Lustflüge

Adent-mosaik (c) mosaik

Er kannte sich gut aus in den Tiefen der Nacht:
Bars,
laut, übervoll,
sodass die Menschenmasse auf die Straße quoll.
Am klebrigen Boden zwischen Glasscherben stehend
ein zuckersüßes Getränk auf der Zunge,
das ihn von der Eintönigkeit des Alltags,
nein, von seiner Langeweile,
von seinem Unvermögen im Hier und Jetzt Freude zu finden,
weghob.
Billigflug?
Laut lachte er,
überlaut,
seinen Frust zudeckend,
noch einen schüttete sie in sich hinein,
Leere auffüllend mit Fragezeichen.
Das Menschenkind in der versifften, vernebelten, zugedröhnten Lusthöhle
Lust mit ?:
“Ich spür mich, weil ich betrunken bin
und spür mich doch nicht, weil ich betrunken bin.“
„Lass mich!
Lass mich in Ruh!….
Schleich dich!“
Und als es gar nicht mehr ging,
schlich es sich,
das Menschenkind
und wankte
und , bezahlte
– viel
und dankte
allen
fürs MiteinanderFallenLassen
und flügelschlagend in den Lüsten Taumeln,
luftig nicht,
in Co2 Emmissionen erstickt.

Die Sonne ging auf,
es blickte auf,
HerzFleischLeuchten.

Es sank in sich und ging nach Haus,
schlief sich seine Räusche aus?
„Morgen werd ich wieder fliegen ,
überdrüber am liebsten,
Fleisch und Erde, was kümmerst du mich!
Du leidest und ich kann Dir nicht helfen!“

HerzFleischLeuchten mit ungeweinten Tränen.
Landebahn im Dunkeln ohne Beleuchtung.
Es war Weihnachten.

Gundula Maria von Traunsee