mosaik28 - in Bildern
Die 6e des Musischen Gymnasiums Salzburg hat sich künstlerisch mit der aktuellen mosaik28 auseinandergesetzt. Aufgabenstellung war, sich einen Text aus der Zeitschrift auszusuchen und bildnerisch darauf zu reagieren. Eine Auswahl der dabei entstandenen Werke dürfen wir euch vorstellen. Und weils so schön ist, gibt's für die von euch, die grad keine Printausgabe bei der Hand haben, das PDF kostenlos dazu:
Download mosaik28 (PDF)
1: Nelly Ebert zu ‚Wut‘ von Sophia Fritz
2: Nelly Ebert zu ‚Januar‘ von Stefan Heyer
3: Benedikt Ziegler zu ‚Die sieben Todsünden - Lust‘ von Sophia Fritz
4: Hannah Laznia zu ‚Januar‘ von Stefan Heyer
5: Johanna Gamper zu ‚Hotelstaub‘ von Katharina Wulkow
6: Johanna Gamper zu ‚Der Mantel‘ von Marina Büttner
7: Tobias Hauer zu ‚Friedrichsblau‘ von Svenja Reiner
8: Noah Knapp zu ‚Abschluss‘ von Steffen Kurz
9: Klaudia Sobota zu einem Zitat im Interview mit Versatorium/Helmut Ege („Es entsteht beim Übersetzen ein Text, der vorher nicht da war.“)
mosaik28 – Dass alles immer weitergeht
mosaik28 – Dass alles immer weitergeht
INTRO
Dass alles immer weitergeht, dafür braucht es viele Dinge: Als erstes bedarf es Autor*innen und Künstler*innen, die etwas zu sagen haben und dies auch im Format einer Zeitschrift wie der unseren tun möchten. Dann braucht es Menschen „hinter den Kulissen“, die dafür sorgen, dass die Beiträge gesichtet, diskutiert, ausgewählt, zusammengestellt, korrigiert, grafisch aufbereitet und in ein Gesamtkonzept gebracht werden. Es werden Mails geschrieben, Telefonate geführt, Pläne geschmiedet, zwischendurch verworfen und am Ende doch irgendwie eingehalten. Es braucht Räume, die in diesem Prozess vereinnahmt werden (siehe Kreativraum auf der letzten Seite), Ideen, Ziele, Visionen und auf dem Weg dorthin auch einige Kompromisse.
Es braucht Menschen, die für das Ergebnis brennen, die die Zeitschrift lesen, andere dazu ermutigen, es ihnen gleichzutun. Menschen, die uns auf vielfältigste Weise unterstützen. Und es braucht (in einer Welt wie dieser: natürlich) auch Geld.
Ehrlicherweise muss man sagen: Es braucht verdammt viel Geld. Und es braucht verdammt wenig Geld. Je nachdem, wie man es betrachtet. Wenn man mal ehrlich kalkuliert (siehe Seite 2), merkt man schnell: Eine Zeitschrift wie diese ist kaum bezahlbar. Wir sind vor acht Jahren allerdings mit einer Mission gestartet: Literatur für die, die sonst weniger oder kaum oder keine Literatur in die Hände bekommen. Darum war und ist die Zeitschrift mosaik kostenlos erhältlich.
Wer wissen möchte, wie das möglich ist, kann sich auf Seite 2 die Kalkulation ansehen, die Logos der Fördergeber darunter betrachten und hier im ersten Absatz nachlesen, welche Arbeiten alle unentgeltlich geschehen.
Warum wir das schreiben?
Ob wir Mitleid wollen? Bitte nicht. Wir haben ein unfassbares Privileg, etwas machen zu dürfen, das uns begeistert.
Ob wir Geld wollen? Wenn uns jemand unterstützen möchte, freuen wir uns natürlich sehr. Das ist allerdings kein Spendenaufruf oder Ähnliches. Nicht alles, was einen Wert hat, muss auch einen Preis haben. Es geht uns schlicht um Bewusstseinsbildung. Wir sind nur ein Beispiel von vielen. Neue Zeitschriften entstehen (siehe Seite 69), andere verschwinden, einige begleiten uns weiterhin auf unserem Weg. Wir leben in einer Gesellschaft, die Dinge mit einer Zahl und einem Währungssymbol dahinter verbindet. Diese Zahl für das mosaik einmal aufzuschreiben ist ein erster Schritt in Richtung Transparenz.
euer mosaik
Inhalt
Die alleinige Regie
- Katharina Körting – Großer Bahnhof
- Stefan Heyer – Januar
- Simon Stuhler – Charms
- Konstantin Arnold – Mammon
- Katharina Wulkow – Hotelstaub
Zu zart zum Schlagen
- Marina Büttner – Der Mantel
- Sophia Fritz – Die sieben Totsünden
- Harald Kappel – Bang Bang und das ganz normale Glück
- Mascha Schlubach – Die Mutter
- Sonja Gruber – Kindheit am Bauernhof
Sicherheitsdienstleistungen
- Steffen Kurz – Abschluss
- Johanna Wurzinger – Leumundszeugnis
- Magdalena Sams – Die Insel / Verhagelte Bananen
- Lisa Gollub – Siebensachen
- Marianna Lanz – bienenfleißig
- Svenja Reiner – Friedrichsblau
Kunststrecke von Mark Daniel Prohaska
BABEL – Übersetzungen
- Alexander Estis (Übersetzung) – Pirozhki (anonyme Internetgedichte)
Kolumne
- Peter.W.: Ich habe ein Problem!, Hanuschplatz #15
Zeitschriftenschau
- Felicitas Biller – „Zwischenräume sollen bewohnt werden“
Buchbesprechung
- Lisa-Viktoria Niederberger – Beziehungsstatus: Wertvoll (über: Martin Peichl – Wie man Dinge repariert)
Interview
- Marko Dinić – „Da uns vieles reizt, übersetzen wir alles.“
(Interview mit Helmut Ege vom Versatorium)
Kreativraum über das Basislager Hüttenberg
mosaik26 – ich bin keine pflanze
mosaik26 – ich bin keine pflanze
INTRO
„denken sie darüber nach wie es ist
ohne frau zu leben“
– Steffen Kurz (S. 20)
Dieser Tage kam eine Frage auf uns zu: Sag, liebes mosaik, wie hältst du’s mit dem Gendern? Und wir waren etwas überrascht – nicht über die Frage, sondern darüber, festzustellen, dass wir noch nie im Team darüber diskutiert oder aktiv darüber nachgedacht haben. Seit wir uns erinnern können ist der Asterisk da, als wäre er eine selbstverständliche Gegebenheit, wie der Umstand, dass wir nicht auf Kunststoff sondern auf Papier drucken (was wir im übrigen auch nie diskutiert haben).
Kritik an dieser Praxis kommt dieser Tage nicht nur von den Eh-scho-wissen, sondern zum Beispiel auch vom Wiener Philosophen Robert Pfaller, wie er es u. a. in einem Interview mit dem Standard formuliert hat: „Eine Kunstsprache zu verwenden, also zu ‚gendern‘ oder ein Binnen-I einzufügen“, scheint ihm nicht der richtige Weg, „man klingt dabei schnell nicht mehr wie ein vernünftiger Mensch.“ Und er markiert das Gendern als eine Form, sich über eine andere Gruppe zu erheben. Womit wir schnell bei einer Frage sind, die uns in Wellen immer wieder beschäftigt: Was kann/soll Kunst/Literatur im gesellschaftlichen Zusammenhang?
Wir verstehen uns auf einer Mission, Literatur zugänglich zu machen. Doch was bedeutet das? Ist es Aufgabe der Kunst, sich mittels Simplifizierung (über die Themen, Wege und Mittel) neuen Bevölkerungsschichten anzunähern oder ist es Aufgabe der Gesellschaft (des Staates?) Initiativinteresse für Kunst zu schaffen? „Man muss Kultur zu den Menschen bringen“ ist ein häufiger Schlachtruf, der in Sozialprojekten in sogenannten „Problembezirken“ endet und damit genau jene Überheblichkeit zelebriert, die auch Pfaller ankreidet.
„Sei unbesorgt: Von den hundert Namen,
die ich trage, ist kein einziger
Eva“
– Marina Berin
Seid unbesorgt, liebe Leserinnen und Leser, liebe Lesende, liebe Leser*innen, wir geben uns nicht mit einfachen Antworten zufrieden. Dafür kann eine Antwort dann auch mal länger dauern. Vor allem dann, wenn man vom Hundertsten ins Tausendste kommt. Letzteres wünschen wir euch für die vorliegende Ausgabe.
Inhalt
elektrisches zirpen
- Dagmar Falarzik: Aufziehender Sturm / Der Sturm / Nach dem Sturm
- Erik Wunderlich: Liebes Dreifingerfaultier
- Thomas Ballhausen: Stanze
- Stephan Weiner: Buch vom Zweck
- Ursula Seeger: Unwillkürliches Flattern. Teil 31: Feingefühl und Anfälligkeit von Maschinen für Unausgeglichenheit und Exzentrik
waldwerden
- Steffen Kurz: eine blume zwischen zwei abgründen
- Manon Hopf: Fangen
- Fabian Lenthe: Sie verlassen mich
- Michael Pietrucha: Oh. Philia und deine geteilte Pflege mit dem Leben
- Martin Peichl: 1000 Tode
und du nur so. oh.
- Barbara Marie Hofmann: wiegenlied [totenschaukel]
- Marina Berin: Du bittest mich
- Katherina Braschel: Der Dosenrost sagt den Kieselsteinen, sie sollen mir temporäre Cellulite an den Knöcheln machen. Oder was?
- Dustin Young: bitte komm
- Hannah Bründl: wenn wind
Kunststrecke von Dominika Ziober.Król
BABEL – Übersetzungen
- Jacek Dehnel: Miasta Dalekie / Ferne Städte (aus dem Polnischen von Michael Pietrucha)
- Enesa Mahmic: Blatusa (aus dem Bosnischen von Marko Dinic)
- Tobias Roth: Firn / Neve di Primavera (ins Italienischen von Nicoletta Grillo)
- Yevgeniy Breyger: Schöne Lagunen / Lagune Frumoase; Vorsicht / Atentie (ins Rumänische von Krista Szöcs)
Kolumnen
- Peter.W.: High Noon an der Datumsgrenze, Hanuschplatz #14
- Marko Dinic: Über das Plagiat, Lehengrad #5
Buchbesprechung
- Josef Kirchner: „Buchstaben sind Schmutz auf Papier“ – Zeitschriftenumschau
Interview
- Miss Tell und Miss Spell – Gespräch Franziska Füchls und Lisa-Viktoria Niederberger