zwischen den anschlussschlitzen der luft
verschwindet abstoßung
& doch, da die neugier, die bedeutung
fasst mich, ein verbrannter griff, ihrer, meiner
die bedeutung fasst mich an
sie fragt, ob ich ihren newsletter abonnieren will
wir sind unsere daten, denke ich
da huscht die bedeutung um die ecke
wir sind der rohstoff des einundzwanzigsten jahrhunderts
ich fresse bildschirmlicht um licht
wie leer ich mich fühle, wenn es in jedem stimmfang
jeder werbung, jedem hack um mich geht
warum wollt ihr mich?
mich substanzloses ich, ich begreife mich nicht
ich als akzidenz der plastiktüte
eine junge frau schob sie mir zu
voll windeln & brot & bat mich, sie zu entsorgen
ich behalte sie, weil es sich cool anfühlt
etwas illegales zu besitzen
verleiht irgendwie substanz, dieses verruchte
vor einem selbst
kanister schwarzgebrannter sehnsucht, auf offner straße
wir prosten uns zu, jeder nimmt die leere an
& trägt sie mit sich
um nicht von ihr verschlungen zu werden
realisten sind die schlimmsten utopisten
diese plastiktüte wird dich überleben
denn wie es in server hineinhallt, schallt nichts, nichts
nichts mehr hinaus

.

Martin Piekar

.

freiVERS ist unser Wort zum Sonntag.
Du hast auch einen freiVERS für uns?
schreib@mosaikzeitschrift.at

<< mehr Prosa | mehr Lyrik >>