freiVERS | Silke Scheffel
sinnig II
barfuß insgesamt
der abschied spricht sich dunkelrot
wie vorgestern
das brombeerblut gemalt an deiner
oberlippe ränder sagst im norden
liegt das glück
und im schatten balzender birkenwälder
wo ein permanenter farbenwechsel
wangenlicht bewegtes deines
schneeweiß
schneegrün
schneeorange
dazwischen
auch mal sand und dünen schrieb ich
dir zuletzt in blanke zwischenräume zehen
wo wir gingen und lebten und liebten
weil wir wussten tief in uns das meer
klingt seine eigene landschaft nass
darin verschwammen und vergaßen
alle maße zeit
noch mehr
den blassen blauen heimweg
.
.
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freiVERS | Alexandra Regiert
Flaschengrün
melierte murmeln
kicherten ins gebüsch
überwarfen sich über dem moos
taumelten lindgrün
ins gedächtnis
waldläuferhymnen
gesungen mit eulenkehlen
gurrten in ockertönen am gaumen
manchmal summten sie
seidenwörter
am bauch entlang
die warm wurden
wie frisch gekochter spinat
und streichelten etwas
smaragd ins auge
bis alles wald wurde
und selbst das ebenholz
ergrünte
.
.
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freiVERS | Adrian Brauneis
Ronnie
Wie üblich kehrte der Junge,
Ronnie war sein Name,
erst spät am Abend nach Hause zurück.
Er hatte Überstunden in der Fabrik gemacht, wie üblich.
Rechnungen warteten ungeduldig darauf bezahlt zu werden.
In ihrem kleinen Appartement war Izzy, Ronnies Freundin,
bereits vor dem weiß flackernden Fernseher eingeschlafen;
ihr dicker Bauch hob und senkte sich rhythmisch vor dem
Schneegestöber auf der Mattscheibe –
ein Walfisch, der die Wasseroberfläche durchbricht, um sich für
Sekunden im Mondschein zu baden.
Das dachte Ronnie bei ihrem Anblick.
Auf dem Tisch waren Käsemakkaroni in einer Pappschachtel
schon lange kalt geworden.
Ronnie setzte sich und aß trotzdem.
Dann stand er auf,
ging ins Bad
und rasierte sich,
wie üblich,
Schädel und Nacken,
duschte heiß, bis das ganze Badezimmer von Wasserdampf
vernebelt war,
feilte danach Finger- und Zehennägel gründlich ab und bürstete
sich die Zähne genau fünf Minuten lang.
Schließlich zog er sich an:
Seine schwarze Bomberjacke über einem blütenweißen, eng
sitzenden baumwollenen T-Shirt,
eine Blue Jeans, der Saum an beiden Beinen umgeschlagen
und zuletzt seine schwarzen Stiefel, nachdem er sie mit einem
Lappen, wie üblich, zum Glänzen gebracht hatte.
Der Schlüssel steckte schon im Schloss, als er noch einmal in die
Wohnung zurückkehrte.
Er schaltete den Fernseher ab und breitete,
schuldbewusst,
eine Navajo-Decke über Izzy aus;
er strich ihr durchs Haar und sie lächelte im Schlaf.
Dann verließ er die Wohnung,
darauf bedacht, die Tür geräuschlos hinter sich zu schließen.
.
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freiVERS | Maurice Mejer
M e e r (e s) l a n d
Männer gemacht aus Meeressalz
Ozean Wasser
Urgestein
Lava, Lehm
Feuer und der Liebe zum Meer
Sonnengegerbte Haut
Von der Witterung gezeichnet
Der Blick ins vermeintlich Leere gerichtet,
in der sich Erfüllung zeigt
In seinen Augen leuchten
aufgehende Morgensonnen
Der Kaffee wird kalt
Der Mond fällt in den Kochtopf
Wir treiben die Ziegen über den Königsweg
Wir gehen den Pfad, der für uns bestimmt ist
Wir harren aus und schreiten voran
Ritter des Sturms
Fürsten des Meeres
Hier gibt es kein Gesetz
Keine Zeit, die vergehen könnte
Nur Momente geprägt von Stille und kraftvoller Ursprünglichkeit
Wellenberge zerschlagen sich am Steinstrand in der Brandung
Das Salz des Meeres nagt am Außenputz der Häuserwände
Azorien, wunderschönes Meeresland
Portugals vergessene Orangengärten
Du bringst Fisch zum Mittag
und lachst wie ein Lebemann
Der Tisch ist immer eingedeckt für noch
eine weitere Person
Denn man kann ja nie wissen, sagst du
Wir wissen nichts
Doch wir fühlen viel
Heute fährt niemand zur See
Wir haben die Boote in Sicherheit gebracht
Der Sturm ist gekommen um uns zu zeigen, was Sache ist
Hier regiert nichts und niemand als das Vertrauen
Wir holen die Netze ein und in meiner Erinnerung
begegnen wir uns noch einmal
Menschen entstanden aus der Liebe zum Meer
Seepferde galoppieren in der treibenden Flut
In seinen Augen leuchtet es funkelnd
Frauen entstanden aus dem freien Fall des Wasserfalls
Botschafterinnen zwischen der alten und der neuen Welt
Kolibrielfen, im Sonnenstrahl der Eingebung
Wir laben uns am Wasser und tanzen den Tango
Somos gente do mar
Seemänner und Frauen unseres Ursprungs
.
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Poedu - Text des Monats August
Meine Bastel-Oma
Meine Lieblingsoma sieht super aus,
kann basteln super und geht gerne raus.
Ihre Fähigkeit ist Basteln, und das kann sie toll,
ich hab’ hier fast die Wohnung mit Gebasteltem voll.
Spazierengeh’n, das macht ihr Spaß
und im Garten macht sie ihre Blumen nass.
Denn sie hat Blumen toll und viel,
mit tollen Blüten und einem Stiel.
Sie kümmert sich gut um ihre Blumen
und hört oft die Bienen summen.
Sie reist gern, doch hört sie nicht gut,
doch trotzdem hat sie noch Mut.
Wir besuchen sie gern,
doch wir wohnen fern.
Drei Stunden von hier entfernt, und wir haben kaum Zeit,
denn drei Stunden, das ist weit.
Meine Bastel-Oma geht gerne in den Wald,
doch nun: »Bis bald!«
Der goldene Ritter
im Auftrag vom goldenen Kaiser
Justus Wilhelm
(9 Jahre alt)
POEDU | Poesie von Kindern für Kinder. Monatlich gibt ein*e Autor*in online einen poetischen Anstoß.
.
Die Aufgabe diesmal:
Zwischen Generationen: bedichte Superheld: innen einer anderen Generation.
>> Alle POEDU Texte des Monats
>> DAS POEDU – Virtuelle Poesiewerkstatt für Kinder
.
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freiVERS | Georg Großmann
Die Schönheit leerer Außenhaut
die Schattengerippe des Tages wandern über die Giebelflächen der Plattenbauten
über die fensterlosen Schiffshecke der auf Grund gelaufenen Wohnhausmaster
durchdringen die Marillenhaut, mit der die Sonne die Flächen bespannt
am Abend wächst Laternenlicht am Fuß der Rauputzklippen
Stille
Betrachtung
:
die Schönheit leerer Außenhaut
die Schönheit stiller Flächen
ich schaue durch die
Stadtschichten
durch die gezackte Form
des Ausschnitts
auf die Schildmauer
der Vorstadtburg
den Monolith
Polygon des Tagtraums
Riese
im Dämmer gekrönt vom
Kreistanz der Krähen
die Spechte
behacken die
Haut
und das Fleisch
:
graben bis
aufs Armierungsgewebe
Styropor schneit
aus den Wunden
fällt aus der gelochten
Leere
unter der ich
staunend stehe
o, die Schönheit stiller
Flächen
.
.
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freiVERS | Marcel Rothhaupt
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freiVERS | Chloé Derain
kein ort nirgends
may have broken every window, but the house, the house is dark
— "happens to the heart", leonard cohen
FREMD,
von außen,
von dem außenland,
von der außenwelt,
von einem exoplaneten,
den niemand kennt (schwarzes loch),
aus einem loch gekrochen,
i danced myself right out of the womb,
aus dem schlüsselloch einer tür geklettert,
heraus in der welt,
heraus in einem anderen land (meine geburt),
is it so strange to dance so soon,
anders aussehend,
anders ausredend,
noch immer ausbleibend (entzweigerissen),
bleibend verloren,
bleibend vergessen,
verblieben in der morgenwelt (jetzt abreisen),
i liken it to a balloon¹,
nach morgen suchend,
nach sterbenden süchtig,
eines sichfremdfühlens schuldig,
KEIN ORT NIRGENDS².
¹ zitate aus "cosmic dancer" (t. rex).
² titel des romans "kein ort. nirgends" (christa wolf)
.
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freiVERS | Angie Volk
Hákarl
Tag drängt in den Raum, grau.
Ich schaue raus, mein Nachbar steht auf dem Balkon,
er ist auf Hüfthöhe abgeschnitten.
Er raucht und kratzt sich den Bauch, bohrt mit einem Finger im Nabel.
Ich ziehe den Vorhang zu, bleibe noch einen Moment so stehen,
dann setze ich mich zurück auf das Bett,
wische ein paar Krümel beiseite,
Pistazienschalen,
greife nach meinem Laptop.
Das Computerlicht scheint mir ins Gesicht, blau.
Ich fahre mit dem Mauszeiger über die Seiten von eben,
nutze dafür den spröden Gummiknopf auf der Tastatur.
Er fühlt sich an wie etwas, das einem Tier unter den Pfoten wächst.
Ich scrolle zu dem Abschnitt, bei dem ich eben noch war, lese:
Die Fischerin sagt, einen Grönlandhai als Beifang haben,
das sei wie in einen Hundehaufen zu treten.
Es gibt Bilder von Grönlandhaien,
auf denen liegen sie mit offenen Mäulern auf dem Rücken,
haben die Farbe von Beton, der lange Witterung ausgesetzt war.
Ich stelle mir vor, dass sie sich anfühlen wie Steine, die man in einem Flusslauf findet,
kalt,
dumpf,
gebrochen
und überzogen mit einer feinen Schleimschicht.
Neben ihnen stehen und hocken meistens strahlende Männer mit Spießen in der Hand,
halten schlaffe Flossen in die Kamera
und jedes Mal sieht es aus, als würden sie mit ihrem Penis posieren –
Schaut her,
er ist sehr groß.
Der Grönlandhai schwimmt so langsam, dass unklar ist, wie er es eigentlich schafft zu jagen.
In seinem Magen fanden Forscher:innen
Robbenreste,
große Fische,
ab und zu auch Teile von Eisbären.
Es wird vermutet, dass er sich an seine Beute anschleicht,
wenn sie schläft,
dass er auf verendete Tiere wartet,
die vom Rand des Polareises ins Meer
hinabsinken.
Oft leben Parasiten auf den Augäpfeln des Grönlandhais, die aussehen wie eine Mischung aus Mücke und Wurm.
Sie bringen die Iris des Hais zum Leuchten.
Es gibt Mythen und Sagen, die beschreiben das grüne Leuchten des Grönlandhaiblicks.
Manche behaupten, er hypnotisiere damit seine Opfer,
mache sie gefügig
und führe sie ganz gemächlich in seinen Schlund.
Grönlandhaie leben im arktischen Meer,
sie sind noch nicht besonders gut erforscht.
Besonders rätselhaft war lange Zeit ihr Alter.
Auffällig ist, dass sie nur sehr langsam wachsen,
aber trotzdem sehr groß werden.
Ich öffne einen weiteren Tab und google:
18 feet in meter
In einem Kasten erscheint die Antwort:
5,4864
Ich kann mir nicht vorstellen, wie groß das ist,
18 Füße hingegen schon.
Forscher:innen kamen zu dem Ergebnis,
dass die Haie vermutlich sehr alt werden.
Nur beweisen konnten sie es lange nicht.
Irgendwann entwickelte ein Physiker ein Verfahren,
durch das es möglich wurde, das Alter von Lebewesen anhand ihrer Augen zu bestimmen.
Die Linse wächst nach dem ersten Lebensjahr kaum noch,
vakuumiert stattdessen einen Teil der Atmosphäre vom Tag der Geburt.
Sie wird so zur Zeitkapsel.
Misst man den Kohlenstoff-Gehalt im Linsenkern und
vergleicht ihn mit der Kurve des Kohlenstoff-Gehalts,
lässt sich das Geburtsjahr bis auf drei Jahre genau ermitteln.
Einem Studenten der Meeresbiologie fiel ein,
dass der Grönlandhai manchmal unfreiwillig Beifang wird,
erinnerte sich vermutlich an das Gleichnis des Hundehaufens
und beschloss, die Häfen am Polarmeer abzufahren.
Sein Ziel war es, möglichst viele Linsen zu ernten, um mit ihnen das Alter der Haie zu ermitteln.
Ich stelle mir den Studenten vor,
wie er über toten Grönlandhaien kniet,
ihnen mit einem Eisportionierer die Augäpfel aus den Köpfen gräbt,
sie in einen Gefrierbeutel gleiten lässt und
dann mit federnden Schritten verschwindet.
Ich stelle mir die Fischer:innen vor,
die das Ganze beobachten,
stelle mir vor, wie sie mit den Schultern zucken und murmeln:
Wissenschaft.
Nach fünf Jahren hatte der Student genug Linsen gesammelt,
insgesamt achtundzwanzig Paare,
und die Meeresbiolog:innen verkündeten die Sensation:
Der Grönlandhai könne bis zu 500 Jahre alt werden.
Er sei damit das älteste bekannte Wirbeltier der Welt.
Das wachsende Interesse an der Erforschung des Grönlandhais
hat viel zu tun mit dem Interesse an entlegenen Meeresregionen generell,
mit dem Wunsch, den Klimawandel besser zu verstehen,
vor allem aber auch mit einem Kampf,
hinter dem Rohstoffe stehen.
Faszinierend ist für manche auch das Potential des Grönlandhais,
Sinnbild zu werden für die Relativität der Zeit:
Stell dir vor, du schwimmst im Eismeer und wirst 500 Jahre alt und niemand weiß es.
Bist du dann alt?
Eine Fliege landet auf meinem Unterarm, ich versuche sie zu fangen,
als ich vorsichtig die Hand öffne, ist sie schon längst weg.
Ich frage mich:
Wie entsorgt man einen unfreiwillig gefangenen jahrhundertealten Hai ohne Augen?
Die Frage klingt wie ein Witz,
bei dem die Pointe politisch unkorrekt ist.
Die Antwort lautet:
Man isst ihn.
Amazon schlägt mir vor:
Hákarl – fermentierter Grönlandhai (Gammelhai),
original isländische Spezialität,
100g
(!!!! Ab Mitte Mai erfolgt der Versand nur noch in einer Kühlbox !!!!)
Das Fleisch des Grönlandhais ist eigentlich giftig.
Sein Blut besteht zu großen Teilen aus Harnstoff.
Um das Fleisch essbar zu machen wird es fermentiert.
Dazu wird es in groben Kies vergraben,
mit Felsstücken beschwert und so bis zu drei Monate gelagert.
Dann wird das Fleisch getrocknet,
bis es fest ist und mit Hverabrauð gegessen,
einem Brot,
dass man nahe heißer Quellen vergräbt und dort einige Stunden dünstet.
Dazu trinkt man Brennivín,
isländischen Brandwein,
der auch Schwarzer Tod genannt wird.
Ich gehe nochmal zum Fenster,
mein Nachbar sitzt inzwischen auf einem alten Gartenstuhl,
hat sich tief in die Lehne zurücksinken lassen
und seinen Kopf in Richtung Himmel gedreht.
Die Wolken sehen aus,
als hätte jemand über ihnen Tinte verschmiert.
Zwei Norweger sind ein Jahr im Schlauchboot unterwegs gewesen,
haben den Kadaver eines schottischen Hochlandrindes
über das Eismeer gezogen
und versucht einen Grönlandhai zu fangen.
Einer von ihnen hat ein Buch über die Expedition geschrieben.
Auf die Interviewfrage,
ob er das Meer nun besser verstünde,
ihn die Suche nach dem Grönlandhai Weisheit gebracht habe,
antwortete er:
Nicht im Geringsten.
Das Meer zu verstehen hieße,
den Ursprung der Welt zu verstehen.
Und das Meer sei unendlich.
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freiVERS | Carl Manzey
straßenkind
zwischen brandschutzmauer und garage,
umgeben von fassaden, die hundert lichter werfen
im winter, in meinem hof,
umgeben von fenstern, deine krone
ist efeuumwunden, deine zweige
grüngeflochten, dein laub wirfst du
später ab, als alle anderen: der thujabusch
an deinem fuß bleibt immer grün,
der flieder, die platane neben dir
sind längst nackt, ehe du dein kleid verlierst,
deine wurzeln streiten mit beton seit
vielen jahren, deine kindheit ist für mich
ein menschenleben, doch sehe ich dich an,
frage ich mich, ob du je erwachsen wirst.
im winter sitzen tauben
in deinem geäst, versunken
in sich selbst sinnieren sie vom sommer:
den großen schwärmen, würmern, korn,
sie harren der kälte, doch sind sie
zumindest zu zweit.
mit wem sprichst du, wenn dir der winter lang wird?
wer teilt mit dir den rhythmus der jahreszeiten?
vielleicht der thujabusch, vielleicht die platane.
ich beobachte dein treiben
im frühling, bin zeuge deiner knospen,
doch was weiß ich vom leben eines ahorns?
ich sitze vorm fenster am klavier,
was ich spiele geht nur dich und mich
und die tauben etwas an.
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