Rheinlandschaft im September
Vor der Staffelei
Der leicht fallende Wind an einem kalten Septembertag
zeigt die Straßengesichter in seinem bläßlichen Blau
wie Papier auch die versprühten Farben
Eine Porzellankatze sieht mich lange an und ihr Besitzer
fürchtet ich würde sie mitnehmen ohne zu bezahlen
Die Tümpel und Kohleschlepper sind
in das gleiche bläuliche Licht getaucht
wie die Berge aus sortiertem Schrott
die Lastkähne und der Uferstein
Es scheint als sei auf diese Landschaft
eine Mündung gerichtet
Zwei Männer sitzen in einem geschlossenen Wagen
und trauen sich nicht nach draußen zu gehen
jemand anders bleibt im Dunkel seines Bürofensters
und ich zeichne die wirkliche Mündung seiner Waffe
Er fuchtelt mit ihr, als wisse er noch nicht
worauf er zielen solle, – vielleicht, denke ich
will er die Landschaft als ganzes zum Verschwinden
bringen
bevor sie ihn zum Verschwinden bringt
Der leicht fallende Wind läßt trockenes Laub blühen
und kleine Stückchen Dunkelheit
finden sich an den Flusssteinen, den Grabsteinen
die jemand zu ihnen ans Ufer geworfen hat
aus Achtlosigkeit oder aus Wut
Ich höre auf das Schlagen des Wassers
Segler schweben nah vor dem schwarzen Dom
fahren unter gezeichneten Brücken
in Farbpunkten, Strichen und dem zittrigen Licht
unterschiedlich bedeutender Zeichen
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