freiVERS | Steffen Bach

münchen zob

am zentralen omnibusbahnhof in münchen
wartend auf den fernbus nach innsbruck,
eine frau kommt auf mich zu, fragt ob
ich ihr kind halten könnte, während
sie auf die toilette geht, es ist ein
kleines kind, ein baby, mit vielen weich
aussehenden dunklen haaren auf dem kopf.
ich sage ja ohne darüber nachgedacht zu haben.
sie bedankt und geht.
sobald sie nicht mehr
zu sehen ist, kommt mir der gedanke, was
wäre, sie käme nie wieder, ich male mir ein leben aus
mit dem kleinen jungen oder mädchen, ich weiß
das geschlecht nicht, mit dem findelkind.
dann kommt sie wieder, schenkt mir einen schokoriegel
mit russischen buchstaben drauf;
geht mit dem kind auf dem arm weg.
den ganzen weg nach innsbruck über fühle ich mich leer.

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Steffen Bach

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freiVERS | Jutta Schüttelhöfer

Chamäleon

im Dickicht zerreißt das Band an den Dornen
die blauen Schatten tanzen auf der Lichtung
durchbrechen den Blick
ich habe lange nicht mehr in die Ferne gesehen
ein Schwarm Vögel fliegt vorbei

nimmt die Gedanken mit im weichen Gefieder
können sich meine Lieblingsworte an sie schmiegen
zurück bleiben nur die roten Worte
die ins Schwarz tendieren wenn ich sie laut denke
ich hoffe auf die Rückkehr meiner Sprache

stumm stehe ich mit roten und schwarzen Gedanken
die Sonne kehrt mir den Rücken zu versenkt sich
hinterm Horizont in der Finsternis
blinzeln mich grell-gelbe Augen an überall im Wald
versteckt lauern sie auf ihren Moment

ich ducke mich hinter tiefschwarze Schatten
schwärzer noch als die Nacht
ich bin ein Chamäleon

kleide meine Seele in ihr dunkelstes Gewand
und verschwimme mit dem Hintergrund
niemand hat mich je gesehen

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Jutta Schüttelhöfer

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freiTEXT | Jürgen Artmann

Fliegende Hirsche

Ich erinnere mich an das Drachenfest. Es fand immer an jedem zweiten Sonntag im Oktober auf den Wiesen in der Talaue statt. Ganze Scharen von Kindern ließen zusammen mit ihren Eltern Drachen steigen.

Heute wandere ich durch das Elsass und sehe einen Hirschkäfer auf dem Waldweg sitzen. Ein imposantes Insekt. Hirschkäfer heißt im Französischen cerf-volant – fliegender Hirsch. Aber auch der Flugdrache heißt im Französischen cerf-volant. Während deutsche Kinder also Drachen steigen lassen, lassen französische Kinder Hirsche fliegen.

Meine Söhne kommen mir sofort in den Sinn. Als beide noch klein und süß waren. Und das Drachenfest in meinem damaligen Wohnort. Ich denke an sie auf meinem Wanderweg, auf dem ein kleiner fliegender Hirsch sitzt. Oder ist es ein Miniatur-Drache? Furchterregend genug sieht er aus, und urplötzlich hebt er ab. Dabei brummt er in einer so tiefen Frequenz, als ob er ein kleiner Hubschrauber mit Rotorschaden bei der Notlandung wäre. Ich kann erahnen, wie anstrengend dieser Fluchtflug für ihn sein muss. Er fliegt auf Augenhöhe an mir vorbei und ich bin froh, dass er kein Feuer speit.

Wir wandern zu dritt im Schatten des Waldes. Chemin facile – die leichte Strecke, stand auf dem Schild. Es geht über Stock, nein, eigentlich sind es herausstehende Wurzeln, und über Stein. Aimée hat Wanderstöcke dabei, mit denen sie sich abstützen kann. Ich muss manchmal die Hände zu Hilfe nehmen. Kraxle mehr als zu wandern. Ich möchte nicht den schwierigen Weg sehen. Ich wollte nur wandern, nicht klettern.

Mit welcher Freude haben wir Drachen steigen lassen, meine Söhne, meine Frau und ich.

Siebenundzwanzig Kilometer durch Elsässer Weinberge zu wandern wäre kein Problem gewesen. Aber dieser leichte Weg hat es in sich. Aimée spricht seit zwölf Kilometern kein Wort mehr. Sie hat Probleme mit dem linken Fuß. Sie versucht, beim Wandern zu meditieren und die Schmerzen damit zu verdrängen. Immer wieder reist ein wenig die Distanz zu ihr ab und wir warten auf sie. Sie beißt auf die Zähne, will und kann nicht aufgeben. Als Trevor und ich stehen bleiben und uns nach ihr umdrehen, überquert zwischen uns eine Blindschleiche den Weg.

„Habt ihr die kleine Schlange gesehen?“, fragt Aimée.

„Das war keine Schlange“, sage ich. Es war eine Blindschleiche aus der Familie der Schleichen. Und das sind wiederum Reptilien, bei denen die Beine verkümmert sind. So wie gefühlt bei mir nach siebenundzwanzig Kilometern. Wir haben nur noch zwei Kilometer vor uns bis zu unserem Ziel, einer Herberge in einem kleinen Weindorf im Elsass. Aber lieber würde ich jetzt wie ein fliegender Hirsch durch die Lüfte schweben, statt ins Dorf abzusteigen.

Trevor gibt mir recht. Eine Blindschleiche ist keine Schlange und sie ist auch nicht blind. Ich bin es, der manchmal blind ist, für die Schönheit der Natur. Die Schuppen der Blindschleiche blenden ihre Betrachter. Sie ist also eher eine blendende Schleiche. Verblendet auch mich und macht mir Hoffnung auf eine erholsame Wanderung, bevor ich siebenundzwanzig Kilometer Kraxeln in den verkümmerten Beinen spüre.

Aimée sagt, sie habe gerade kein Netz, aber sie würde das später googlen. Sie ist beeindruckt, was wir im Bio-Unterricht in der deutschen Schule gelernt haben. In ihrer französischen Schule hätten sie das nicht erfahren. Aber ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das aus der Schule weiß. Trevor und ich kommen einfach vom Land. Da gab es massenhaft Blindschleichen.

Wir kommen an einer der vielen Burgruinen vorbei. Leider hatte es hier im Mittelalter gebrannt, steht auf einem Schild. Vermutlich war ein feuerspeiender Drache der Auslöser gewesen, phantasiere ich. Ich wünsche es mir fast, irgendetwas Spannendes muss doch hier im Wald passiert sein.

Ich wäre jetzt gern ein fliegender Hirsch und würde es auch hinnehmen, wenn sich mein Fluggeräusch erschöpft und laut anhören würde.

Später sonnt sich die Blindschleiche auf einem Felsvorsprung, als der Hirschkäfer neben ihr landet.

„Hast du die großen Zweibeiner auch gesehen?“, fragt er die Schleiche.

„Ja“, antwortet sie. „Aber sie stören mich nicht. Sie lassen sich einfach blenden und ziehen irgendwann weiter.“

Die beiden grinsen sich an. Ein kleiner Wind kommt auf. Sie vertreiben sich die Zeit und lassen einen kleinen Papierdrachen steigen.

Das Leben wiederholt sich, nur aus anderer Perspektive. Fliegende Hirsche? Als Kind in Deutschland habe ich Drachen steigen lassen. Nach Jahren der Pause wieder als Vater. Als meine Söhne Kinder waren. Blindschleichen habe ich gejagt. In meiner Kindheit gab es sie noch zahlreich, aber sie scheinen heute fast verschwunden.

Ich stelle mir vor, ich fange einen echten Hirsch mit einem Lasso am Geweih. Ein kräftiges Tier. Doch als ein starker Wind aufkommt, ja fast ein Sturm, hebt er ab, schwebt über mir. Ich brauche meine ganze Kraft, ihn zu halten.

Ich google das Drachenfest in der Talaue. Meine Söhne sind längst erwachsen, doch ich werde sie fragen, ob sie wieder Hirsche mit mir fliegen lassen wollen. Am nächsten zweiten Sonntag im Oktober.

 

 

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Jürgen Artmann

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freiVERS | Manon Bauer

fehlst du dem meer?
hat es dich nicht längst
vergessen weil du häuser
gebaut hast an land
und land gebaut hast
über dem wasser habt ihr
euch belogen als ihr sagtet
das seien eure brücken du
hast nicht damit gerechnet
dass jemand wasser baut
in die luft nur um dich
zu erreichen

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Manon Bauer

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Poedu - Text des Monats Februar

Ich will’s wissen wann und wo oh oh oh oh oh oh
hast du gesehen, was ist geschehen,
hast du gesehen, kannst du verstehen oh oh oh
und du weißt, dass ich weiß, dass du weißt,
dass ich nicht weiß, was du willst.
Was ist passiert, warst Du im Krankenhaus,
bei der Feuerwehr oder der Polizei.
Was ist passiert, ich hörte nur den Schrei ei jei jei.
das Ende ist noch nicht vorbei oh oh oh oh oh oh
und du weißt, dass ich weiß, dass du weißt,
dass ich nicht weiß, was du willst.

 

Sonja

(8 Jahre alt)

 

POEDU | Poesie von Kindern für Kinder. Monatlich gibt ein*e Autor*in online einen poetischen Anstoß.

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Die Aufgabe diesmal kam von Martin Jankowski:

Gedichte machen Musik. Schreibt einen kleinen Liedertext. Mindestens vier Zeilen! Mit Strophen und Refrain. Wer sich traut, darf auch sein ganz eigenes Lied erfinden!

 

>> Alle POEDU Texte des Monats

>> POEDU - das Buch / Teil 2

>> DAS POEDU – Virtuelle Poesiewerkstatt für Kinder

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freiTEXT | Laura Kind

Freibad.

Ich erinnere die Sommer in unserer Stadt als einen langen Freibadbesuch. Und ich erinnere Lena, die in jedem dieser Sommer auftaucht, bis die Erinnerung nur noch ein Landschaftsportrait ist, von einer Liegewiese und einem Pool, aber keine Lena weit und breit zu sehen ist. Wenn ich es recht bedenke, war Lena eine Saisonfreundin. So wie die Eisdielen in der Fußgängerzone im September ihre Schaufenster beklebten, und erst im Mai wieder öffneten, bestand unsere Freundschaft aus langen Tagen im Freibad und Limo auf einem Parkplatz.

Das Freibad liegt oben auf dem Hügel, auf der einen Seite an Wiesen angrenzend, auf der anderen Seite die Hochhaussiedlung, in der auch Lena wohnte. Die Leute sagen, dass es hier ständig regnet, aber so ganz stimmen kann das nicht, denn sonst hätte ich nicht all diese Erinnerungen an das Freibad, in dem ich meine Sommer verbrachte, in dem ich schwimmen lernte, in dem ich meinen ersten Kuss bekam und einen allergischen Schock von einer Biene, weshalb ich diese kleinen Fläschchen mit mir herumtrage, deren Beipackzettel ich nie richtig durchgelesen habe. Wenn es also nicht regnete, wie die Leute behaupten, schmorte die Stadt in ihrem eigenen Saft. Ich saß in der Schule, wir hatten Deutsch, Bio oder Physik, und unsere Schweißperlen tropften zu Boden, wo sie direkt wieder verdampften. Nach der Schule packten wir unsere Taschen, quetschten uns in den Bus zum Freibad und wurden allesamt an der Endhaltestelle hinausgepresst. Wir strömten durch die Pforten des Freibads, Schülerströme, die kurz um einen Kiosk und ein Kassenhäuschen mäanderten, um schließlich in dem Schwimmbecken zu münden, wo sich der Strom perlend in Lachen und Schreien auflöste.

Es war der Sommer, bevor Lena aus meinen Erinnerungen verschwand. Ich saß am Beckenrand und tauchte die Füße ins Wasser, bis die halbe Stunde rum war, die das Eis in meinem Bauch brauchte, um nicht mehr den Kreislauf zu belasten. Das Licht und die Wellen marmorierten die Wasseroberfläche und ich streckte die Hand aus, um meine Oberschenkel mit Poolwasser zu kühlen. Die Wassertropfen blieben dort kurz als Perlen sitzen, bevor die Sonne sie wieder aufklaubte. Lena und ich waren schon eine Weile hier, denn in der Schule gab es hitzefrei und nach einer Stunde Englisch und einer Stunde Physik durften wir gehen. Die Sonne stand hoch und es war so heiß, dass einem ganz schummrig wurde. Lena sprang immer wieder neben mir ins Wasser und kletterte wieder hinaus. Dabei schrie sie jedes Mal auf. Lena hatte etwas Lautes an sich, das man nicht so leicht ignorieren konnte. Sie war nicht sonderlich beliebt und auch nicht gut in der Schule, obwohl sie oft zuhause blieb um zu lernen, wie sie sagte. Sie war schon einmal sitzengeblieben und die Lehrer baten ihre Mutter regelmäßig zum Gespräch, zu dem sie nicht kam, weil Lena die Briefe im Mülleimer verschwinden ließ. „Wird schon klappen“, hat sie schulterzuckend gesagt, als ich sie einmal danach fragte. Lena sprach selten mit den anderen aus der Klasse, sondern stellte sich in der Pause zu den Rauchern aus der Oberstufe vor die Schule. Und auch mit mir sprach sie selten in der Schule, so als ob unsere Freundschaft nur im Freibad und nach der Schule stattfinden dürfte.

Ich hatte nun schon lang genug am Beckenrand gewartet, stand auf und lief zur Leiter. Der Boden brannte unter den Fußsohlen. Ich stieg die Leiter Schritt für Schritt hinunter und wunderte mich, dass meine Haut nicht im Kontakt mit dem kalten Wasser zischte, wie eine heiße Pfanne, auf die man Wasser laufen lässt, damit sie schneller abkühlt. Als das Wasser meinen Bauch erreichte, blieb ich schaudernd stehen. „Jetzt stell dich nicht so an!“ Lena stand neben mir an der Leiter und lachte. „Es ist aber kalt!“ – „Meine Güte!“ Ich spürte, wie sich meine Hände von den Griffen der Leiter lösten und ich das Gleichgewicht verlor. Ich fiel rückwärts ins Wasser und tauchte unter. Als ich wieder auftauchte, schwamm Lena neben mir. „Komm, und jetzt Wettschwimmen!“

Nach einer Weile fing es schrecklich an zu regnen. Wir schwammen gerade an den Rand, als das erste Donnergrollen heranrollte. Kurz darauf brach der Himmel auf und wir nahmen jetzt erst die Nässe wahr, die sich anders anfühlte als die im Schwimmbecken. „Komm mit!“, rief Lena und wir packten unsere durchweichten Handtücher und Taschen und liefen los. Ich war noch nie zuvor bei Lena gewesen, was mich nicht störte. Wir hatten ein großes Haus und meine Eltern hatten es gern, wenn wir Gäste bekamen.

Hereingespült von dem Unwetter, hinterließen wir kleine Seen im Wohnungsflur. Lena legte den Finger auf die Lippen. „Kann sein, dass Alexandra schläft.“ Lenas Mutter arbeitete im Krankenhaus. Nach einer langen Nachtschicht lag sie auf dem Sofa, so als könnte sie sich nicht dazu entschließen, wirklich ins Bett zum Schlafen zu gehen, und harrte in einem Zwischenzustand aus, aus dem sie leicht wieder aufschreckte. Als sie uns jetzt bemerkte, richtete sie sich auf und strich sich den Schlaf aus Augen und Mundwinkeln. „Möchtet ihr etwas essen? Ich kann Pommes holen!“, schlug sie vor und ich war froh, denn zu den Pommes sind wir bei dem Unwetter im Freibad nicht mehr gekommen. „Ach, ihr seid ja ganz nass!“ Ihr Blick irrte zum geöffneten Fenster und zu der Wasserlache auf dem Fensterbrett. „Ach herrje. Ich mach das gleich weg.“

Als es aufhörte zu regnen, liefen Lena und ich zum Büdchen und kauften Currywurst, Pommes und Fanta. In die Pfützen war das Blau des Himmels gefallen und ich fühlte mich unbesiegbar, wie ich Hand in Hand mit Lena hineinsprang, das Wasser aufspritzte und das Blau zerbarst. Ich bekam eine Hose und ein T-Shirt von Lena und wartete mit ihr und Alexandra vor dem Fernseher, bis meine Mutter mich abholte. Lenas Hose war mir viel zu groß und ich war froh, dass ich mich setzen konnte, damit ich sie nicht mit der Hand halten musste. Das T-Shirt war am Bauch etwas kürzer und es waren kleine Strasssteine draufgeklebt. An einigen Stellen waren dort, wo Strasssteine sein sollten, dunkelgraue Punkte. Ich weiß nicht mehr genau, was im Fernsehen lief, aber ich erinnere noch, dass wir oft lachten, und dass Lena die Titelmelodien jeder Serie mitsingen konnte.

Als meine Mutter mich abends abholte, machte Alexandra ihr die Tür auf. Meine Mutter lächelte und bedankte sich, blieb dann im Flur stehen, und betastete ihre Kette, als müsste sie kontrollieren, dass sie noch an ihrem Platz war. Alexandra bot Getränke an. Ich sah meiner Mutter dabei zu, wie ihre Zunge nach einer Antwort tastete, aber nichts, was Alexandra ihr anbot, schmeckte ihr. „Haben Sie vielleicht ein Glas Wasser?“ Die Minuten danach saßen Lena und ich in dem Zimmer, das sie sich mit ihrem kleinen Bruder teilte und sprachen über Lenas Freund, den sie bald küssen wollte. Ihr Freund, das heißt, der Junge, mit dem sie manchmal am Hoftor lehnte, ging auf die Realschule und war zwei Jahre älter als wir. Man sah Lena ihr Alter nicht an, weil sie sich schminkte und Buffalos trug, die sie größer wirken ließen.

Lenas Wohnung war hellhörig. In diesem Moment kam mir bei den dünnen Wänden die Stille aus dem Wohnzimmer aufdringlich laut vor, genau wie Lenas Stimme, wie sie von ihrem Freund erzählte. Nach einer Weile steckte meine Mutter den Kopf zur Tür herein: „Julia, kommst du? Wir wollen jetzt gehen.“ Und dann zu Alexandra gewandt: „Hat mich sehr gefreut, Sie mal kennengelernt zu haben. Und vielen Dank für das Wasser. Tschüss Lena.“ Alexandra stand dort im Flur und lächelte so, als dachte sie, dass sich meine Mutter tatsächlich über die Bekanntschaft gefreut hätte. Ich sah Lena an und folgte ihrem Blick, der an den eigenen Fußspitzen klebte. Auf der Rückfahrt im Auto sprach ich kein Wort mit meiner Mutter.

Ich war noch einmal bei Lena zuhause. Ins Freibad gingen wir immer noch, aber selten allein. Es wurde erst eine größere, dann eine andere Gruppe, mit der ich ins Freibad ging, bis wir irgendwann gar nicht mehr gingen.

Letztens wurde mir bei Instagram Lenas Account angezeigt. Er ist nicht privat, ich kann ihre Bilder sehen, ohne ihr eine Follower-Anfrage stellen zu müssen, die ich mich nie getraut hätte abzusenden. Ihre Haare sind jetzt dunkel gefärbt. Auf einem der Bilder hält sie zwei Kinder an der Hand. Vorne sieht man den ausgestreckten Arm und die Gesichtshälfte eines Mannes. Im Hintergrund leuchtet ein Strand weiß und türkisblau.

 

 

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Laura Kind

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freiVERS | Florian Dietmaier

Zugluft

I

ein Zug von Schotterwägen
passiert eine schräge Wiese
nahe den Gefängnismauern

die nachkommenden Böen
lösen dichte weiße Wolken
von Löwenzahnsamen aus

in der schwülen Luft erstarrt
glühen sie einen Augenblick
in Erwartung des Erblühens

 

II

unter der Eisenbahnbrücke
wird eine Zeitung geblättert
jemand hat sie angezündet

Trauer- sowie Jobanzeigen
und daneben die Chroniken
auf den angesengten Seiten

eine Bedeutung hineinlesen
wäre kein Problem doch ist
dies Feuer bereits erloschen

 

III

auf glimmenden Schienen
donnert eine einsame Lok
am neuen Bahnhof vorbei

die Bänke sind aufgestellt
Uhren und Tafeln montiert
doch fehlen die Passagiere

eine Krähe am Blechdach
richtet ihr Gefieder wieder
das der Wind zerzaust hat

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Florian Dietmaier

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freiTEXT | Stefanie Adamitz

Unter der Haut

 

Ein Unfall ist wie durch ein unsichtbares Tuch gleiten, sagte Susa.
Jedes Mal wieder.
Du siehst es nicht, aber wenn es sich auf deinen Körper presst,
erschrickst du so sehr, dass es dir vorkommt, als sei es aus Blei,
als seien Nägel draufgesteppt,
so sehr schmerzt es auf der Haut, so sehr drückt es dir auf Leib und Gemüt.
Du bist so verletzt und wund in dem Moment,
wo du nichtsahnend den Weg lang spazierst und wieder
verwirrt und verwickelt
in einem solchen Tuch gelandet bist.

 

Gestürzt sind sie erst, als es wieder schön war,
als sie so entspannt waren wie seit Monaten nicht mehr.
Den Blick auf die Felder, den Kanal.
Keine Autos, nur ein Dorf,
so schön.
Die fremde Frau hatte ihre Hand gehalten, bis der Krankenwagen kam,
Engel hat sie sie genannt.
Auf französisch alle Körperteile benennen, die wehtun.
Ellbogen heißt coude lernt sie, auch was Fuß und Speiche und reingesteckt heißen.
Tausendmal hat sie‘s ihrem Kind gesagt, tausendmal, doch sie flucht nicht,
sie hofft nur, dass es dort, im anderen Krankenwagen bei ihm,
ihrem zarten kleinen Kind,
keine Überraschungen geben wird.

 

Jedes dieser Tücher wird weicher, während du hindurchschreitest.
Aus Blei wird blau, es färbt dein Gesicht, deine Knie.
Aus spitz wird stumpf, du schläfst nicht, du weißt noch nicht, wie es weitergeht.
Aus dem Schreck kämpfst du dich stoisch durch jeden Tag
die Fortschritte in der Ferne sichtend.
Fast durchsichtig sind die Tücher dann,
du denkst vielleicht, du bist längst durchgeschritten,
und du denkst, das, was dich noch hält, sind nur noch
die letzten Tuchreste auf deiner Haut.

 

Sie heilen, sie beide, und sie fahren weiter,
dahin, wo alles anders ist.
Die blauen Flecken sind fast verschwunden,
die Wunden im Gesicht und am Fuß
nur noch rote frische Haut, die in der Sonne glänzt.
Die Leute starren nicht mehr,
beinahe sieht sie wieder aus wie irgendein Mensch.
Da fängt das Beben an, das sie nicht zuordnen kann.
Ihr Körper hält sie nicht mehr,  aufgebracht und müde, will sie schlafen, aber rennt durch die Wohnung.

 

Susa sagt, die Tücher wandern weiter,
unter die Haut,
sie müssen einmal durch dich durch.
Du schaust sie fragend an.
Du verstehst nicht.
Sie sagt, der bleierne Schlag und seine blaue Erinnerung,
der Durchmarsch ins Mark und der Weg dort hinaus,
das ist der ganze Weg und er muss gegangen werden.

 

Tuchteilchen unter ihrer Haut, sie treiben und triezen.
Inkognito, mit fremdem Namen,
reisen sie in ihr versteckt.
Außen normal und im Innern der Schreck.
Sie sprechen nicht, sie sind nicht aussprechbar.
Niemand sieht sie, doch sie spürt sie wandern,
sie spürt sie klopfen.

 

Einmal durch dich durch, komplett,
hat Susa gesagt. Und,
dass sie sie jetzt sehen kann,
sie sitzen in deinem Psoas und trinken Kaffee.
Morgen gehst du zu ihnen, sagt Susa.
Sagst danke und tschüss
und jagst sie hinaus.
Dann hält sie dich fest, so fest,
dass heute und morgen wieder wie Wege erscheinen,
ihr Herzschlag, der hilft, durch Tage zu gleiten.
Verwirrt und verwickelt
vor und hinter und in deiner Haut.

 

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Stefanie Adamitz

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freiVERS | Johanna Schmidt

Berührungen.

körper

Ich wälze mich in Gefieder fremder Körper,
halte mich warm in Räumen,
die nie meine gewesen sind.
Ich reibe mich an der Bettkante,
ziehe mir einen Splitter ein,
blute ins weiße Leinen
und frage mich,
ob der Fleck jemals wieder verschwindet,
ob wir nun Verwandtschaft sind.

Die Handflächen, die Finger
in Krater schieben;
zersplitterte Gebiete
überziehen nackte Körper
werden zu Unebenen,
ein zerkratztes Relief und du:
legst dich auf mich
und suchst und spürst und gräbst
beinahe alle Narben aus.

Deine Bewegungen radieren alle Schatten weg,
nicht einmal das Gegenlicht weiß
dich einzufangen

Ich würde dich gerne sehen,
wie du deine Initialen
in die Maserung
meines Rückens schnitzt.
Wie du die Härchen brichst,
gefrorenes Gras durchstreifst,
es auftaust
im ersten Frost.
Wie deine Muskeln versteifen,
verästeln, brennen,
bevor sie sich
in andere Richtungen strecken.

An bettwarmen Gesichtern
kaltgewordene Hände reiben,
Münder und Lippen nicht nur
für Unaussprechliches
brauchen
wir
uns noch
oder sind wir längst vergangene Ideen,
verheizt in schneeschwarzen
Winternächten?

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Johanna Schmidt

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freiTEXT | Cornelia Koepsell

Grenzdebil im Literaturbetrieb

 

Früher war alles besser. Das war ein Standardsatz, so eine Art Glaubensbekenntnis in meiner Kindheit, über den ich mich immer sehr ärgerte. Ich war so richtig sauer und riss mir vor Wut Löcher in die Hosen. Heute kriegt man dafür einen Designerpreis, damals bekam man eine gescheuert.

Da der Satz recht häufig fiel, hatte ich eine ärgerliche Kindheit. Heute sage ich die vier Worte Früher-war-alles-besser zwar nicht laut. Aber ich denke sie manchmal. Heimlich. Im Verborgenen denken, heißt konkret, ich veröffentliche den Satz nicht auf Facebook.

Trotzdem wohnt meinen Gedanken der seltsame Trieb inne, so ein inneres Drängen und Sehnen, sich irgendwie zu manifestieren, so dass auch andere sie mitkriegen. Meine Hirnströme neigen zu Geschwätzigkeit.

Um das zu verhindern, versuche ich heimlich im Bett zu denken, mit der Decke über dem Kopf und da brummele ich ganz leise ins Kissen, so dass nur nicht schwerhörige Milben mich verstehen können.

Früher-war-alles-besser.

So strohdumm, wie er sich anhört, ist der Satz garnicht. Ich gebe Ihnen ein Beispiel, wo er zutrifft. Im Literaturbetrieb. Manchmal versuche ich in dieses Biotop meine Nase zu stecken. Entweder kriege ich dann eins auf eben diese oder ersatzweise eins auf die Schnauze oder ich ziehe mein Riechorgan freiwillig ganz schnell wieder heraus und schlurfe zurück ins Büro, wo ich mit ein paar ziemlich langweiligen Tätigkeiten mein Geld verdiene.

Aber immerhin kriege ich welches. Nette kleine Euros statt was auf die Nase. So viel, dass ich mir eine Mietwohnung leisten kann und einen gebrauchten japanischen Kleinwagen. Letzterer ist ausgesprochen wichtig für mein Wohlbefinden, da ich ein libidinöses Verhältnis zu meinem Auto unterhalte. Irgendwen muss man ja lieben.

Falls man sich früher entspannen wollte, ging man spazieren. Heute muss es mindestens ein Halbmarathon sein.

Wenn man früher einen Job hatte, mit dem man so einigermaßen sein Geld verdiente, war alles gut. Heute muss es auch noch Spaß machen, man soll glücklich sein, ausgefüllt, ein Dauergrinsen als Gesichtsmaske tragen, weil man so schön ausgebeutet wird und sich nebenbei zum Wohle der Firma ständig selbst optimieren. Da rutscht einem doch der Mittelfinger aus der geballten Faust.

Neulich erzählte ich auf einer Party jemandem, der einigermaßen vernünftig aussah, wie langweilig mein Job sei und wie bekloppt meine Chefin. Neben mir stand so eine Gisela, bei der zu Hause sich Psycho-Ratgeber und Esoterik Schwulst bis unter die Decke stapeln. Die Lektüre dieses modernen Glaubensbekenntnisses hat ihr die letzten verbliebenen grauen Zellen aus der Hirnschale gedrückt. Gisela ist esoterisch so durchgeglüht, dass sie im Dunkeln leuchtet. Sie erklärte mir, ungefragt natürlich:

„Wenn du deine Arbeit so hasst, musst du kündigen.“

„Wie soll ich dann meine Miete bezahlen?“ fragte ich.

„Das wird sich finden“, meinte sie.

Wenn ich auf die Giselas dieser Welt höre, meinen Job kündige und mich selbst verwirkliche, was nebenbei bemerkt in meinem Fall bedeutet täglich zehn bis zwölf Stunden zu schlafen und das Folterwerkzeug Wecker aus dem Schlafzimmer zu verbannen, und wenn der Vermieter, ein aggressiver Frühaufsteher, mich irgendwann aus einer meiner wohlverdienten Tiefschlafphasen klingelt und mich fragt, wann ich zu zahlen gedenke, ich sei um Monate im Rückstand und ich ihm erkläre, das werde sich finden, dann werde ich sehr schnell einen neuen festen Wohnsitz im Bezirkskrankenhaus haben. Dort kann ich meine Selbstfindung unter dem Einfluss von Psychopharmaka fortsetzen und sogar sechzehn Stunden täglich schlafen.

Meinen Aufenthalt dort könnte ich verlängern, indem ich behaupte unter einem Burnout zu leiden, weil der Vermieter mich so bedränge und weil die Welt so schlecht sei. Letzteres wird sich nicht so schnell ändern.

Besagte Gisela von der Party wird mir bestimmt nicht mit ein paar Euros aushelfen, nachdem ich ihren Rat befolgte, gekündigt habe und das mit der Miete sich nicht so schnell gefunden hat. Natürlich weil ich irgendwas falsch gemacht habe. Das hatte mir besagte Gisela noch mit auf meinen verschlungenen Lebensweg gegeben.

Aber ich bin vom Thema, dem Literaturbetrieb abgekommen. Früher, als alles besser war, da sahen die Biografien von Schriftstellern in etwa so aus.

 „Er – in Ausnahmefällen war es auch eine sie – also er arbeitete als Hausmeister, Totenwäscher, Taxifahrer, Kellner, Almhirt und Weichensteller. Der Titel seines ersten Erfolgsromans lautete: Die-Angst-der-Leiche-vor-dem-Waschen.“

Eine Schriftsteller-Biografie von heute geht etwa so:

„Sie studierte acht Semester am Leipziger Literaturinstitut. Diverse mäandernde Preise entdeckten sie als geeignete Trägerin. Sie debütierte mit dem Lyrik-Band Ich-und-mein-Handy.“

Verstehen Sie mich jetzt? Wenn nicht – auch egal. Dieses immer von allen verstanden werden wollen, wonach so viele Menschen insbesondere weiblichen Geschlechts sich andauernd sehnen, ist sowieso unerträglicher Ballast.

Früher gab es den Geniekult. Deshalb haben so wenig Frauen geschrieben, weil sich das Genie nicht mit ihrem Körperbau vertrug. Der war eher geschaffen für Haushalt und Altenpflege und Kaffeekochen und verstanden-werden-wollen.“

Insofern ist heute alles besser. Frauen dürfen auch mal genial sein, solange sie jung genug sind, um am Leipziger Literaturinstitut zu studieren und Eltern ihr eigen nennen, die genug Geld haben, um sie auch anschließend zu unterstützen, damit sie sich mit siebenhundert-bis-tausend-Euro-Stipendien monatlich durchs Leben fretten können.

Ansonsten müssen sie eben doch Verkäuferin werden und sich ein Beispiel an ihren Schriftsteller-Vorfahren nehmen.

Ob sie jemals Geld verdienen mit dem Schreiben, so viel, dass sie sich mit hoffentlich lange intakten Zähnen knapp über dem Hartz-Vier-Niveau festbeißen können, ob ihnen das gelingt, hat ja nichts damit zu tun, wie gut sie sind, sondern ist das Ergebnis von König Zufall, durch den sie irgendeinen aktuell bescheuerten Mainstream treffen oder ob sie in der Lage sind, ausreichend verschwurbelt zu schreiben, um weitere Literaturpreise und Stipendien auf einem hart umkämpften Markt an sich zu reißen, vergeben von Literatur-Juristen, die auch nicht besser sind als ihre Kollegen in der schwarzen Robe am Amts- oder Landgericht.

Wer ihre Sprache nicht spricht, wird aussortiert. Das war früher so. Das ist heute so. Wer sagt denn, dass alle Werte den Bach runtergehen?

Vielleicht sollte ich also den Satz Früher-war-alles-besser kreativ umschreiben und sagen: Heute-ist-alles-anders.

Ja – ich weiß, das klingt nicht sehr intelligent, aber ich habe nie behauptet, Eigentümerin eines hohen IQ zu sein.

Beim letzten Intelligenztest, dem ich mich spaßeshalber unterzogen habe, war ich grenzdebil.

Ja – Mann – das ist doch was, worauf ich stolz sein kann.

Wenn schon erfolglos unterwegs im Literaturbetrieb, dann wenigstens grenzdebil. Deshalb liebe ich auch kurze oder Ein-Wort-Sätze. Die verstehen ich und meinesgleichen nämlich gut.

Mein Lieblingssatz, seit ich ungefähr zehn bin, das ist der Klassiker:

Ich Tarzan – Du Jane.

Geniale vier Worte plus Bindestrich. Wenn man den verstanden hat, darüber meditiert, ich meine so richtig tief innen-drinnen, dann kann man alle Liebesromane aus dem Bücherregal in die Tonne hauen, so richtig Platz schaffen, das nennt sich „Simplify your life“.

Letzteres ist ein Buchtitel, geschrieben von einem, dem seine Hochbegabung die deutschen Wörter aus dem Hirn gelöscht hat.

Deshalb muss man erst Englisch lernen, bevor man sein Leben simplifyen – ich meine: vereinfachen kann.

Das finde ich kompliziert. Kann aber auch an der Grenzdebilität liegen.

Wenn man sowas Tolles hat, braucht man sowieso nicht solche Bücher lesen und spart sich haufenweise Geld.

Das Leben wird von alleine einfach. Es gibt Leute, die meditieren stundenlang im Lotussitz oder auf Knien wie arme kleine Sünder, machen sich die Gelenke kaputt mit dem Ziel wenigstens einmal am Tag den Kopf leer zu kriegen.

Als Grenzdebiler bekommt man das geschenkt von Gott Vater oder Gott Mutter oder dem Jesuskind.

Es hat so viele Vorteile. Ich kann sie gar nicht alle aufzählen. Strengt auch zu sehr an.

Ein Kumpel von mir, der beim IQ Test noch schlechter abschnitt als ich – ja das geht –, er klärte mich auf:

„Unsere Synapsen sind nicht testfähig“, sagte er „Weil die Erfinder der Fragebögen sie nicht haben und deshalb nicht abfragen können.“

„Dann sind wir Aliens?“ fragte ich.

„Wir nicht“, erklärte er. „Die Anderen.“

 

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Cornelia Koepsell

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