Jetzt haben wir uns aber lange genug davor gedrückt. Nach dem Rückblick auf das Geschehen und die Webstatistiken jetzt auch mal ein Blick auf die Finanzen. Wer bezahlt das eigentlich alles?
Fangen wir gleich damit an: Woher kommt das Geld?
- Kulturabteilung der Stadt Salzburgt: 1600,-
- Kulturabteilung des Landes Salzburg: 1600,-
- Studenvertretung Germanistik Salzburg: 2000,-
- Bundeskanzleramt (Zeitschriftenförderung): 1600,-
- Buchverkauf (online): 365,-
- Buchverkauf (offline): 280,-
Das bedeutet, wir hatten ein Budget von rund 7200 Euro (einzelne Lesungen, die extra Förderungen erhielten, mal ausgenommen) um das Jahr zu bestreiten.
–
Aber wofür haben wir es ausgegeben?
Da wären zunächst mal die unvermeidlichen Druckkosten von über 8600,-
- Buchdruck: 2550,-
- Zeitschriftendruck: 5520,-
- Druck Öffentlichkeitsarbeit: 550,-
Dann sind uns Honorare für Lesende sehr wichtig. Sie schlagen mit 350,- recht niedrig zu Buche – das liegt aber daran, dass fast alle Lesungen (studentINNENfutter, KulturKeule, Wissenstage, Kritische Literaturtage etc.) extra Finanzierungen hatten, die jeweils zu 100% an die Autor*innen weitergegeben wurden.
- Geburtstagslesung: 150,-
- Lesereise: 200,-
Und dann kommen die Kosten, die man gerne vergisst – immerhin auch nochmal 2575 Euro.
- Öffentlichkeitsarbeitsausgaben: 830,-
- Versand: 720,-
- Lesereisekosten (ohne Honorare): 560,-
- Spesen: 340,-
- Büromaterial: 125,-
–
–
Was haben wir 2016 gemacht?
- 4 Ausgaben der Zeitschrift mit über 100 Texten von mehr als 60 Autor*innen
- 7 Auflagen von 5 Büchern mit Texten von insg. mehr als 40 Autor*innen
- 12 Lesungen mit insg. mehr als 60 Autor*innen
- Online-Veröffentlichung von mehr als 150 Texten von mehr als 120 Autor*innen
- 2 Buchmessen/Wissensveranstaltungen
- 1 Festival
–
Was haben wir 2016 gearbeitet?
- Zeitschrift: 468 Stunden
- edition mosaik: 132 Stunden
- Online-Publikationen: 156 Stunden
- Distribution: 384 Stunden
- Öffentlichkeitsarbeit: 372 Stunden
- Veranstaltungen: 180 Stunden
Diese 1692 Stunden verteilen sich zu knapp 90% auf zwei Personen (70% Josef, 18% Sarah, 12% Sonstige) und sorgen für ein durchnschittliches Arbeitspensum von insg. gut 32 Stunden pro Woche. Dass jede einzelne dieser Arbeitsstunden unbezahlt ist, versteht sich ja von selbst…
Warum ist das interessant? Weil wer oben mitgerechnet hat, stellt fest: Die Ausgaben von 11525 Euro übersteigen die Einnahmen deutlich. Dieses Minus von etwas mehr als 4300 Euro wurde (von uns selber) privat getragen – zusätzlich zur geleisteten kostenlosen Arbeitszeit.
Dass es so nicht weitergehen kann, scheint klar. 2017 wird sich einiges ändern. Wir kämpfen weiterhin für die Finanzierung von Projekten wie dem unseren. Literatur, Kunst und Kultur braucht Wertschätzung – auch finanzieller Natur. Dass aber jemals nicht nur die Autor*innen sondern auch die Grafiker*innen, Organisator*innen, Öffentlichkeitsarbeiter*innen, Redakteur*innen, Lektor*innen etc. entsprechend abgegolten werden können, bleibt wohl eine Utopie.
Wer weiterlesen möchte: Idealismus und Kulturpräkariat.
Alle Zahlen sind gerundet. Ausgaben und Einnahmen von Lyrik für Alle sind ausgeklammert.