“Drei Schnitte. Zwei links und eine im Bauchnabel. Ich wache nach der Operation in meinem Zimmer auf, das ich mir mit Maria, der kaputten Gebärmutter und Doris, dem Brustkrebs teile. In meiner Hand juckt der Zugang für die Infusionen, an meinen Beinen die Trombosenstrümpfe. An meinem linken Beckenrand ein bleich gewischtes X, das sie mir vor der OP auf die Seite malen ließen, wo später das Vielleicht raus darf.”
Sarah Eder
Hier sollte eigentlich ein Rotweinfleck sein. Als Sinnbild der gelassenen Panik. Neben rotem Wein schätzt Sarah schöne Sätze, gerne auch von Musikern [Einschub der Autorin: Hab Bob Dylan 8x gesehen – danke Papa!] und fertigt selber viele solche, wenn sie ihren Alltag mit viel Phantasie (aber ohne Fantasy) in Prosa, Kolumnen und Origamischwänen verarbeitet. Als Kind der 80er zog sie 2011 in „Herr Leben, die Rechnung bitte“ Zwischenfazit. Die Salzburgerin ist Mitglied des Bureau du Grand Mot.
X – Kurzprosa, zusammengestellt von mosaik.
Buchpräsentation am 17. Juni 2014 | 20.00 | Urbankeller