Ausschreibung: Advent-mosaik V

24 Tage | 24 Türchen | 24 AutorInnen | 24 mal Literatur.
Dein perfekter Weg durch die Vorweihnachtszeit.

Heuer schon wieder keine Schokolade. Dafür zum fünften Mal gute Literatur, quer durch. Jeden Tag darfst du auf advent.mosaikzeitschrift.at ein weiteres „Türchen“ aufmachen und Punsch dazu trinken und Schokolade dazu essen.

Damit das funktioniert, brauchen wir aber auch Türchen-Material. Schick uns deine Texte aller Art:

schreib@mosaikzeitschrift.at | Einsendeschluss: 25. November

Inspiration dafür kannst du dir z.B. bei den freiTEXTen oder beim letztjährigen Advent-mosaik holen.

Wir freuen uns auf deine Texte!


Literatur ist Wissen! - das mosaik bei den Wissenstagen 2016

Wissenstage in der Wissensstadt Salzburg - und das mosaik ist mittendrin! An zwei Tagen präsentieren wir die Vielfalt literarischen Wissens und Kreativität.

Der Ort: AREAlab, Lasserstraße 10, Salzburg

>> zum vollständigen Programm der Wissenstage

 

unser Programm für euch

Fr, 4.11., 9:00: Local Heroes

Lesung und Gespräch mit Lisa Viktoria Niederberger und Marko Dinic

Niederberger_Dinic

Lisa Viktoria Niederberger

Die Salzburger Autorin Lisa Viktoria Niederberger vermag es mit ihrer an die Umgangssprache angelehnten Texte nahe an der Realität zu bleiben und die Erzählungen nacherlebbar zu machen.

Marko Dinic

Geboren 1988 in Wien, von da an unstetes Leben pendelnd zwischen Beograd, Stuttgart, München, Salzburg und Berlin, seit 2008 Studium in Salzburg. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften, seit 2009 Veranstalter der unabhängigen Lesereihe KulturKeule und aktives Mitglied des Kunstkollektivs Bureau du Grand Mot.

>> Sei dabei!

 


Fr, 4.11., 10:00-18:00 // Sa, 5.11., 10:00-19:00
Leselounge mit allen Ausgaben des mosaik inkl. mosaik21 und roll



Sa, 5.11., 19:00: mosaik setzt über

Lesung und Gespräch mit Tobias Roth und Marko Dinic

Roth_Dinic

Tobias Roth (Berlin) und Marko Dinic (Salzburg) lesen und diskutieren übersetzte Texte und das Übersetzen aus und in andere Sprachen zum Abschluss des Festivals.

Das mosaik bemüht sich um die Förderung der Übersetzungstätigkeit fremdsprachiger Texte ins Deutsche und vice versa. Die Praxis des Übersetzens sehen wir als Wissenstransfer - geographisch, chronologisch, politisch, soziokulturell, usw. Startschuss dafür war mosaik19 – BABEL: Mehrere längerfristig angelegte Übersetzungstätigkeiten in unterschiedliche Sprachen (Italienisch, Russisch, Bulgarisch, …) nahmen hier ihren Anfang und werden sich über die nächsten Ausgaben bis 2017 zu ersten Buchpublikationen entwickeln.

Marko Dinic

beschäftigt sich in vielen seiner Texte mit dem Transfer von Sprache und Wissen zwischen seinen beiden (sprachlichen) Heimaten, der Deutschen wie der Serbischen. In seinem Romanmanuskript „Als nach Milosevic das Wasser kam“ (Arbeitstitel) setzt er sich intensiv mit der Frage der Schuld und der Aufarbeitung der Jugoslawienkriege auseinander.

Tobias Roth

widmete sich u.a. Giovanni Gioviano Pontano (1429-1503), einem der wichtigsten Autoren der italienischen Renaissance. Die Gedichtsammlung „Baiae“ (Herbst 2016, Verlagshaus Berlin) ist einen Brückenschlag in eine chronotopische Region, mit einem der paradigmatischen europäischen Schübe von Wissensproduktion und Wissensanhäufung - die italienische Renaissance. In der Beschreibung bestimmer Koventionen der therapeutischen Praxis verbindet sich die Ästhetik der Textoberfläche mit dem in die Texte eingespeicherten Wissen.

>> Sei dabei!

50 000 Wörter stressen mich her, oder: WTF ist NaNoWriMo?!

Auf mosaikzeitschrift.at präsentieren wir in den kommenden Wochen einen Live-Versuch von Lisa Viktoria Niederberger den inneren Schweinehund zu überwinden und bei einem der größten Schreibprojekte der Welt teilzunehmen. Es geht um einen Monat. Es geht um das Schreiben.

"Also, wenn ihr im nächsten Monat im Kaffeehaus eine Irre mit Augenringen seht, die drei Stunden lang nur Soda Zitron und Espresso trinkt, währenddessen regelmäßig den Laptop anschreit oder Selbstgespräche führt, nur um ihn dann wahrscheinlich gefrustet zuzuschmeißen und sich Spritzer und Kuchen bestellt  - das bin dann ich."

-

Was?

Im Jahr 1999 hat ein gewisser Chris Bathy in Amerika ein sogenanntes „ kreatives Schreibprojekt“ ins Leben gerufen, dessen Ziel es war – und noch immer ist – in einem Monat einen Roman mit mindestens 50.000 Wörtern zu schreiben. Was damals als Aktion in seinem Freundeskreis gedacht war, nennt sich heute NaNoWriMo – also National Novel Writing Month – und hat von Jahr zu Jahr mehr Teilnehmer. Weltweit dürften es mittlerweile hundertausende Menschen sein, die sich den wahrscheinlich scheußlichen Monat des Jahres aussuchen um ihre gesamte Freizeit der Schriftstellerei zu widmen. Es gibt dazu etliche Facebookgruppen und sonstige Online-Communities, wo man sich mit anderen Autoren vernetzen kann und über Schreibblockaden und ähnliches Austauschen kann. (Und mit seiner und mit seiner unglaublichen Produktivität angeben! Dazu kann man stehen, wie man will.) Außerdem gibt’s dann immer Spendenaktionen mit deren Erlös bisher zum Beispiel Bibliotheken in Laos oder Kambodscha gebaut worden sind.

Mehr über das ganze Konzept kann man hier oder hier nachlesen.

Die Grundidee ist aber seit den Neunzigern dieselbe geblieben: Der NaNoWriMo soll Autoren – egal, ob es sich dabei um professionell publizierte Schriftsteller oder Hausfrauen handelt, die zum puren Vergnügen semi-sadomasochistische Werwolfromane veröffentlichen, handelt – dazu animieren, jegliche Hemmungen zu verlieren und einfach drauf loszuschreiben. Auch vielleicht in dem Bewusstsein, dass es natürlich in so kurzer Zeit bzw. bei dem geplanten Umfang nicht (oder zumindest unglaublich schwer!) möglich ist, qualitativ hochwertige Literatur (was auch immer das heißen mag, überlasse ich den Literaturwissenschaftlern) zu produzieren.

"die wichtigsten Schreibaccessoires: Schokolade, stangenweise Zigaretten und endlich wieder eine Kaffeemaschine."

Die Selbstzweifel über die Qualität der verfassten Texte, die Ängste vor dem leeren Blatt, oder davor, den berühmten Flow zu verlieren, kennt nicht nur jeder Autor, sondern auch jeder, der einmal eine Seminararbeit oder Geburtstagskarte an einen entfernten Verwandten verfassen musste.

Der NaNoWriMo glaubt, die Lösung für dieses Problem gefunden zu haben – und ich stelle mich diesem November dem Selbstversuch.

-

Wieso?

Ich gehöre zu diesen unzähligen Menschen, die ihre Kindheit (und ganz ehrlich, auch die halbe Zeit meines sogenannten Erwachsenlebenleben) mit dem Kopf in Büchern verbracht hat. Ich bin eine, die rgendwann mal beschlossen hat, Germanistik zu studieren, weil ich gerne lese und gerne schreibe, und dann auch irgendwann wieder beschlossen hat, das mit der Germanistik wieder zu lassen, weil es mir die Lust am Lesen und am Schreiben ordentlich versaut hat.

"Weil ich glaube, dass mehr schreiben eigentlich immer geht..."

Seit dem wird hemmungsloser gelesen und geschrieben, mal da und dort publiziert und sich mit Jobs, die mit der ganzen Literaturgeschichte ein bisschen was zu tun haben (Stichwort: erostepost, Literaturhaus), oder zumindest immer als herrliche Inspirationsquelle herhalten (Stichwort: Barkeeperin), bei Laune gehalten und mal mehr oder weniger fleißig geschrieben.

Ich nehme mir jetzt vor, mich diesen November vollkommen dem NaNoWriMo hinzugeben und rauszuhauen, was die Tastatur hergibt. Weil ich glaube, dass mehr schreiben eigentlich immer geht, weil es da viele Ideen gibt, aus denen ich schön länger was machen möchte. Und ich trotzdem hin und wieder eine echt faule Sau bin, die den Druck – den ich mir vom NaNoWriMo verspreche, vielleicht brauchen könnte. Wenn ich mir danach eine etwas geregelte Arbeitsmethode beibehalten könnte, wäre das natürlich ideal.

-

Was?

Auf meiner Festplatte gammelt seit über einem Jahr ein Romanfragment herum, das ich eigentlich sehr mag. Die Arbeit daran habe ich aus vielen Gründen eingestellt: inhaltliche Ungereimtheiten,  Zeitmangel und ganz einfach auch, die Angst vor so einem großen Projekt. Ich schreibe eigentlich ausschließlich Kurzprosa. Bei allem, was länger als 15 Seiten ist, verlasse ich eindeutig meine Komfortzone. Auch das möchte ich im November ändern und deswegen die Arbeit an dieser stillgelegten Geschichte wieder aufnehmen. Zur Auflockerung sollen dazwischen aber sehr wohl auch kürzere Texte entstehen. Um auf die geplanten 50.000 Wörter zu kommen, sollte man ca. 1600 Wörter am Tag schreiben. Das sind bei mir ca. fünf Wordseiten und je nach Inspiration und Motivation ein Zeitaufwand von zwei bis fünf Stunden. Hilfe!

-

Wie?

Ich habe mir fest vorgenommen, bevor der November beginnt, mein Romanfragment noch einmal durchzuarbeiten, damit ich da eine bessere Basis habe. Mir vielleicht noch weitere Gedanken zu Personen, Handlungssträngen, Schauplätzen etc. zu machen und vor allem, die wichtigste Frage zu klären: Wie komme ich von dem, was ich jetzt habe, dahin, wo ich hin will?! (Klingt gerade sehr utopisch, aber man kann es ja probieren).

"Ich mag es, eine leichte Geräuschkulisse um mich herum zu haben, mir keine Gedanken über die Musik machen zu müssen, die ich dazu hören möchte und nicht selber aufstehen zu müssen um sinnlose Schreibzeit mit Kochen oder Getränkeholen verbringen zu müssen"

Stichworte oder notwendige Recherchen für Kurzgeschichten vorher schon zu erledigen wäre auch noch der Plan. Genauso wie Hamsterkäufe was die wichtigsten Schreibaccessoires betrifft: Schokolade, stangenweise Zigaretten und endlich wieder eine Kaffeemaschine.

-

Wo?

Ich bin eine Kaffeehaus und Beislschreiberin. Immer schon gewesen. Ich mag es, eine leichte Geräuschkulisse um mich herum zu haben, mir keine Gedanken über die Musik machen zu müssen, die ich dazu hören möchte und nicht selber aufstehen zu müssen um sinnlose Schreibzeit mit Kochen oder Getränkeholen verbringen zu müssen. Außerdem hilft mir das Schreiben in der Öffentlichkeit, nicht alles sofort hinzuschmeißen, wenn ich mal hänge. Zuhause würde ich dann vielleicht einfach Wäsche waschen, mir sinnloses Zeug auf youtube ansehen oder schlafen gehen. Das geht in einem Lokal halt alles schwerer. Außerdem muss ich beim Schreiben immer unglaublich viel Rauchen und ich mag es nicht, wenns in meiner Wohnung so stinkt. Daheim geschrieben, wird nur, wenn zu wenig Zeit ist, um irgendwo rauszugehen oder das Wetter echt scheiße ist. Dafür ist dann die Schokolade.

über das Schreiben sprach Lisa auch im Kreativraum...

und außerdem?

Wie es mir mit meiner NaNoWriMo Erfahrung geht, wird jetzt das nächste Monat lang einmal wöchentlich hier im Tagebuchstil dokumentiert.

Also, wenn ihr im nächsten Monat im Kaffeehaus (Grundvoraussetzung: Raucher, W-Lan und Streckdosen!) eine Irre mit Augenringen seht, die drei Stunden lang nur Soda Zitron und Espresso trinkt, währenddessen regelmäßig den Laptop anschreit oder Selbstgespräche führt, nur um ihn dann wahrscheinlich gefrustet zuzuschmeißen und sich Spritzer und Kuchen bestellt  - das bin dann ich.

Lisa Viktoria Niederberger

Niederberger (2)

Lisa Viktoria Niederberger, geboren 1988 in Linz, lebt und arbeitet in Salzburg. 2014 gewann sie den Wettbewerb „Wir lesen uns die Münder wund“ und veröffentlichte ihren Text „Die Kunst des Eischlofns“ in „X“, der Kurzprosaanthologie des mosaik. Veröffentlichungen in diversen Zeitschriften und Anthologien.


Ausschreibung: freiTEXT x 100

Der freiTEXT wird 100!

Am 11. November veröffentlichen wir den hundertsten freiTEXT. Seit wir vor etwas mehr als zwei Jahren damit begonnen haben, verorgten wir euch fast wöchentlich mit neuester Prosa von über 90 verschiedenen Autor*innen.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag und schon ist der hundertste freiTEXT da. Wir suchen Texte zum Thema

  • hundert
  • C
  • 1100100
  • 2²x5²
  • Summe der ersten neun Primzahlen
  • Bereich zwischen 99 und 101
  • Fermium
  • ...

Und wir suchen diese Texte bis zum So, 6.11. 12:00

Einsendungen von Prosatexten an: schreib@mosaikzeitschrift.at

 

Alles klar? Wenn nicht: >> FAQ << oder Mail

 

 freiTEXT ist wöchentliche Kurzprosa. Freitags gibts freiTEXT.

<< mehr Prosa | mehr Lyrik >>

NEU: Birgit Birnbacher - Wir ohne Wal

Birgit Birnbacher, langjähige Weggefährtin des mosaik, veröffentlicht diesen Herbst ihr Prosadebut im Salzburger Jung und Jung-Verlag. Ab heute ist es erhältlich - wir haben schon mal reingeschaut...

Viel war die Rede von denen über 30. Doch was machen die mit Mitte 20? Ausbildung, studieren, etwas anderes, alles anders. Feiern, die Welt verbessern, labern. Aber das Leben: Ist das schon das Leben? Ist das alles schon ernst? Während sie noch darauf warten, dass es beginnt, müssen sie erkennen, sie sind längst mittendrin. Und aus diesem Mittendrin stürzt sich jemand von der Brücke und einer schaut zu.

"Bei uns ist ja der Himmel fast immer weiß und der Verkehr gleichmäßig laut. Er ist einfach da und irgendwann nicht mehr, und obwohl er ein Wal über einer Stadt ist, bemerkt man ihn kaum."

>> Leseprobe

"Birgit Birnbacher muss ich hier nicht vorstellen. Auch nicht ihre haarsträubende Beobachtungsgabe und ihr Stil, diesen Sprachfluss, der Atem und Klangfarbe an sich hat, in dem die Ebenen von Erinnerung, Gegenwart, Vorgang und Vorstellung ineinander übergehen. Und ganz sicherlich nicht das, was auch die neuere Germanistik bereits als Birnbachersche Ellipse in den Blick genommen hat, und was immer wieder die Plötzlichkeit des Geschehens, des Denkens und Erlebens in Sprache deutlich, also das, was während schon das nächste. Wir ohne Wal, Birgit Birnbachers Debut, webt sich aus zehn Geschichten zu einem Roman zusammen. [...] Die Geschichten konzentrieren sich auf zehn Beobachterfiguren, in deren Spiegelkarussell der Roman zum Reigen wird."

Tobias Roth

die vollständige Rezension von Tobias Roth erscheint in mosaik21 (November 2016)

Wir ohne Wal ist ab heute, 8. September 2016, erhältlich.

Birgit Birnbacher: Wir ohne Wal. Salzburg, Jung und Jung, 2016. 182 Seiten, gebunden, € 18,-

 

Weitere Texte von Birgit findest du in >> mosaik6, >> mosaik8, >> X-Kurzprosa, >> mosaik11 & >> mosaik15

Fotos: (c) Josef Kirchner


Die mosaik-klausur

Es wird Sommer. Zeit, eine Pause einzulegen. Wir aber wollen aktiv regenerieren - mit eurer Hilfe!

Wir stehen bei 19 veröffentlichten Ausgaben, planen aktuell das Jahr 2017 und davor einen intensiven Herbst. Aus dem DIY-Studierendenprojekt ist in den letzten Jahren ein kleiner Verlag mit den entsprechenden Aufgaben geworden.

Aktuell arbeiten wir jede Woche ca. 25 Stunden unentgeltlich für das mosaik. Am Ende des Jahres werden wir noch unser Privatgeld hinlegen dürfen, damit wir alle Projekte umsetzen können. Gleichzeitig wollen wir so vieles verwirklichen - digital und analog -, sodass vieles davon nur halbherzig und im Arbeitstrott passiert.

Darum wollen wir jetzt mal die Handbremse anziehen und uns die Frage stellen, ob und wie es mit dem mosaik weitergeht. Dabei muss man möglicherweise auch an Grundfesten und Dogmen rütteln:

  • Macht es Sinn, weiterhin kostenlos zu erscheinen?
  • Sind die Buchprojekte den Aufwand wert?
  • Kann man die Textauswahl umorganisieren?
  • Ist es notwendig, so aufwändig E-Mail-Kommunikation zu betreiben?
  • Wie kann man den Vertrieb (besser) organisieren?
  • Ist das, was wir online machen, die Arbeitszeit wert?
  • u.v.m.

Wir laden dich ein, in diesem Diskurs teilzunehmen, Fragen zu stellen, Kritik zu üben.
Denn: Das mosaik ist ein Gemeinschaftsprojekt!

Teile deine Kritik, Vorschläge und Wünsche für das mosaik mit uns. Drei Möglichkeiten hätten wir im Angebot:

mosaik-Klausur

Freitag, 15. Juli 2016
14:00, open end
inkl. Abendessen (je nach Witterung)
Atelier du Bureau

sei dabei!

Tagesordnung:

  • Einführung und Überblick über laufende Projekte
  • finanzielle Situation und Ausblick
  • Teamstrukturen und Arbeitsabläufe
  • Online-Auftritt
  • Vertrieb
  • offene Diskussion

Zur Vorbereitung:

Das mosaik ist ein Projekt für dich. Gestalte es mit und komm zur Klausur.

 

 


Ausschreibung: roll

Sommerloch? Nicht mit uns.
Wir rollen uns in der Sonne und arbeiten mit eurer Hilfe an einem neuen, außergewöhnlichen Projekt.

Was es damit auf sich hat? Lasst euch überraschen. Nur soviel: Wir möchten ein mosaik an Texten in einer neuen Form versammeln - zu einem gemeinsamen Thema.

Darum bitten wir euch um eure Kurztexte zum Thema

roll

Egal, ob ihr es deutsch oder englisch, als Verb oder Nomen, alleine oder in Kombination (zum Beispiel mit dem Damen- und Schottenbekleidungsstück) lesen wollt - wir sind uns sicher, ihr seid schon ganz roll(ig) auf diese Ausschreibung!

Wenn du besser schreibst als wir hier, dann schick uns deine Kurztexte mit maximal 400 Wörtern bis 16. Juli.

-

Nochmal für die Internetgeneration in Listenform

  • Was? Texte bis 400 Wörter
  • Wann? bis 16. Juli
  • Wofür? Anthologie der besonderen Art
  • Worüber? roll
  • Wohin? schreib@mosaikzeitschrift.at
  • Wer? du

-

quadrat_roll

 


mosaik19 - BABEL

Sommer 2016

48 Seiten, Klebebindung

mit:
  • Alina Özyurt
  • Matthias Engels
  • Miku Sophie Kühmel
  • Camena Fitz
  • Andreas Hutt
  • Steffen Roye
  • Safak Saricicek
  • Giuliano Spagnolo
  • Axel Görlach
  • Marina Büttner
  • Claudia Kohlus
  • Pascal Andernacht
  • Philipp Böhm
  • Peter.W.
  • Alke Stachler
  • Andreas Reichelsdorfer
  • Esther Nowy
  • Mercedes Spannagel
  • Gerd Sulzenbacher
  • Matthias Vieider
  • The Android Collective
  • Interlab
Übersetzungen von Texten von:
  • Ghayat Almadhoun
  • Dan Ciupureanu
  • Emanuele Pon
  • Marko Dinic
  • Tobias Roth
  • Federico Ghillino
  • Alessandro Mantovani
Mit Auszügen aus:
  • studentINNENfutter 3
  • KulturKeule XX - Die Reise nach Sils Maria
Buchbesprechungen:
  • Alexandru Bulucz: Aussein auf uns

Leseprobe


mosaik19 ist am 1. Juni erschienen

jetzt bestellen


eBook ab sofort erhältlich

jetzt downloaden


 


studentINNENfutter 3

Studentische Literatur ist…
jung? modern? avantgardistisch? unangepasst?
sie kommt von innen? stülpt das innenfutter nach außen?
ist nahrhaft und preiswert zugleich?

Ein Abend mit

Musik von Waste of Ink

-

Di, 7. Juni 2016 | 19:30 | Literaturhaus Salzburg

sei dabei!

Präsentiert von mosaik – Zeitschrift für Literatur und Kultur, auf Einladung der SAG, mit Unterstützung der ÖH Salzburg.

-


-

nehmen wir an, es ist wahr: stein schleift schere, schere schneidet papier, papier seele, eine seele ist eine seele ist eine see. wir nehmen an, dass sie existiert. verhält sie sich zum see wie das augenlicht zur lunge, mögliche szenarien eines ablebens mit see. gibt es nichts, das sich zu berühren lohnte, zu schwimmen. tauchen, ganz, hauptsache. see schneidet körper, bewegung reinen lichts, wie kann man mensch das aushalten.

Alke Stachler

Alke stellt beim studentINNENfutter ihr Buch dünner Ort vor, das in der edition mosaik erschienen ist.

 


 

was übrig bleibt

das wasser rinnt mir aus mund nase und ohren er hört nicht auf zu sprechen das wasser schmeckt nach froschleichen er ist ein kaulquappensammler ich liege auf dem rücken in seinem grasgarten und meinen kopf halte ich ins wasser seines trüben teiches wenn er die eine kaulquappe nicht fängt dann eine andere ich sage ICH FINDE GUT WAS DU MACHST DU RETTEST SIE DU HAST EIN GROßES HERZ er lacht wie das ententier mit fraß im mund zwischen seinen zähnen erhängt sich plankton seine blonden haare sind wie sonnenstrahlen NUR WENN SIE SCHÖN SIND sagt er SEHE ICH SIE ÜBERHAUPT AN er steckt sie in alte gurkengläser und stellt sie in sein kleines zimmer zu viel wasser im kopf ist nicht gut es löst das gehirn auf und übrig bleibt matsch mit algenwurzeln

meiner besten freundin sage ich dass ich mich verliebt habe mehr oder weniger ein bisschen verguckt ein bisschen verschaut ein bisschen ertrunken sie fragt WER IST ER? wir sind in seinem kleinen zimmer er und ich wir fahren mit unseren fingern über kalte gläser er hat durchscheinende aufgequollene hände ich möchte dass er mich ansieht aber ich habe kein etikett und gehöre in kein glas er erzählt mir von kaulquappen wie sie sich bewegen wie sie schlängeln wie sie sich aufbäumen es fällt mehr dreck auf den boden ich will nichts aufheben ich glaube an ihn ich finde ihn gut ich sage es ihm ich höre auf zu atmen ich schlucke mehr wasser mehr wasser für ihn ichichich

[...]

Mercedes Spannagel

den vollständigen Text kannst du in mosaik19 nachlesen oder beim studentINNENfutter 3 hören...

 


 

Letztes Fragment aus den Gedankenexperimenten

Bereich Gedankenhilfe

Jemand hebt ab.

Schlepps, Gedankenhilfe“ - ich bemerke gleich, dass die Frau am anderen Ende der Leitung alles andere als erfreut über meinen Anruf ist - „was kann ich denn für Sie tun?“

Ich imaginiere mir eine nichtrauchende Frau mittleren Alters, die mit müden Augen auf den Monitor blickt. Auf ihrem Schreibtisch befinden sich außerdem: Tastatur, Maus, Drucker/Scanner, ein Glas Wasser, eine leere Kaffeetasse, Druckerpapier, Ladegerät.

Vor ein paar Tagen habe ich mir vorgenommen, zumindest eine Zeitlang den freundlichen Menschen zu spielen; also sage ich: „Grüß Gott, Fr. Schlepps. Ich würde gerne einige Informationen über noch einzureichende Formulare einholen. Bei der Bearbeitung der Dokumente zum Antrag auf Ausgleich meiner Gedankensteuer ist es scheinbar zu einigen Ungereimtheiten gekommen. Es sollen ein paar Missverständnisse aufgeklärt werden.“

Am anderen Ende der Leitung höre ich Schlepps tief, tief durchatmen. Daraufhin versuche ich, mir einen qualmenden Aschenbecher auf ihren Schreibtisch zu imaginieren. Es funktioniert nicht. So muss ich mir selbst eine Zigarette anzünden, finde aber die Schachtel nicht. Ich ändere kurzerhand meine Taktik: „Schlepps“, sage ich, „hören Sie zu. Ich möchte mich mit Ihnen auf einen Kaffee an der Ecke Schottenfeldgasse/Westbahnstraße treffen. Am besten sofort. Hätten Sie Zeit?“

Aus verlässlichen Quellen weiß ich, dass Schlepps neben ihrer Tätigkeit im Magistrat in einem einschlägigen, landesbekannten Pharmavertrieb als Telefonistin im Bereich Verkauf arbeitet. Ich selbst helfe dort gelegentlich aus. Im Pausenraum hatte eine Weile das Wort die Runde gemacht, ihr sei von den dortigen Obrigen nach wiederholten „Zwischenfällen“ aufgetragen worden, den Klang ihrer Stimme doch „ein wenig freundlicher“ zu gestalten, was sie bis dato sogar „durchaus passabel“ befolgt haben soll. Allerdings gibt es im Magistrat im Bereich Gedankenhilfe keine solche Anordnung. Was im Grunde nur allzu verständlich ist - die Gedankenexperimente begründen sich auf gänzlich anderen Fundamenten als jenen der Höflichkeit. Es werden hier größere Netze gesponnen. Die Bürger, die sich an den Experimenten beteiligen, genießen im Alltagsleben ausreichend Bevorzugungen, um über einen gewissen Grad des ihnen beigebrachten Ratlosseins und Verzweifelns hinwegzusehen.

Schlepps scheint mitnichten auf mein Angebot einzugehen und schweigt. Ich lasse ein paar Sekunden verstreichen, ehe ich ihren Namen ein weiteres Mal ausspreche: „Schlepps …“, dann breche ich ab.

Ich imaginiere mir den Traum von letzter Nacht: Klim, ein Alter Ego meiner Schattenwelt, betritt in einem Park am Stadtrand eine Untergrundtoilette und erschlägt in Trance mit einem Baseballschläger zwei feiernde Nationalisten. Zunächst scheint er ungeschoren davonzukommen, doch wenig später wird er, verursacht durch ewiges Warten, in den Gängen des Magistrats dem Neuen Gericht übergeben. Eine weitere Folge der Gedankenexperimente. Einzig ohne Bestandteil der ganzen Maschinerie zu sein, hätte Klim die Möglichkeit aufrechterhalten können, einer Verhaftung zu entgehen.

Er sitzt im Wartezimmer und ist dabei, Formular Nr. 112 auszufüllen. Schon bei der zweiten Frage kommt Unklarheit auf:

„Herr Vorsteher? Ich bin mir nicht sicher, was ich auf diese Frage antworten soll: Streichen Sie alle von Ihnen noch nie ausgeübten Berufe. Das ist eine lange, lange Liste. Das muss Ihnen klar sein. Außerdem bin ich Schwarzarbeiter. Im Grunde erscheint es mir vollkommen unmöglich, diese Frage wahrheitsgemäß zu beantworten.“

Der Vorsteher, der hinter der Theke mit einem Bezirksrat telefoniert, wirft ihm einen Blick zu, in den er sämtlichen Abscheu legt, der ihm zu Verfügung steht. Daraufhin schüttelt er müde den Kopf. Er kritzelt etwas auf einen Notizblock, reißt die Seite heraus, faltet daraus einen Papierflieger und lässt ihn in Klims Richtung segeln. Der Zettel landet in Klims Schoß. Er öffnet ihn.

Dort steht in gerader, dünner Schrift: „Wenn Sie innerhalb von 10 Minuten nicht verschwinden, werden Sie nicht mehr verschwinden können.“

Klim blickt zum Vorsteher und schenkt ihm ein Lächeln. Das Lächeln stößt auf Abweisung. Der Vorsteher ist wieder in sein Telefonat vertieft. Klim zerknüllt den Zettel und steckt ihn in seine Jackentasche. Er bricht das Ausfüllen des Formulars ab und wartet. Kurz darauf wird er abgeholt.

Schlepps!“, hieß es am Telefon. Ich war eingenickt. Wieder. Der Warteraum war gefüllt mit Menschen, und mein Blick fiel auf einen Bewerber, der in einen Raum gezerrt wurde.

Andreas Reichelsdorfer

Weitere Texte von Andreas und den anderen AutorINNEN des studentINNENfutters findest du in mosaik19.


Ausschreibung: Lyrik zur Arbeit

Der 1. Mai ist Tag der Arbeit. Der 1. Mai ist in diesem Jahr aber auch ein Sonntag und somit freiVERS-Tag.

"Seine Worte verhallten
auf dem Amboss
unter
den Hammerschlägen"

schrieb Renate Katzer vor einem Jahr. Für heuer suchen wir

freiVERSe zur Arbeit

Sendet uns eure Lyrik (und alles, was sich entfernt als solche bezeichnen lässt) zum Thema Arbeit - alles von Hammer und Sichel bis Quarter-life-crisis, von Stakkatoschlägen der Fließbandarbeiter bis Schreibblockaden der Tastaturklimperer.

Was: Lyrik zur Arbeit (freiVERS Spezial)
Wann: bis 24. April
Wohin: schreib@mosaikzeitschrift.at