10 | Johanna Beck
Souterrain Er hat seinen Keller recht gut vermieten können, sagt der Grubinger. Ah geh, wirklich! Wir haben ja nicht mal die Ski mehr dort unten, die Stahlkanten sind bei der Feuchtigkeit doch immer…
09 | Andrea Nagy
Fortschritt Selbst ist die Bedienung der Bedürfnisse wenn diese schwach in der Wahrnehmung hart in allen Devisen versehen mit blinden Bandagen aber ohne Diesel bitte Das geht so nicht das rechnet…
08 | Seitenstechen – Zwei Collagen
Je ein Satz aus jedem Beitrag der Literaturzeitschrift Seitenstechen #1 & Seitenstechen #2 – zufällig ausgewählt, sinnig aneinandergereiht, einen neuen Text ergebend: #1: Seefahren macht…
07 | Sebastian Sauer
Killer. 6 Uhr. Busfahrt durch die Eifel. Das klingt so friedlich. Wir haben die Gewehre auf der Schulterstütze zwischen die Beine gestellt. Ein Kamerad sinkt fast mit der Stirn auf die Mündung,…
06 | Andy Haider
Weihnachtn auf Gut Aidabichl? „Weihnachten auf Gut Aiderbichl“ haums im Fernsehn, am vierazwanzigstn auf d'Nocht. Owa, denk ma i, waun ma schau de Geburt vo an kloan Buam feian, der unta ormsöligste…
05 | Dennis Hannemann
Tapete Kerzenlicht die Tapete glänzt türkis tropfender Zapfhahn abgegriffenes Holz Bestellungen treiben den Kellner vor zurück ich höre das Pochen der angehaltenen Zeit ich sehe die Risse im weißen…
04 | Luca Manuel Kieser
nimm den Job oder das Blut das in den Ohren am schönsten rauscht und damit war Aber berufen zu vermitteln im Streit zwischen Blätter und Meer und also rannte Aber um den das Gerücht geht er sei schon…
Lieber Thomas Brezina, hat das wirklich sein müssen?
Lisa-Viktoria Niederberger über Thomas Brezinas neues Knickerbockerbandenbuch „Alte Geister ruhen unsanft“. Ein bisschen Rezension, ein Hauch Begeisterung, eine große Dosis Unverständnis und ACHTUNG:…
03 | Katja Johanna Eichler
Zerlaufen Ich hatte sie seit zwanzig Jahren nicht gesehen. Sie sah müde aus. Dass sie eigentlich vorgehabt habe, in die Ritzen zwischen den alten Holzdielen zu zerlaufen. Die alten Holzdielen. Die…
02 | Johann Wiede
Es herrschen Schulden in der Musik, zurück bleiben die Ringe der Mutter, bleibt der Motor und kreist in Sirenen über die gelbe Stadt, alle Gewinner zielen auf das Radio, sie bringen Papier mit,…
01 | Sigune Schnabel
Frostgrenze In deinen Worten fliegen Zugvögel. Der Fluss rauscht lauter als sonst, sammelt Schnee von den Bergen. Alle Sätze müssen sterben. Am Fuß der Kastanie liegen die toten. Zwischen Blättern…
freiVERS | Peter Paul Wiplinger
Nada und France Über die teller gebeugt essen wir jeder unsere suppe wie schmeckte sie damals in Dachau wie in Mauthausen einen langen weg seid ihr gemeinsam im leben gegangen jetzt seid ihr müde…