Bevor man sich mit dem “Wohin wollt ihr?” beschäftigen kann, muss einmal die wichtigste aller Fragen geklärt werden:

Warum macht ihr das denn eigentlich?

Marko Dinic (mosaik zeitschrift für literatur und kultur):

“Ich kann nichts anderes, ich will nichts anderes. Mein Tag beginnt und endet mit Literatur.”

Johanna Wieser (STILL):

Ich könnte was anderes machen, aber das ist es, mit dem ich meine Freizeit füllen möchte. Und das würde ich nicht, wenn es mir nicht so viel bedeuten würde.“

Christel Steigenberger und Armin Steigenberger (Außer.Dem):

 In der Anfangszeit haben wir uns gedacht, es gibt so viele motivierte, unbekannte Autoren, die brauchen eine Plattform. Mittlerweile veröffentlichen wir aber auch berühmtere Autoren, die sich aber trotzdem manchmal auch schwertun, für bestimmte Textsorten eine Publikationsmöglichkeit zu finden“

 „Der Input den ich kriege, ist für mich unglaublich bereichernd und irgendwie schon ein verwirklichter Lebenstraum.“ (Christel)

Maximilian Meier, Sven Daum, Bastian Denker (Prisma):

Göttingen hatte einfach viel, das hatte eine große Literaturszene und viele Veranstaltungen. Aber eben keine Literaturzeitschrift. Drum haben’s dann wir gemacht“ (Bastian)

Es sollten sich auch mal Leute eine Literaturzeitschrift mitnehmen, die sich sonst vielleicht keine kaufen würden. Deswegen wollten wir niederschwellig sein, gratis und an Orten vertreten, wo man nicht unbedingt Literatur erwartet.“ (Max)

 

Olivia Golde und Jiaspa Fenzel (PS):

Was ist Literatur die quasi am Rande steht, haben wir uns gefragt. Und wie würde das aussehen, wenn die nebeneinander stellen, auch mal Unbekannte und Bekannte zusammen, oder einen Autor der gerade in der Justizvollzugsanstalt sitzt“

Wir holen auch  politische AktivistInnen ins Boot, die eigentlich sonst nur für die Schublade schreiben würden.“

“Wir wollen das aufsammeln, was sonst runterfliegen würde.”

 

Anneke Lubkowitz (Sachen mit Wörtern):

Der Lernprozess und die innere Motivation was zu machen, was man noch nicht gemacht hat, das ist toll.“

Es geht auch ein bisschen darum, Literatur und Alltag zu verknüpfen, und zwar auf eine nicht-elitäre Art.“

 

Katharina Ferner (&Radieschen):

Es macht Spaß.“

(das muss auch einfach auch einmal gesagt werden)

 

Man sieht schnell, es tun sich viele Gemeinsamkeiten auf: Liebhaberei und Herzblut, persönliches Engagement der HerausgeberInnen und der Verzicht auf Ruhm, Ehre und auf Reichtum, sind die Schlagworte, die oft fallen  – alle Sprechenden vereinen. Viele der Redaktionsteams loben den familiären Zusammenhalt, ohne den es vielleicht gar nicht mehr möglich wäre, weiterzumachen. Ein zentrales Thema aller Anwesenden ist es, auch unerfahrenen Schriftstellern eine Plattform zu bieten, unkompliziert veröffentlichen zu können. Auch das Ziel, Literatur einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, vereint alle, wenngleich sich auch die Zugänge dazu unterscheiden.

Es verspricht, ein spannender Nachmittag zu werden.

 

Lisa-Viktoria Niederberger