu bewegen, alles daran abzuschütteln, deine Blick auf mir wie eklige Tiere, Ameisen, Spinnen, Käfer, die auf mir hoch- und runterkrabbeln, oh man, fuck, ich muss mich dringend bewegen, ich drehe mich, greife nach gelben Laken, die ich mir überziehen kann, will mein Gesicht bedecken, damit ich nicht mehr sehen muss, wie du von deiner eigenen Schwester verraten wirst, wie deine Liebe ins Nichts fällt, wie sie versucht sich durch den Schlitz in der Tür zu drängen und ich nur noch härter dagegen halte. Du bist ein kleines Kind und ich sehe dich an als Erwachsene und dein Blick reißt Löcher in mich.
Ich muss mich räuspern, husten, aufstöhnen, muss Geräusche erzeugen, um meinen Erinnerungskörper zu entlasten, um meinen Kopf hinters Licht zu führen, das Wichtigste ist vergessen, solange wie es geht, bis sich meine Erinnerung wieder gegen mich wenden. Ich brauche Geräusche, um dich abzuschütteln, deinem Blick zu entkommen, tut mir leid, Schwesterherz. Alles läuft nun rückwärts, alles verwischt, deine Haare braune Schlieren in einem bunten Gewirr, unmöglich zu entschlüssen, deine Milchzähne endgültig weg. Dein Blick wandelt sich, von enttäuscht zu liebevoll, dein Gesicht läuft rückwärts, du wendest dich mir zu, Türen öffnen sich, Liebe kann fließen, was für ein Glück, können wir so stehenbleiben, die offene Tür zwischen uns, kann es bitte aufhören, hier am Anfang?
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freiVERS | Greta Köhne
Saragozza-Diaries # 10
LAGERFEUER IN BLECHWÜSTEN
womit soll ich beginnen
wenn lagerfeuergeruch noch spürbar
in den kleidern hängt
hier auf dem balkon
und der balkon ist nur feudel
ist nur leiter
ist nur eine zigarette auf dem plastikstuhl
sehe hinab in den hof
der stolzes autozuhause ist
dicht an dicht glänzende bleche
und womit soll ich beginnen
ich bräuchte eine schürze wie die anderen frauen
die alten, auf den anderen balkonen
auch sie blicken auf den hof, auf die
wartenden autos
wobei nein
vielleicht schweift ihr blick über anderes
er schweift
aber ich habe keine schürze
soll ich kehren
besenstrich
für
besenstrich aber wo
auf dem plastikstuhl nehme ich platz
ich rauche nicht
ich mache lagerfeuer in blechwüsten
als beginn meines tages
.
.
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freiTEXT | Verena Lippus
Oben ist die Luft frei
Anna geht den Berg hinauf, mitten in der Sonne. Sie schnauft. Sie schaut nicht zurück, sie geht weiter. Sie schnauft den Berg hinauf und verletzt dabei den Schwur, an der Bergwacht Halt zu machen. Sie klopft nicht dreimal auf Holz. Sie hat nur den Rucksack dabei und die Dinge darin. Das Handy hat sie endgültig nicht mitgenommen und die Trinkflasche im Bus vergessen. Anna steigt und schwer ist der Sack auf den Schultern. Sie sackt zwischen den Schultern in das Kreuz hinein und kriecht schwitzend weiter, ohne Wasser, ohne LTE-Netz zwischen den letzten krummen Bäumen ohne Nadelkleid. Es ist nicht kalt. Es ist nicht weit. Auf der letzten Reise hat ihr Peter den Stock geschenkt, nur einen, den sie stets in der linken Hand hält und ungeübt wie sie es ist, im falschen Rhythmus zu ihrem Gang unregelmäßig in den Boden sticht. Es ist keine Hilfe. Sie stützt sich hin und wieder auf den Stock, wenn sie Halt macht und den Rucksack absetzt, sich benässt mit den wenigen Tropfen des fast ausgetrockneten Baches. Anna ist fertig. Sie ist jetzt fertig und könnte gehen.
An der nächsten Weggabelung stehen wieder die Wanderschilder. Es zeigen vier Schilder in drei Richtungen. Es stehen Rauten darauf in verschiedenen Farben und mit Zahlen und mit Orten. Anna folgt blau. Blau geht nach oben, geht steil, geht auf festem Waldboden, geht auf Gestein, geht bald in der brütenden Hitze ohne Schatten den Berg hinauf. Blau ist Terrain, ist Sonne am Himmel, ist Anna, die geht, ist Anna, die ist frei.
Vorsichtig dreht sie einen Stein um, seine Unterseite ist noch frisch, ist kalt. Sie führt ihn zur Stirn.
Sie sitzt am Boden, mit dem Stein.
Sie ist gefallen, etwas unter dem Knie blutet.
Die Sonne scheint.
Anna nimmt ihn noch einmal in die Hand, den Stein, den halbkühlen Stein, sie dreht ihn sanft, drückt ihn, reibt, wünscht sich einen Geduldsstein, hadert mit dem Blau und dem Weg, spürt den Schweiß in der offenen Wunde brennen, das Gehen, das Liegen, das Fallen, in der offenen Wunde stehen.
Es ist nicht still. Nur, weil keine Autos fahren, weil keine Menschen ihre Kinderwägen durch den Park schieben, weil niemand telefoniert, ist es nicht still.
Es ist eigentlich ziemlich laut. Anna versteht es jetzt: Es ist laut in den Bergen, es ächzt, kreischt, geiert, mäht, es rauscht und reißt, es schreit, hämmert, seufzt, es trampelt, stochert, quietscht, es muht, meckert, zischt. Es ist laut. Und dazu die lauten Gedanken in Annas Kopf und das Badumbadum in ihrer Brust. Es schwielt, es schwärzt sich der Weg.
Vor Schmerz drückt sie die Augen zu, doch sie läuft, das Blau läuft ihr am Bein hinab. Sie geht weiter, nicht zurück. Das gehört dazu. Sie hat den Rucksack irgendwo abgestellt und ihn dort stehen lassen. Sie hat nur noch das Bein dabei, das Bein nimmt den Raum ein, der Schmerz, die Angst, nicht mehr zu sehen, wohin die richtige Raute führt.
Die Sonne scheint. Nur ein leichter Wind deutet an, dass ein Tag zu Ende gehen kann.
Anna schweigt. Alles andere verschwimmt zu einem einzigen Ton in ihrer Bauchspeicheldrüse. Sie kotzt es aus, würgt in das Gras, in der krummen Tanne wundert sich ein Käferlein.
Das LTE-Netz umschlingt ihren Nacken, nestelt an den feuchten Strähnen, die an ihrem Rücken festkleben, es leckt sie genüsslich von allen Seiten.
Aber sie hat kein Endgerät.
Hämisch blinzelt das Netz in der Sonne, hinterlässt Kacheln im Raum, die Anna tapfer durchsteigt. Wo ist der Empfang.
Eventuell steigt ein Berg über den Rand der Sonne und kippt synchron mit der Nacht aus den Stiefeln.
Vielleicht flüchtet ein Zicklein und stolpert über die umgedrehten Wurzeln.
Anna liegt im Gras. Sie hat die Welt als Rucksack, denn sie liegt oben.
Alles ist weich.
Sie hat den Schmerz vergessen.
So finden wir sie vor: weich.
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freiVERS | Ann-Christin Kehrberg
Ein Haushalt am Gang
Auf dem Dachboden sitze ich
an die Wand gelehnt
die Beine von mir gestreckt
die Sonne trifft durch die Luke mein Gesicht
bewegungslos beobachte ich
den tanzenden Staub
Keine Geräusche außer mein eigener Atem
ein Ort an dem der Uhrzeiger still steht
eine Erinnerung steigt in mir hoch
Großvaters Abstellkammer
Kleidung von der Waldarbeit
im eigenen Geruch eingesperrt
Der Dachboden ein friedlicher Ort
Unruhe macht sich in mir breit
der Puls geht schnell
doch ich bleibe weiter regungslos
Bewegung verkörpert Sinnlosigkeit
warum wohin wozu
die Antwort verschließt sich mir
der weite Raum, die große Stille
Hilflosigkeit
Spinnenweben soweit das Auge reicht
eingeschnürt in einem Leben
das ich nicht zu leben weiß
Die Stiegen führen hinunter zum Keller
ohne Tageslicht
biege rechtzeitig zur Wohnung ab
ein Taubennest
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freiTEXT | Katharina Kiening
Fragmente
Weißt du, heute, da habe ich am Straßenrand eine Pflanze entdeckt, ich weiß nicht, wie sie heißt. Das ist eine Hasenohren-Pflanze, erzählte mir als Kind jemand, weil die Struktur so weich ist, und das ist wohl die einzige Info, die ich mir dazu je merken werde, egal wie oft ich versuche, auch den botanischen Namen im Gedächtnis zu behalten. Dort wo die Hasenohren wuchsen, in dem Park, da gab es viele Weiden. Die Äste konnte man schön biegen, wenn sie jung und nass waren, und sie brachen natürlich, wenn man das gleiche mit vertrockneten Exemplaren probierte. Viele Menschen in meinem Leben verstehen das nicht. Dass Härte nicht widerstandsfähig ist. Dass man irgendwann an ihr zerbricht. Ich weiß noch, als ich im Zug saß, um dich zu besuchen, und das Abteil alt und grau und laut war. Ich weiß noch, dass ich mit dir um den See spazierte, dass ich übernachtete, dass du mir die Weidenkörbe zeigtest, die du in den Nachmittagsgruppen basteltest, einer war beige und oval, der andere kreisrund mit roten Striemen. Frühstück nahmen alle gemeinsam zu sich und jeder hatte einen Zettel vor sich liegen mit Platz für Notizen. Bei uns saß keine Aufsicht, am Tisch daneben war das anders. Das mit den Zetteln blieb eine Weile so, ich weiß nicht, ob du nach wie vor tagtäglich Smileys schreibst oder streichst. Aber als du mich von der Wohnung aus anriefst, da waren sie aktuell, es gab zu der Zeit nicht viele. Ich ging den gewohnten Weg und mit dem Extraschlüssel in der Hand zu dir, öffnete die Tür. Und weißt du, das was ich dir hier erzähle, ich weiß, dass alles davon wirklich war. Aber wenn ich Fragmente zusammenfüge und auseinanderreiße und überlagere, dann entstehen Bewegtbilder in einer spezifischen Reihenfolge, von der du nichts wissen kannst, deshalb erzähle ich. Deshalb erzähle ich dir, dass es ein kleines Zimmer ist, in das ich trete, dass der Teppich einen intensiven Eigengeruch hat, der nicht verfliegt. Ich sage dir, dass alles gut wird und streiche über deinen Rücken, sage dir, dass es mir gut geht, das stimmt nicht, aber du bemerkst es nicht. Ich decke dich zu und sage dir, dass ich die Vorhänge und Fenster aufmachen, dass ich die Küche und das Bad putzen werde, dass ich bleibe, bis du dich geduscht und angezogen hast.
Manchmal denke ich, dass wir an unterschiedlichen Punkten unserer Zeitbahn sind, du und ich, und dass das gut ist, dass du manchmal vorne bist und mich nachziehst, und dass ich manchmal weiter bin und dir abgesteckte Routen anbiete. Das denke ich nicht, sagst du dann und erklärst mir Statik und Steigungswinkel von multiversischen Wegen und dass zusammensteigen eine gute Idee ist. Dann holst du deine Geige aus dem Koffer und den Bogen, der neu bespannt ist und spielst mir ein Stück, das sich nur hier und sonst nirgends spielen lässt. Jedes Mal nennst du mir den Titel, und jedes Mal vergesse ich ihn mit dem letzten Ton und kann ihn also nicht recherchieren oder selbst erlernen, sondern warte dann wieder, bis wir uns begegnen, damit ich die Melodie, die ich so gerne höre, zwischen uns habe. Spielst du es noch einmal für mich, frage ich. Natürlich, sagst du, und wiegst mich in einen Welt voller Schiefertafeln und eingerahmter Ausblicke, voller zweirädriger Kutschen und vielschichtiger Klippen. An dieser einen Klippe, da war niemand sonst, und wir hatten alles für uns allein, weißt du noch? Wir lagen drei Meter vor dem Klippenrand auf dem Boden und robbten langsam vor, bis wir hinunterblicken konnten zu den Felsen, so, dass wir sicher sein konnten, dass wir nicht ausrutschend fallen. Und dann robbten wir zurück und freuten uns mit ein paar Möwen über unsere waghalsigen Robbenkünste. Wir liefen Trampelpfaden nach und spazierten über Felder mit Schaukeln an Bäumen, und manchmal setzten wir uns darauf und ließen uns windschaukeln. Und manchmal gingen wir zwei Stunden, um Karottenkuchen zu essen. Dann bestellten wir zwei Stück und bekamen ein drittes geschenkt, setzten uns auf die Mauer und beobachteten, wer gleichzeitig mit uns Karottenkuchenstücke aß. An Wäscheleinen hängten wir bunt-geringelte und bunt-gepunktete Socken auf und vorbeigehenden Menschen erklärten wir Himmelsrichtungen, weißt du noch? Und dann hattest du einmal Halsschmerzen und ich brachte dir eine rohe Zwiebel zum Essen, aber krank wurdest du trotzdem und ich auch. Spielst du es noch einmal für mich, frage ich wieder.
Von einer Situation weiß ich sicher, dass nicht nur ich mich daran erinnere, dass auch du dich daran erinnerst. Wir saßen auf einer Steinbank. In einiger Entfernung vor uns war ein künstlich angelegter Weiher, in der Mitte ein Springbrunnen, auf der gegenüberliegenden Seite Eltern mit spielenden Kindern, die wir gelegentlich beobachteten. Ich weiß noch, dass wir beide ein graues Oberteil trugen, ich weiß noch, dass deine Hose blau und meine schwarz war. Dass deine Haare an dem Tag einen frischen Schnitt hatten. Ich weiß noch, wie dein Pappbecher herunterfiel auf den Kiesboden, wie wir uns beide danach bückten und sich unsere Finger für einen Sekundenbruchteil berührten. Für einen Sekundenbruchteil hielten wir die Luft an und es existierte kurz nichts um uns herum, kein Geräusch, keine Windbrise, nichts. Das ist das Bild in meinem Kopf. Und wenn ich dort hingehe, in dieses Bild eintauche, dann setze ich mich auf die gegenüberliegende Seite, dort wo die spielenden Kindern sind und beobachte dich und mich. Sehe deine weißen Sneaker und meinen Hut, sehe Verwunderung, aber keine Überraschung in unseren Augen. Ich sehe, was wir nicht bemerken, wie eine Person ihren Hund von der Leine lässt, wie eine andere stehenbleibt, um zu telefonieren, Zigarettenstummel neben dem Mülleimer, ein Ball, der in unsere Richtung kullert, Enten, die sich an einer Stelle tummeln, weil jemand Brotstücke verteilt, Lichterketten zwischen Bäumen. Wenn ich dann nach einiger Zeit aufstehe und nachhause gehe, in meine Wohnung, dann lass ich dich und mich dort sitzen, in diesem Moment. Und wenn ich dann die Treppe hinaufsteige, die Tür hinter mir schließe, den Schlüssel umdrehe und den Wasserkessel auf den Herd stelle, dann atme ich tief ein und aus, um sicher zu sein aus dem Bild wieder herausgefunden zu haben, dann setze ich mich mit einer Tasse Tee vor eine Pflanze und begutachte jedes Blatt, das gerade am Sich-freiwachsen ist.
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freiVERS | Lise Reingruber
was ich dir noch
schreiben wollte
als ich
rote rüben
kochte
sie noch
heiß dann
langsam schälte
und rot
meine hände
eine hielten
dacht ich:
so ists.
diese wärme
gestalt
und gewicht
dein herz.
.
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