Winterzauber
6. Dezember 2013UncategorizedMagdalena Ecker
Winternacht, im Zauberglanz
Mond beschienener Wolkenkranz
Weltvergessen liegt das Feld
Geheimnisvoll wirbeln die Flocken
weihnachtlich uns zu verlocken
unterm weiten Himmelszelt
Fern von Lärm und eitlem Trubel
Fern von Euro, Yen und Rubel
Dort wo nichts als Stille wohnt
Vertreib die Sorgen, die Gespenster
Von Kerzenlicht erhellte Fenster
Ein Stern über der Erde thront
Und wenn der Chöre sanfte Stimmen
wie Funken durch das Dunkel glimmen
Und Mitleid meine Schritte lenkt
Bin so dann aus jenem Stoffe
aus dem zu sein ich immer hoffe
Ein Herz, das Freud und Liebe schenkt!
Magdalena Ecker
Texttor
5. Dezember 2013UncategorizedPatricia Lang
Weihnachten - Texttore
von harleki'schen Texttoren sehen
Jahrtausendalte, aufgezwungene Tradition, erkämpfte, erschlich, erbeutete Lügen. Verkommene Wahrheiten wühlen jährliche Windungen, ob gewaltvoller Zielzüge.
Über unzählbare mögliche Wege nach Rom, so viele vergangene.
Vorweihnachtlichen Tore einer Randation.
Verschlossenen, unsichtbaren Moore anderer Reliktionen.
Dazu Textmasken
tragen.
erzählen von:
bestrahlenden Rüstungen, zerstrahlenden Wüsstungen mumifizieren,
bearbeiteten Baretts, zerarbeiteten Uniformen variieren,
beschlagenen Gesetzen, zerschlagenen Gasmaskenmohn.
Obendrein
einmal im Jahr das Fest der Nächstenliebe,
bleibt die restliche Zeit das Vergessen zu trainieren,
das Weinen zu vergessen, den Wein zu trinken,
sich in Konsunamis der ersten Welt zu verwinken.
Gemeinschaftlich messen in der heimeligen Stimmung
Predigt,
nur einmal im Jahr.
Patricia Lang
BING BING
4. Dezember 2013UncategorizedFlorian Lamprecht
Bing Bing!
So schiebt dies blasse Mädchen
Sich klappernd durch die Welt.
Und schnell, sodass die stehende Luft
In ihrem Haar als Fahrtwind zählt.
Bing Bing!
Scheppert ihr treues Rad,
Trägt ächzend seine Pflicht.
Auch jedes Schlagloch nimmt es brav
Ist nur die Dame drauf erpicht.
Bing Bing!
Ich seh dir nach, du Rad,
Mit mitleidvollem Blick.
Mir ist ich wär der andere Draht
Den dieses Fräulein tritt.
Florian Lamprecht
Do, 5.12.: LITERATURLETSCHO
3. Dezember 2013Ankündigungen,VeranstaltungenBureau du Grand Mot,Lesung,LiteraturLetscho
Am Donnerstag den 5. Dezember 2013 um 20 Uhr eröffnet das Bureau du Grand Mot feierlich die neue Lesereihe LiteraturLetscho in den Räumlichkeiten des Markussaals in der Gstättengasse 16, 5020 Salzburg.
Literaturbegeisterte vortreten – teilt eure Lieblingslektüren mit uns!
Bedient euch aus dem reichhaltigen Fundus jahrtausendealter Literaturgeschichte und präsentiert eure/n LieblingsautorIn, eure Lieblingsbücher und -themen anhand selbst ausgewählter und vorbereiteter Texte im Kreis gleichgesinnter Literaturbegeisterter – auf lesende, dialogische, szenische, musikalische Weise… oder anders, ja nach Gusto!
Im Anschluss wollen wir mit den Texten, ihren Themen und PräsentatorInnen ins Gespräch kommen und sehen, was die sonst nur im Privaten gelesenen Werke an Potential für Diskussionen bieten – und welche Fragen euch vielleicht schon lange unter den Nägeln brennen…
Wer Lust hat, sich selbst auf der Bühne zu erproben, mit den Anwesenden über Lieblings- (oder auch andere) Texte zu diskutieren oder diese einfach nur zu Gehör bringen möchte, wende sich bitte an uns – bei allem Weiteren greifen wir euch gerne unter die Arme!
Anmeldung, Fragen usw. bitte an Manuel unter: bureaudugrandmot@outlook.com
LITERATURLETSCHO - Eine Veranstaltung des Bureau du Grand Mot freundlicher Unterstützung von:
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Weihnacht
3. Dezember 2013UncategorizedWolfgang Danzmayer
die Tür
und gleich das Tor dazu! Zuviel des Lichts,
wir konnten es nicht fassen. Der Fackel Schein
in jenem Stall dereinst
war hell genug.
Wolfgang Danzmayr
Die Pässe in der Schweiz
2. Dezember 2013UncategorizedWolfgang Kauer
In Zeiten die wie Feuer Pech und Pneu
ein Sennenhund aus Bern und eine Kesse
wittern Brisantes neu
und unter weißer Pracht macht uns
die alte Schweizer Firnbank weise
sie decke treu
die vielen fremden Reise-
Pässe
Und unten alt und dicht an dicht
ruhen Kristalle fein sortiert
darüber weich das Ruhekissen abortiert
Große Kristalle sperren sich und rittern
lawinenschwer nach Blässe
und überhaupt
in tiefe täler schlittert
man doch nur
aus Sicht der Regenbogenpresse
Wolfgang Kauer
Die stille Zeit
1. Dezember 2013UncategorizedAndrea Weiss
Die stille Zeit, die leise
Die geraume und weise
Diese stille Zeit, sie ist endlich da
Drum macht die Tore hoch und die Stimmen breit
Lasst heiße Schokolade in eure Seelen fließen und Lebkuchen die Wunden stopfen
Wie süßverpacktkaramellisierte Weihnachtsmänner wird das aussehen
Erklimmt den Nonnberg und schaut in die Fenster der Glücklichen und Reichen
Schaut ihnen wonnevoll beim Streiten, Lieben und Schweigen zu, denn dazu sind sie gemacht
diese Salzburger Winterfreilichtbühnen
Und immer wieder dieses Licht! Warmer Schimmer, der aus den Häusern tröpfelt und direkt über die Haut zieht bis ins kalte Herz.
Maronis gibt’s doch am Hanuschplatz günstig zu erwerben.
Schraub sie ein wie eine neue Glühbirne.
Wohlan, leuchtet winterlich in die stille Zeit.
Andrea Weiss
Manuel Riemelmoser - Postmoderne u.v.m.
26. November 2013Literatur,LyrikKulturszene,Bureau du Grand Mot,Manuel Riemelmoser,warten auf das große wort
postmoderne
ich mag die postmoderne.
das ist das problem: man muss sie einfach mögen.
man kann gar nicht anders.
ich mag das MAN. ich kann gar nicht anders.
fünf tage
gitternetzlinien von konsonanten gefestigt
das bächlein atem das nichts ungerades fasst
fasst M und T und C und L
zerstückelt und lässt schwimmen
vokative singen tenörisch
und obwohl ich sie nicht erhöre
schmuggeln sie unter mir phantastisch
wissen wovon sie sprechen
spüren aber nicht die sprache
piepsend weckt das ding endzeit auf mich
zeigt mein fleisch als zahlenkonstellation
wirft etwas kümmel auf die beine der last
und mit ei hält es rund den nachmittag an
wenn die wirklichkeit dann durstig wirkt
und tröpfelwasser aus dem waschlappen
zumindest die decke in vokalen auflöst
kommen leerstellen zum vorschein
an denen ich mich wieder einklinke
deine brüste lebten fünf tage lang
nur durch die bewegung deiner augen
wenn jetzt die welt staubt
braucht es eigentlich nur kalte feuchtigkeit
erstens atem zweitens eis
wald
ich gehe in den wald
ich nehme mit
ich entscheide mich
ich laufe
ich umarme
ich vergrabe
ich feiere
ich sehne zurück
aber
ich gehe in den wald
ich nehme an
Stefan B. Findeisl - Zwölf Stunden
22. November 2013Literatur,ProsaKulturszene,Bureau du Grand Mot,Stefan B. Findeisl,warten auf das große wort
ZWÖLF STUNDEN, die Hälfte eines Tages. Halb in Dunkelheit, Nacht, halb im Licht, Tag. Sie steht genau am Äquator. Lotrecht. Bescheint zu gleichen Teilen den Norden und den Süden. Macht keinen Unterschied zwischen denen da oben und denen da unten. Gleichberechtigung der Hälften. Für drei Monate war sie jetzt im Norden, wanderte bis zum Wendekreis. Schaute sich Europa an, Russland, die Vereinigten Staaten bis hinauf nach Kanada und Grönland. Einen Tag, einen längsten Tag, verweilte sie am Wendekreis. Zuwendung: uns. Jetzt ist sie wieder in der Mitte angekommen, kehrt sich zur anderen Seite. Verkürzt ihre Verweildauer in unseren Breiten. Gibt der Nacht mehr Raum. Es wird kühler werden. Wir kühlen aus. Stehen mit hochgeschlagenen Krägen unsere Mäntel in der Dunkelheit. Sehen unseren Atem vor uns in der Luft stehen. Wir sehen uns atmen. Sehen uns leben. Im frieren und atmen wird uns unser Leben bewusst. Hier im Dunkel, wo das Sonnenlicht nur als fahler Abklatsch am Himmel steht. Mond. Was im Sommer selbstverständlich schien, was leicht war, woran man nicht dachte, nicht erinnert wurde, kommt als Erkennen schwer zurück. Es ist Leben in uns. Dieses Leben muss gepflegt werden, muss umsorgt werden, muss geführt werden. Der Winter verlangt es. Der Winter zeigt mit dem Finger auf ES.
Auf das Leben.
Achte darauf.
Halte dich warm.
Atme.
Lebe.
Stefan B. Findeisl - warten auf das große wortPro Kunst und Kultur in Salzburg
21. November 2013KulturszeneBureau du Grand Mot,Projekt X
mosaik finanziert sich über das freiwillige Engagement aller Beteiligten und die großzügige Unterstützung durch die Fakultätsvertretung der Gesellschaftswissenschaften an der Universität Salzburg.
Für unser Projekt X greifen wir gerne auf Unterstützung der Kulturabteilungen von Stadt und Land Salzburg zurück und sind froh, dass diese Zusammenarbeit bislang so gut funktioniert. Neben diesem Projekt werden auch weitere Projekte und Veranstaltungen des Bureau du Grand Mot (KulturKeule, So.What.Wörtlich, LiteraturLetscho) in ähnlicher Form unterstützt. Damit dem auch weiter so ist, unterstützen wir die Petition gegen Budgetkürzungen.
Salzburg ist ein Land der Kultur! Eine starke urbane Kulturszene, intensiv gelebte Volkskultur, architektonische Schätze von Weltrang, eine pulsierende freie Szene, großartige Theater, Orchester, Literatureinrichtungen und Museen, engagierte regionale Initiativen und die Salzburger Festspiele ... Diese kulturelle Vielfalt bedeutet nicht nur Lebensqualität für die Salzburgerinnen und Salzburger, sie bringt auch jährlich viele Millionen Menschen ins Land.
doch: Salzburgs einmalige Kulturlandschaft ist in Gefahr!
Wir teilen diesen Aufruf und unterstützen die Forderungen gerne.