Weiße Gedichte

Die Krise ist eine Metropole. In ihre Berechnung fällt blauer Schnee.
Zurück bleibt das Tauwasser auf den Gleisen. Die Schimmel der Ängste trinken davon. Zeitnah. Dann fliehen sie mondsüchtig über die Weiden.
Ich kämme den Rest der Stadt mit meinen Blicken. Durch ihn läuft mein Tropfen Zeit,
bevor er sein Meer erreicht.
Die gläsernen Fassaden der Bürohäuser spiegeln dazu die vertanen Möglichkeiten.
Menschensilhouetten bespielen den Raum. In den Händen Jahrgangssekt.
Ich bleibe in Ufernähe, bei den jungen Hunden.
Sie schlagen ihre Zähne in die Wolken. Die Gedichte sind weiß an diesem Morgen.

Kerstin Fischer

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