freiTEXT | Dijana Dreznjak
28. November 2014Literatur,freiTEXTProsa,Dijana Dreznjak
ENTSCHLOSSEN...
Sie blickt aus dem Zugabteil -
ihr Blick starr und leer.
Am Bahnsteig wartend - links der neue graue Koffer, rechts die Lieblingshandtasche. Heute benutzt sie den Lift - statt der üblichen Treppen.
Als sie das Ticket kauft -
steigen Tränen in ihre Augen - sie hasst Abschiede.
Nur das Nötigste wird mit dem Taxifahrer gesprochen. Bevor sie einsteigt, atmet sie noch einmal tief durch -
noch ein kurzer Gedanke.
Mit zittrigen Finger wählt sie die Nummer des Taxiunternehmens. Der letzte prüfende Blick, ob sie das Nötigste eingepackt hat.
Entschlossen und doch irgendwie verunsichert schreibt sie auf das Blatt...
Ich bin weg und komme nicht wieder!
Dijana Dreznjak
freiTEXT ist eine Reihe literarischer Texte. Freitags gibts freiTEXT.
Du hast auch einen freiTEXT für uns? Sende ihn uns doch an mosaik@studlit.at
Die freiTEXTe machen erstmal Pause. Ab 1.12. übernimmt das advent-mosaik. freiTEXTE gibt es wieder ab Jänner 2015.
Word!
26. November 2014KulturszeneBureau du Grand Mot,Fräulein Flora
"Wer Literatur mag, ist in Salzburg gut aufgehoben." - dem können wir zustimmen.
Wem die Liste von Fräulein Flora zu kurz ist, der möge sich mal beim Bureau du Grand Mot umsehen. Oder im Blogbuch. Oder im aktuellen mosaik. Oder einfach bei den freiTEXTen. ;)
Mañana Split (Musikvideo)
24. November 2014KulturszeneMusik,Musikvideo,Wir Getier,Wolfwetz
Der neueste heißeste Scheiß des Bureau du Grand Mot...
https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=TFLc4QLBZSo
Das Advent-mosaik III
18. November 2014Ankündigungen
24 Tage.
24 Türchen.
24 Autoren.
24 mal Literatur.
Dein perfekter Weg durch die Vorweihnachtszeit.
Heuer schon wieder keine Schokolade. Dafür gute Literatur, quer durch. Jeden Tag darfst du hier ein weiteres “Türchen” aufmachen und Punsch dazu trinken und Schokolade dazu essen.
Damit das funktioniert, brauchen wir aber auch Türchen-Material. Schick uns deine Texte aller Art – die ersten 24 Einsendungen (pro Autor ein Text) werden zum Türchen.
Was ist also zu tun:
- jenen Text (oder Bild, Collage,…) von dir auswählen, der im Adventkalender stehen soll. (Es gibt keine Beschränkungen!)
- an mosaik@studlit.at schicken
- täglich hier auf unserem Blog das neue Türchen aufmachen (mosaikzeitschrift.com)
Der Winter möge kommen!
freiTEXT | Madlin Kupko
14. November 2014Literatur,freiTEXTLyrik,Madlin Kupko
Ein Neuanfang auf ewig
Salzburg, Salzburg, Salzburg.
Du versprachst so viel.
In all’ deiner Ruh, in all’ deinem Frieden.
Du hast mich geblendet, du hast mich gegeißelt,
du hast dir alles genommen, wie es dir beliebt.
Hoffnungen keimten, Hoffnungen vergingen.
Klopfende Herzen im Einklang, unendliche Freiheit.
Hand in Hand die Salzach entlang, Tränen vor Freude, Lachen aus Lust.
Neue Menschen, neue Erfahrungen, neuer Lebensmut.
Plötzliches Vergehen, ein klopfendes Herz das bleibt.
Vergessen, vergessen, vergessen.
Ein anhaltendes Flehen sich umzudrehen.
Ein anhaltendes Flehen endlich zu gehen.
Salzburg, Salzburg, Salzburg.
Ein letzter Abschied.
Endlich in Ruh, endlich in Frieden.
Neue Kraft, neue Erinnerungen,
verdrängend den Rest.
Madlin Kupko
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mosaik12 - auf die richtige Seite zurück
11. November 2014Lukas Wagner,Tristan Marquart,Magdalena Ecker,Lila,Marko Dinic,Cornelia Lindinger,Ogi Georgiev,Artemis,Peter.W.,Maria M. Köchler,Philipp Feman,Josefin Jenewein,Renate Katzer,Lena Maria Kühleitner.,mosaik - Zeitschrift,Sandra Maria Bernhofer,mosaik12,Christine Gnahn,Simon Scharinger,Claudia Kraml,Simone Lettner,Clemens Schittko,Wolfgang Kauer,Eva Löchli,Martin Fritz,Eva Weingärtler,Rick Reuther,Karin Seidner,Alexander Kleiß,Leonhard Pill,Stefan Klingersberger,Lisa Viktoria NiederbergerCedric Fritsch
mit:
Magdalena Ecker, Wolfgang Kauer, Eva Löchli, Claudia Kraml, Christine Gnahn, Alexander Kleiß, Stefan Klingersberger, Simone Lettner, Leonhard Pill, Clemens Schittko, Sandra Maria Bernhofer, Lukas Wagner, Simon Scharinger, Philipp Feman, Cedric Fritsch, Renate Katzer, Martin Fritz, Eva Weingärtler, Tristan Marquart, Rick Reuther, Marko Dinic, Peter.W., Ogi Georgiev, Lisa Viktoria Niederberger, Karin Seidner, Lila, Cornelia Lindinger, Artemis, Maria M. Köchler, Josefin Jenewein und Lena Maria Kühleitner.
freiTEXT | Andreas Haider
7. November 2014Literatur,freiTEXTProsa,Andreas Haider
Zu wos?
Da Astronaut hod sein Steiaknüppi gaunz fest in di Händt koidn. Nem eam schwebt di Termosfloschn mitn Kaffee vorbei, in da Schwerelosigkeit. Ea greift sis und trinkt amoi owa, dass a ned schlofat wiad, do, in da Finstan, mittn im gaunz großn Nix. Di Stean, di a siagt, san olle so weit weg. Und di Wöd, wo a gschart is, vor sovü Joahr, is schau sowos vo laung hinta eam.
Wia laung a do hiazt schau in dera Raumkapsl sitzt? Ea üwalegt. Des miassn sicha schau fünf Joahr sei, mindestns. Und ea wiad nu fost zehn Joahr so weidafliagn, bis a zu dem Palnetn kimmt, wos na higschickt haum. Daun soid a dort den Planetn fünf Joahr erforschn, und daun fliagt a wieda hoam. Wieda fuchzen Joahr in da Raumkapsl, bis a wieda zruck kimmt.
Daun wird a fünfadreißg Joahr im Wödraum gwesn sei. Fünfadreißg Joahr! A hoiwats Lebm. Netta in dera Raumkapsl. In dem Blechküwi.
Er nippt nu amoi owa vom Kaffee, daun gibt a da Termosfloschn an Schubs, dass wieda wegaschwebt in da Kapsl. Owa er is jo eh ned aloa, es sand jo nu nei aundare Astronautn und Astronautinnen an Bord. De san owa oiwai obwechslnd im Tiafschlof. Netta waun ona aufwocht und eam olöst, so olle Monat, daun hod a amoi a Aunsproch, zumindast fia an Tog oda an hoibn, bis a si a in des elektrische Tiafschlofbett legn muas. Und daun schloft a nei Monat, bis eam da Computa wieda aufweckt, wei a wieda des Raumschiff steian muas. Nei Monat schlofn, oa Monat munta, fuchzehn Joahr laung. Er schüttlt in Kopf. „Warum hob i mi nua gmödt“, denkt a si.
Waun a wenigstns wos gscheids zun doa häd. Owa ea braucht jo ned amoi fliagn, des mocht eh oiß da Computa. Ea muas netta aufpassn, ob da Computa si eh net varrechnt hod. Und waun a Komet oda a Asteroid daherkimmt, den da Computa üwasegn hod, daun muas a ausweichn. Owa des passiert eh so guat wia nia. Dass do amoi a Komet kimmt, des ist fost ausgschlossn, und söbst waun, daun wiad a meistns eh vo de Computasensorn entdeckt und da Computa programmiert an neichn Kuas, dass net zaumstessn. Netta waun des ned funktinoniert, daun muas a eigreifn.
Des is jo des schlimme, dass ma sovü Zeit zan nochdenga hod, in dem Raumschiff. Und oiwei muas a an des Söwi denga, dass a do hiazt insgesaumt fünfadreißg Joahr im Wödraum sei wiad. Dass a sei hoiwats Lebm do in dera Kapsel vabringt. Wia in an Häfn, aus demst ned ausbrecha kaunst. Und ständig de Frog, wos des eigentli füa an Sinn hobn soid, des gaunze. Ea hoits nimma aus.
Dawai hod a se des oiwai so schee voagschöt, des Wödraumfliagn. De große Freiheit, schwebn in da Unendlichkeit, wegakuma vo da Erd und ihre Probleme, wos segn, wos nu nia zuvor a Mensch gseng hod, wo geh, wo nu nia zuvor a aundara Mensch gaunga is, und wo möglichaweise a ni mehr a aundara Mensch geh wiad. De Freiheit woas, de eam außi tribm hod, ins Wödall. Owa hiazt, hiazt is a eigspeat in dera deppadn Kapsl.
Do hod a a Idee: Ea schreibt an Zedl und legtn auf den Sitz in da Raumkapsl. Daun geht a zu dem Kleidaschraung, wo de Raumanzüge drinnen san, nimmt se oan aussa und ziagt sin au. Ea geht zua Ausstiegsluke. Wir as aufmocht, do blinkn de gaunzn Woanliachta rot, und a Computastimm sogt eam, dass a de Lukn jo ned aufmocha deaf, owa des is eam in dem Moment wuascht. Ea wü nimma eigschpeat sei in dem deppaden Blecküwi, der duachs Wödall fliagt, ea wü frei sei. Frei! Um an jedn Preis!
A poa Wocha späda weckt da Computa den nextn auf, der drau is mitn aufpassn. Ea sucht üwaroi noch dem Astronautn, owa ea findt nua den Zedl aufn Sitz. Er nimmtn und liest. Während a des glesen hod, do woa unsa Astronaut schau Millionen Kilometa weit weg, irgendwo im Wödall, valoan in dem gaunz großn schwoazn Nix. Valoan, owa frei.
Andreas Haider
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