freiVERS | Eline Menke

Es sieht so leicht aus

wie die Sonne aufsteht
ohne Gähnen und Recken.

Wie sie schlafen geht in den
Langlaufspuren der Sätze

wo ich Dinge vermute, die sich
gegen die Laufrichtung stellen.

Es sieht so leicht aus, wie das
Wasser abläuft, Worte

auf dem Trockenen liegen
zurückgelassen an der

Mündung zum Satz.

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Eline Menke

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freiTEXT | Leon Zechmann

Mach's gut (Das Ende der Welt)

Am letzten Tag der Erde wache ich auf und schneide mir die Nägel. Ich habe dutzende Nachrichten bekommen, von allen Menschen, die ich je gekannt habe. Es hat sich angefühlt, wie alle Feiertage zusammen. Und zusätzlich vermissen dich, plötzlich, all deine Ex-Partner gleichzeitig. Entfernte Familie will Geld von dir und deine spielsüchtigen Freunde wollen in ihrem Kinderzimmer auf dem alten, brüchigen Nintendo DS mit dir spielen. Nur schreiben sie alle nicht das, was sie dann eigentlich schreiben würden. Sie schreiben alle dasselbe: „Mach's gut“. Jeder schreibt das, überall. Irgendjemand hat sich das als Motto des Weltendes ausgedacht.
Nachdem ich mir die Nägel geschnitten habe, laufe ich barfuß durch die Wohnung. Das ist mein Mindestanzeichen von Weltuntergangsstimmung. Ich hatte mir eimerweise Wasser aus dem um die Stadt fließenden Fluss geholt. Mitten in einem umliegenden Dorf war, weiß Gott wieso, noch ein Café geöffnet, die Dame dort wollte Wucherpreise für Gebäck. Also habe ich mir eine Kugel Eis geben lassen, und im Eis waren Marshmallow-Stücke. Es war relativ grässlich. Aber es hat den Trip über die Bahnschienen verfeinert, später mit den Eimern unterm Arm.
Ich wasche mir den Becher von gestern nicht mehr ab. Das passt doch auch in die Weltuntergangsstimmung, oder? Und den letzten Rest Wasser kippe ich in die Badewanne. Es ergibt sich kaum mehr als eine Pfütze. Es ergibt sich gar nichts. Ich hatte vergessen, den Abfluss zu verschließen. Ich schlage mir die Hände über den Kopf zusammen. Das kann doch nicht wahr sein. Mehr wollte ich doch gar nicht vom Ende der Welt, außer in einer modrigen Pfütze zu sitzen. Ich war bei meiner letzten Powerbank angekommen, ich hatte meine letzten Akkuprozente perfekt vorausgeplant. Ich hätte heute Musik gehört, die ich vor einem Jahrzehnt heruntergeladen habe, gesungen, mich abgeschrubbt. Vielleicht finde ich noch irgendwo zeit- und ortsnah Wasser.

Ich kann nicht genau erklären, wieso ich genau vor ihrer Wohnungstür stehe. Ich weiß gar nicht genau, ob sie da ist. Aber ich klopfe ziemlich sicher laut genug. Dann knarzt die Tür auf. Als sie vor mir steht, fällt mir auf, dass sie mir gar nicht geschrieben hatte, heute. Obwohl wir uns nie besonders geliebt oder gehasst haben. Es war eben einfach nichts zwischen uns. Am Ende bin ich vermutlich nur hier, weil wir nah beieinander wohnen.
„Wieso hast du mir nicht geschrieben?“, frage ich sie.
Sie fängt an zu prusten, so richtig, mit Spucke, so lacht man, wenn die Welt untergeht. Wir begrüßen uns trotzdem, während ich mindestens mitgrinsen muss.
„Ich hab keinen Akku mehr, seit zwei Tagen, und zu mir nach Hause fährt buchstäblich gar nichts mehr. Selbst wenn ich mit einem dieser provisorischen Nachtzüge fahren würde, würde ich nirgendwo ankommen.“
„Wieso fragst du dann nicht mich?“
„Ich habe tatsächlich darüber nachgedacht, aber wann haben wir bitte das letzte Mal miteinander geredet?“
„Fair, aber ist es nicht irgendwie so ein bisschen das Ende der Welt? Leute machen krassere Sachen, als sich gegenseitig nach Strom zu fragen.“
Ich bringe ihr meine allerletzte Powerbank, auch wenn ihr das kaum mehr bringen sollte als 50%. Sie hat noch überschüssige Wasserflaschen gebunkert, die nehme ich zu mir mit rüber. Das Mobilfunknetz scheint bis zum Ende nicht abzubrechen, während aus den Buchsen in der Wand seit ein paar Tagen keine Meldung mehr kommen will. Wer auch immer die Kommunikation im Land aufrechterhält, muss ein wirklicher Gutmensch sein. Das Ende der Welt passiert planmäßig gegen 22 Uhr, was mir noch etwa eine halbe Stunde gibt, um mich mit zwei Wasserflaschen abzuwaschen. Ich kaure mickrig am Badewannenrand. Es ist einfach nur kalt.
Dann fangen die Anrufe an. Und als es am anderen Ende weint, weine ich mit. Ein Großteil meiner Familie hat es zum Schluss noch geschafft, zusammen zu sein. Aber genauso wie meine großzügige Wasserspenderin bin ich viel zu weit weg. Außer Apokalypsen-Reichweite. Wäre ich direkt mit der Ankündigung nach Hause gelaufen, hätte ich es auch nicht geschafft. Wer noch angefangen hat zu reisen, hatte genauso verloren wie die, die alleine geblieben sind.
Und dann weint meine Mutter. Ich hatte mir nie vorstellen können, dass ich am Ende allen Seins in mehrere Decken eingewickelt auf meinem Schreibtischstuhl sitzen würde, dutzend Meter in der Wohnung über dem Boden, auf die kahle Stadt starrend, die mir vereitelt, mit meiner Familie zu sein, und dann weint sie, und sagt mir mit ihren beinahe letzten Atemzügen, dass sie immer stolz auf mich war, aber damals Recht damit hatte, dass ich nicht so weit hätte wegziehen sollen, und ich bin gar nicht sauer auf sie wegen des Seitenhiebes. Ich muss einfach nur weinen. Ist das eine Scheiße. Das ist der größte, der größte, gottverdammte Blödsinn, den ich je gehört habe. Wer so etwas schreiben würde, will nur, dass Leute leiden.
Es klopft an der Tür, beinahe zeitgleich mit dem 22-Uhr-Schlag. Wir verabschieden uns. Ich höre zum letzten Mal, wie meine Familie, geteilt, in ihrem komischen Dialekt ins Mikrofon brüllt, und das Tränenfließen hört nicht mehr auf. Mein Magen verkrampft sich, ich muss mir an die Brust fassen, weil mein Atmen stückig wird. So stolpere ich zur Tür, vor der sie steht, mit der Powerbank in der Hand, die, die ich ihr gerade erst gegeben hatte.

Ich glaube, es ist eine Eigenschaft des Menschen, zu weinen, mit Schnodder und Grunzen, wenn die Erde untergeht. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass wir beide uns vorher nicht im Entferntesten je umarmt hatten. Aber man hält sich eben gegenseitig fest, wenn es zu Ende geht.
„Bei dir ist die bessere Aussicht“, stellt sie fest, „und ich wollte dir die Powerbank wiedergeben.“
„Also, ich wollte einfach nicht alleine sein.“
Am Ende ist nur Feuerwerk.
Es ist ziemlich sicher kein Feuerwerk, es ist viel zu viel zu laut. Meine Ohren klirren. Es kommt grell durch die Fenster ins dunkle Zimmer. Wir zerfließen in die Schatten, die es wirft. Auch wenn ich die Worte hasse, die alle sagen, und sie glaube ich auch, tragen sie uns davon.
Sie ziehen sich durchs schemenhafte Sterben hindurch.
„Mach's gut.“

 

Leon Zechmann

 

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freiVERS | Sigune Schnabel

Im Meer sind Geschichten weicher als an Land

I Ursprung

In einer Maus werde ich wachsen.
Ich liege in ihrem Schoß
und rieche, wer ich bin:
Wind und Gras oder ein Tag,
der räuberisch verklingt.

Sie glauben, sie kennen mich
aus früheren Zeiten, aus Waldgebieten
und Nächten.
Ich lief durch die engen Schatten
ihrer Rufe, schlief
auf wilden Worten.

Bald werde ich ein neuer
Tag; doch verschwinden soll ich,
wo alte Geschichten
unter Zungen hausen.

Die Steine wissen vielleicht
noch von mir.

II Niemand kennt den Grund

Im Meer drehen sich die Zeiten
in die Tiefe.
Ich rieche den Atem der Steine.

Einst nahm sich der Staat Gewässer
und nannte sie sein Eigen.
Aber sie schwimmen davon
wie ich.

Überleben will ich in Wasserhöhlen.
Immer seltener möchte ich sprechen.

Am schönsten ist das Meer,
wenn es mich hält.

III Die Nacht fällt von der schwarzen Liste

In Laubwäldern heult der Wind
durch Bäume.
Kinder sprechen von Farbmustern.
Ihre Stimmen kann ich dunkel
von der Landschaft unterscheiden.

Das Leben ist schneller als ich,
überquert Flüsse und Gezeiten.

Mein Haus erzählt eine Geschichte.
Ich höre zu
und weiß nicht: Ist sie wahr?
Nie bin ich größer als ihre Worte.
Vielleicht stirbt sie vor mir aus.
Die Gräber kenne ich
und die Stille. In der Nacht
gehören alle Farben mir.

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Sigune Schnabel

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freiTEXT | Jonas Galm

aus einem leeren Mund kann man nicht flüchten, auch einen leeren Mund gilt es zu fürchten

Szenario eins.
Die Suppen: gelöffelt — jegliche Sorten von Suppe: legierte Suppen, Samtsuppen, kalte Suppen. Gebundene Suppen, Pürree. Eintöpfe. Menge, Zutatenliste, Reihenfolge ablesbar an den ehemals weißen Hemden der Tischgemeinschaft.

Hier wird gekleckert, nicht geklotzt.
Systematisch.

Infragestellung und Verfeinerung der Suppe: check.
Ist es noch eine Suppe, wenn niemand sie an- oder umrührt.
Wenn eine Suppe kein Schüsselchen findet, wohin verschwindet sie dann.
Monokel, plansch.

Die Sitte (veraltend, verhalten) verlangt es, klare Suppen — Kraftbrühen —
werden in Tassen, gebundene Suppen — püriert — dagegen in tiefen Tellern serviert,
die Sitte forciert es, die Sippe
kennt es nicht anders, hier Suppen in vorgewärmtem Geschirr und jenseits der Fingerkuppen, in Vogelschwärmen, Geschwirr,

vor dem Fenster fallen unbemerkt Schwalben aus unseren Himmeln, stupide, verstummt.

Good news: hier stellt ein Anheben der Suppenteller zur Vollendung der Speise keinen Verstoß gegen die Tischsitten dar.
Hallelujah.
Allein das heftige Pusten ist gemeinhin zu unterlassen, dagegen sollte man — zuliebe der Witterung unterer Atemwege — die Speise leicht mit dem Löffel, dem kleinen, mittleren Finger bis zum vollständigen Eintritt in den Zustand der abgekühlten Verzehrbarkeit rühren. Rührend,

um ein Verkleckern je nach Bedarf zu verhindern oder herbeizuführen, empfiehlt sich die Miteinbeziehung der Tischplatte, präzise Gewalteinwirkung auf dieselbe, Tremor, Tremolo, Crescendo, da capo!, das große Finale — die Kleckerei, endlich: das Plustern
hat sein ertrinkendes Ende gefunden,

Tischdecke, Vorhang.

Schluss.

 

Szenario zwei.

inmitten der Suppenverspeisung
Stromausfall —

Der Teller glüht. Der Löffel glüht. Die Zähne glühen.
Jemand erkundigt sich, ungefragt, nach Ursprung und Form

der Vergangenheit,

schlürfend. Die Tasse glüht.
Ich hab die Verpackung weggeschmissen,

ich habs mir geschworen, die Sitten erlauben es — Störungen, Überflutungen
zulassen. Schütter,

mit wallenden Kerzen such ich den Sicherungskasten, durchwühle den Plastikmüll, die Notversorgung ist bereits eingeschaltet,

die Lichter brennen bereits, der Müll ist bereits Suppe, dampfend,

Die Suppe hat mich verspeist.
Ich erwarte ihre Verdauung, letzte Hoffnung — carry on phenomenon —
die Gottheit in der Not, mein
last resort: Metabolismus.
Die Suppe wird selbst zum Refugium.

 

So war das,
so könnte das gewesen sein.

Man hat mir gesagt: ich hoffe, wir sehen uns bald wieder
mir gefällt dein Unterton, — ohne zu zwinkern

oder Ironie,
und ich war nackt.

Man hat mir gesagt:
Sonnenuntergang, du stöhnst sehr schön

— ein Gesicht, das zurückschaut —

wie traurig, dass nichts davon bleibt, oder nicht? (ich wollte dem weder zustimmen noch widersprechen)

Schön, dass es nun zu Ende sein muss,

J'ai faim
— aime-moi, alors!

Das ist viel leichter, als ein Gedicht zu schreiben, das nicht stupide und kurzsichtig und wahnsinnig unterkomplex gerät, trotz aller Sperrigkeit. Aime-moi, alors. Alors, warum auch nicht.
Ich habe Hunger —

Man hat gesagt,
heute schlaf ich nackt,

Oder: ich wünsche ihnen viel Gesundheit und ein interessantes Leben,

woanders, sehr nah: man ist am Ende natürlich allein,
aber ich hoffe, du vergisst trotzdem nicht: du bist nicht allein,
man muss sich verbünden.

jemand: der Rest sei ja vollkommen wurscht —

So war das.
nett.

 

Jonas Galm

 

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24 | Anna Magdalena Mähr

Gemeinsam essen

Mama sagt am Telefon, dass sie nicht mehr konnte und entschuldigt sich. Rücken und Nerven am Ende, Haus und Garten vernachlässigt. Da sagte sie ihm: Aus. Dorthin jetzt, die waschen dich, die geben dir was gegen die Schmerzen. Er hat sich von mir überreden lassen, aber dafür trinkt er jetzt nicht mehr, sagt sie und macht eine beklemmende Pause, damit ich Zeit habe, mir vorzustellen, was das bedeutet, komm lieber heute noch! Zuhause könnte ich etwas Legeres anziehen, aber auf dem Nachttisch liegen die Tabletten. Ich würde mir eine rausdrücken oder zwei und schlafen gehen. Also lieber direkt ins Hospiz.

Eine Pflegerin begrüßt mich und weiß schon, wer ich bin. Auf ihrem Schild steht nur der Vorname. Sie trägt eine Goldengel-Dauerwelle und pudriges Make-up. Statt dem erwartbaren Krankenhausgeruch tauchen wir ab in einen heimeligen Hauch von frisch gewaschener Wäsche. Da sind Linoleumböden, Hygienespender und satinglänzende Vorhänge im Farbton der unberührten Sitzgarnitur. Wir gehen an einigen offenen Zimmern vorbei und der Goldengel sagt: Aufenthaltsraum, Transzendenz- und Ruheraum, Gemeinschaftsküche. Fühlen Sie sich wie zuhause. Aber das werde ich sicher nicht. Vor einem der geschlossenen Zimmer bleiben wir stehen. Möchten Sie Kaffee oder Tee?, fragt sie. Ein Wasser bitte, sage ich mechanisch. Mein Durstgefühl funktioniert noch. Bringe ich Ihnen gleich. Sie kneift freundlich ihre Augen zusammen, als würde sie mich damit umarmen. Und wenn Sie sonst einen Wunsch haben, einfach klingeln, sagt sie und drückt mit dem Daumen auf ein Gerät aus Luft, das nicht größer ist als eine Fernbedienung. Ich nicke, als hätte ich sie verstanden. Daraufhin öffnet sie mit professioneller Zurückhaltung die Tür. Mama eilt zu uns, auf Zehenspitzen, damit die Stöckel ihrer Pumps nicht lärmen. Auf diese merkwürdige Weise huschte sie schon öfters durch unsere Familie: Bei Hochzeiten, um schnell ein aufgetrenntes Fädchen der Schleppe abzuschneiden. Bei Taufen, um dem spuckenden Säugling ein Tüchlein unterzulegen. Schön, dass du endlich da bist, sagt sie. So schnell ich konnte, sage ich, wie geht es ihm?, und linse zum Bett. Der weiße Vorhang bläht sich auf. Mama ergreift meine Hände und versperrt mir die Sicht. Sie lässt mich nicht hereinkommen. Lauwarmer Luftzug. Eine Gratwanderung, tuschelt sie, du weißt ja, wie er das alles findet. Sie macht einen Jammerschade-Seufzer. Der Vorhang galoppiert lautlos ins Zimmer hinein. Er hat keine Schmerzen und wehrt sich nicht, haucht sie fast unhörbar und hält meine Handgelenke fester. Gut, dann lass mich rein, sage ich in normaler Gesprächslautstärke, was sie mit unfreundlich zugekniffenen Augen quittiert. Ich winde mich aus ihrem Griff und betrete den Raum. Er bemerkt mein Kommen und wendet den Kopf zu mir. In seinem Gesicht breitet sich eine müde Erleichterung aus, die mich ansteckt. Was?, sagt er. Schau, wer da ist, flötet Mama und schließt die Tür. Der Vorhang fällt entkräftet an seinen Platz zurück. Hallo Papa, sage ich und streiche über seine gelbstichige Hand. Die Haut ist kühl und papieren. Wie geht es dir? Wie soll es mir gehen, sagt er mit der Schwerfälligkeit von hochdosiertem Morphium. Siehst du ja, sagt er und klopft sperrig auf die Bettdecke, um mir das fremde Bett zu zeigen, in dem er liegen muss. Ich setze mich. Mama holt den anderen Stuhl, der einsam beim Tisch stand. Und wie geht es dir?, sagt er. Ich ertrage kaum die Langsamkeit seiner Worte und versuche vergeblich zu lächeln. Mit viel Gewalt presse ich ein gelogenes Gut durch meinen angespannten Kiefer. Warum bist du gekommen?, fragt er mich.

Hinter dem halbtransparenten Vorhang liegt eine begrünte Hauswand und davor stehen Tische mit Stühlen, bunte Sonnenschirme und hohe Blumenkisten. Ich stelle mir vor, meine Finger in die Blumenerde zu stecken oder wenigstens über die Halme und Blätter zu gleiten. Ich hole tief Luft und sage: Ich komme, um mit euch Mittag zu essen. Ich habe keinen Hunger, sagt er wie ein stures Kind und starrt in die Weite zwischen uns. Ich sehe rüber zu Mama. In ihren Gesichtszügen liegt ein kampflustiges: Habe ich doch gesagt! Ein beiläufiges Streichen ertönt an der Tür. Der Goldengel kommt herein und stellt ein Tablett mit einem Krug Wasser und drei Gläsern auf den Tisch. Danke, sagen Mama und ich im Gleichklang.

Die Pflegerin schenkt ein Glas zur Hälfte ein und umfasst die knochigen Schultern meines Vaters, führt mit viel Fürsorge das Glas zu seinem Mund, aber er dreht sich weg. Möchten Sie das vegetarische Menü oder den Fisch?, fragt sie. Ich weiß nicht, ob sie mich meint und sehe rüber zu Mama, die sofort übernimmt. Ich schenke mir Wasser ein und gehe im Raum auf und ab. Goldengels Stimme bleibt weich und einladend, während sie mit Mama über das Menü spricht. Ich trinke in kleinen Schlucken und beständig. Papa schaut durch das Fenster in den grünen Innenhof. Ich denke, er wäre gern draußen bei den Blumen. Schön, sagt die Pflegerin, dann richte ich zwei Portionen für euch. Sie geht und hinterlässt eine duftende Spur Zuversicht. Mama drückt mich an ihre Seite und sagt: Wirklich schön, dass du da bist. Ja, sage ich und löse mich aus ihrer Umarmung. Mein geleertes Glas stelle ich auf den Tisch, ich komme gleich, sage ich.

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Anna Magdalena Mähr

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23 | POEDU: Emmy

Glitzerbonbons

Es gibt Bonbons,
die glitzern und funkeln
und sie leuchten sogar im Dunkeln.
Wenn ich sie in den Mund nehme,
schmecke ich die zarte Creme
und dann bin ich plötzlich
an einem anderen Ort.
Einmal stand ich sogar im Hort!
Manchmal ist man auch
in einem anderen Land.
Ich bin vorher immer schon gespannt!
Ihr glaubt es mir nicht?
Dann schreibt doch
euer eigenes Gedicht!

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Emmy (11 Jahre alt)

 

POEDU | Poesie von Kindern für Kinder. Monatlich gibt ein*e Autor*in online einen poetischen Anstoß.

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Die Aufgabe kam diesmal von Sabine Schiffner:

Erstelle ein Gedicht für ein Türchen von einem Adventskalender, den Du Deiner/m besten Freund:in schenken willst. Mach ihr/ihm also ein Geschenk aus süßen Worten. Schreibe über Deine Lieblingssüßigkeit, oder denk Dir doch einfach eine neue Süßigkeit aus, eine lustige, eklige, oder eine Zaubersüßigkeit.

 

>> Alle POEDU Texte des Monats

>> POEDU - das Buch / Teil 2

>> DAS POEDU – Virtuelle Poesiewerkstatt für Kinder

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22 | Jutta Schüttelhöfer

Jetzt

im Schatten der Zeit
steht dieses Haus
wartet auf seinen Anstrich
lass uns die Wände mit Mut streichen
und die Böden mit Erinnerungen auslegen
unsere Verletzungen setzen wir
auf die Bank in der Diele
und daneben am Fenster
ist noch Platz für alles
was hätte sein sollen

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Jutta Schüttelhöfer

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21 | Marie Menke

Handschuh in Handschuh

 

Auf Weihnachtsmärkten küsst es sich gut, sagst du.

Ich entgegne dir: Der Glühwein ist mir zu bitter.

Auch auf meiner Zunge?

Ich probiere davon und nicke. Auch auf deiner Zunge.

 

Wir bahnen uns durch die Menge, Handschuh in Handschuh, und ich erhasche im Vorbeigehen einen Blick auf unsere roten Wangen, wie sie sich spiegeln in der Weihnachtskugel, ganz oben in der Zweigkrone eines Tannenbaums, o Tannenbaum. Ich würde deine Hand gerne loslassen, aber möchte dich nicht verlieren.

 

Ich kauf dir ein Lebkuchenherz, sagst du.

Ich entgegne dir: Die sind mir zu süß.

Darf ich dir was anderes schenken?

Ich stecke meine Hände in die Taschen.

 

Von den Lichterketten der Buden wachsen Eiszapfen zu uns herunter. Mir läuft die Nase, mein Atem zeichnet sich weiß wie Zuckerwatte in der Winterluft ab und die Waren glitzern. Morgen kommt der Weihnachtsmann, dabei mag ich keine Geschenke von Männern, auch nicht von solchen, die ich liebe, erst recht nicht von dir.

Ich schaue dich schniefend an, deine Augen groß wie die des Nussknackers, und stecke meine linke Hand mit meinem zusammengeknüllten Papiertaschentuch darin in deine Jackentasche. Meine Finger wandern in das Innere deines Handschuhs, legen sich auf deinen Handrücken und reiben sich an dem kratzigen Fell, eine geschenkte Wärme, für die ich nicht einmal einen Glühweinkuss eintauschen musste.

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Marie Menke

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20 | Karl Johann Müller

Schlittenhundewetter

Schneespuren
von Kufen und Füßen
in seinen Pfoten
die Weite
die Kälte im Fell
und das Gefühl
für Norden
Freiheit auf Zuruf
das Geschirr
an den Schultern
vorbei an
lastgebeugten
Kiefern
über eisgekrönte
Seen
durch frostgeformte
Landschaft
wenn sich Flocken
häufen
und der Blick
ins Weiße geht
laufen die Beine
auch blind

 

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Karl Johann Müller

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19 | Mona Gnan

Resteessen

Die letzten Tage im Jahr, vor allem die zwischen Weihnachten und Neujahr, fühlen sich immer ein wenig an wie Resteessen. Man weiß nicht so richtig, was man damit anfangen soll, also wirft man sie einfach alle in einen Topf und versucht, das Beste daraus zu machen. Und entweder wird es das beste Gericht, das man je gekocht hat, aber nie wieder genauso hinbekommen wird, oder die schlimmste willkürliche Lebensmittelakkumulation, die man einfach nur durchstehen muss. Die Chancen stehen fünfzig zu fünfzig. Ich bin keine Mathematikerin, aber diese Rechnung müsste erfahrungsgemäß stimmen und ist somit empirisch belegt.

Ständig wird man dabei begleitet, beim Resteessen kochen und Restetage leben. Begleitet von der Nostalgie, über all das Schöne, was im vergangenen Jahr passiert ist und der Erinnerung an das, was vor Kurzem noch gewesen und leider schon vorbei ist. Begleitet von der Melancholie darüber, was man jetzt mit den Resten anstellen soll und dass es überhaupt nur noch Reste vom Jahr sind, die übrig geblieben sind. Begleitet von der Reflexion, zu welchem Mensch man geworden ist. Begleitet von dem Anspruch, wer oder was man in naher und ferner Zukunft zu sein hat.

In diesen Tagen, und eigentlich auch schon in der Vorweihnachtszeit, ist es morgens am winterlichsten, abends am süßesten und alles dazwischen ist irgendwie etwas staubig. Ungefähr so staubig, wie Kurkuma schmeckt. Der Sommer ist auch staubig, aber schön staubig, denn da glitzert der Staub in der Sonne und schwebt in der warmen Luft langsam vor dem offenen Zimmerfenster auf und ab, wie eine Qualle im Meer. Ich mag nicht einen einzigen Gedanken an den vergangenen Sommer in meinen Kopf lassen, denn dann schmerzt die Melancholie zu sehr. Der Winter glitzert auch, aber künstlich. Lametta, Weihnachtsdeko, die Lichterketten auf dem Weihnachtsmarkt und die Beleuchtung in den Fußgängerzonen. Schon lange habe ich keinen Schnee mehr glitzern sehen. Die Welt schrumpft, wenn es schneit. Das ist meine liebste Eigenschaft am Schnee. Alles wirkt auf einmal klein und weich und überschaubar. Er erinnert mich dann irgendwie an die Probleme anderer Menschen, denn die wirken von außen betrachtet auch immer kleiner, als sie für diese Menschen selbst eigentlich sind und sowieso wirken sie kleiner als die eigenen Probleme. Ich frage mich, wann das letzte weiße Weihnachten war, das ich miterlebt habe. Ich kann mich nicht daran erinnern. Ich frage mich, warum der Winter für mich jedes Jahr weniger weihnachtlich und immer mehr wie ein Resteessen wird.

Wie viele Tassen hattest du schon? – Drei, wieso? – Nur so. Bist du bei einer vierten dabei? – Ja, aber nur wenn ich deine Tasse bekomme. – Warum? – Die Farbe von deiner ist schöner. Und meine hat einen angeschlagenen Rand. Und ich habe dieses Jahr noch gar keine Weihnachtsmarkttasse mitgehen lassen. – Von mir aus.

Das künstliche Glitzern hängt in den Schaufenstern und klebt in den Schädeldecken der Menschen wie dieser Streuglitzer, den man früher auf die mit Klebstift überzogenen Kindergeburtstagseinladungen gestreut hat. Der Glitzer macht Weihnachtsvorfreude und wird in der Sekunde vom rauen, trockenen, kalten Nordwind aus den Köpfen der Menschen gepustet, in der der zweite Weihnachtsfeiertag vorbei ist. Ein kleiner Abschiedsgruß vom Weihnachtsmann. Der Nordwind macht ihre Gedanken genauso rau und trocken und pragmatisch, dass sie aus den Resten des Weihnachtsessens ein improvisiertes Abendessen machen wollen und den traurigen Nikolaus aus Schokolade im nächsten Frühjahr einschmelzen, um den Geburtstagskuchen mit Schokoglasur zu dekorieren. Und die einzelnen Glitzerflitter und Funkelkörnchen, die hartnäckig an der Schädeldecke hängen bleiben, machen sie beim reflektierten Aufräumen in ihrem Kopf nostalgisch.

Eigentlich ist das gar kein Klauen, man bezahlt ja Pfand für die Tassen. – Ich will aber, dass es sich ein bisschen so anfühlt.

Irgendwie hast du auch an Glanz verloren, übrigens. Irgendwie hat alles an Glanz verloren, mit der Zeit. Ich habe versucht, dich künstlich zum Glänzen zu bringen, aber das war mir dann doch zu kalt. Mit dir zusammensein fühlt sich an wie ein ewiger Herbst ohne Winter und eigentlich hört sich das gut an, denn das heißt, dass alles für immer bunt ist. Die Schneekönigin in Narnia hat mir als Kind Angst gemacht, denn solange sie regiert hat, gab es in Narnia einen ewigen, schneereichen Winter ohne Weihnachten. Ein jahrelanger Winter und kein einziges Weihnachten. Mit dir zusammensein fühlt sich an wie ein ewiger Herbst ohne Winter und eigentlich hört sich das vielversprechend an, denn das heißt, dass alles für immer bunt ist, aber es gibt eben auch kein Weihnachten. Es gibt keine Steigerung, kein Ziel und kein Ankommen und irgendwann ist auch der bunteste Herbst ausgebleicht und die leidenschaftlichste Aufbruchstimmung kapitulierend. Warum sind wir so schnell an den Punkt gekommen, an dem wir uns Geschichten doppelt erzählen? Als wären wir zwei zusammen schneller als unser eigenes Leben. Wir leben dem Geschichtenerzählen nicht schnell genug hinterher. Warum sind wir so schnell an den Punkt gekommen, an dem wir uns Geschichten doppelt erzählen? Ich glaube, ich habe gerade ein Fünkchen Glitzer gefunden, das noch im Innern meiner Schädeldecke klebt.

Warum gibt es eigentlich Weihnachtsmärkte, die über Weihnachten hinausgehen? – Kommerz! – Naja, wir unterstützen ihn ja auch, schließlich sind wir gerade hier. Fühlst du dich denn noch weihnachtlich? – Ich will gar nicht darüber nachdenken.

Früher habe ich deine Nachrichten ausgepackt wie ein Praline. Ich habe sie langsam und bewusst geöffnet, genüsslich gelesen und es so lange ausgereizt, mich an ihnen zu erfreuen, bis ich schließlich zurückgeschrieben habe und sie und meine Freude an ihnen aufgebraucht waren. Naja, so ganz stimmt das nicht, denn so viel Selbstbeherrschung hatte ich noch nie. Aber sie haben sich jedes Mal besonders angefühlt und sie gaben mir jedes Mal ein kleines Hoch. Ich habe Angst, dass ich meine Gefühle zu schnell durchgefühlt habe. Da liegt noch so viel Leben vor mir – habe ich schon alles verbraucht, die ganze Intensität und die ganze Palette, oder kommt da noch was?

Als ich heute durch die Fußgängerzone gelaufen bin, habe ich mit einem Kescher meine Gedanken zusammengefangen, sie mit der bloßen Hand aus dem Netz geholt, festgehalten und ausgiebig betrachtet, während sie in meiner Hand zappelten. Wirklich erwischt habe ich aber nur einen, die anderen sind mir zu schnell entkommen. Ich hielt ihn in der bloßen Hand, den kleinen Gedanken, und betrachtete ihn und erkannte ihn wieder, denn es war ein ganz besonderer Gedanke. Einer, den du mir gegeben hast und er heißt: Warum komme ich nie auf die Idee, dass andere Menschen auch unsicher sind?

In dem Moment, in dem ich ihn wiedererkannt habe, ist er mir entronnen. Dann habe ich den Kopf gehoben und meine eigene Reflexion im Schaufenster einer Boutique gesehen, die ausschließlich äußerst geschmackvolle skandinavische Mode und Accessoires verkaufte. Als ich meine Reflexion in diesem Fenster sah, kam ich mir vor, als würde ich niemals dazugehören. Ich, mit vor Kälte geröteter Nase, von der Luftfeuchtigkeit krausen Haaren und talgig glänzender Haut, könnte nie zu diesen ästhetischen Wesen, umgeben von ästhetischen Gegenständen gehören. Selbst die Luft, die sie atmeten, schien ästhetischer zu sein als die Luft, die ich atmete. Die Wesen erinnerten mich an das Mädchen, das ich früher in einem Skiurlaub kennengelernt hatte. Ich war etwa sieben Jahre alt, sie vielleicht neun oder zehn. Sie trug einen blütenweißen Schneeanzug mit goldenen Streifen, hatte farblich passende Skier und einen farblich passenden Helm und besaß ein eigenes Klapphandy in rosa. Ich trug den alten Anorak, den mein großer Bruder und nach ihm mein Cousin schon getragen hatten und farblich zusammengewürfelter konnte man sich eine Siebenjährige nicht vorstellen.

Jetzt sah ich das siebenjährige Mädchen in der Schaufensterreflexion, das jetzt groß war und dunkel gekleidet, und sie wünschte sich, dass der Gedanke zurückkommen würde. Ich konnte nicht glauben, dass diese Menschen, diese Fabelwesen in diesem goldenen Fenster, jemals auch nur eine Sekunde ihres Lebens unsicher sein könnten – oder umgekehrt: Ich konnte nicht glauben, dass ich jemals nachhaltig und langfristig selbstsicher sein könnte und ehrlich gesagt kann ich es noch immer nicht glauben. Am schönsten bin ich sowieso nur in zwei Situationen: Wenn ich mich betrachte, wie Gott mich geschaffen hat, nämlich mit minus dreikommafünf Dioptrien, wenn ich mich gar nicht mehr so genau erkennen kann, weil ich eine Sehschwäche habe, und im Winter, wenn es draußen nicht so grell ist und früh dämmrig wird. Schatten stehen mir wohl gut, vielleicht fühle ich mich ihnen deshalb so verbunden. Dieser Gedanke passt so gar nicht zu den ästhetischen Wesen in diesem magischen skandinavischen Schaufenster. Diese Wesen essen sicher niemals Resteessen, sondern immer nur frisch gekochte, inhaltlich abgestimmte, authentische Mahlzeiten oder das, was Fabelwesen eben essen. Ich frage mich, was Fabelwesen an den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr machen.

Hast du mir überhaupt zugehört? – So halb. – Du bist schon wieder am Grübeln, das merke ich dir doch an! Du hattest genug Glühwein für heute, glaube ich. – Ich glaube, ich habe eine Sinnkrise. – Die hast du jedes Jahr. Und noch mehr, wenn du Glühwein getrunken hast. – Weihnachten ist schon vorbei und es hat noch nicht einmal geschneit. Ich wünsche mir Schnee. Wenn Schnee liegt, dann schrumpft die Welt. – Was? – Wenn Schnee liegt, dann schrumpft die Welt, weil – Wir gehen jetzt nach Hause, du gehst schlafen und morgen ist vielleicht alles ein wenig einfacher. – Nein, ich glaube, dieses Mal habe ich wirklich eine Sinnkrise. – Hast du nicht. Keine Sorge, das ist nur die normale Winterdepression, die sich als Sinnkrise tarnt.

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Mona Gnan

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