winterfremde

wir teilten diesen  morgen
auf
der atem beschlug die fenster
von der kühle sprachen die fahnen im wind
zu zittern lag in ihrer natur.

jenseits der luft lernten wir zu schreien
was nicht gesagt werden konnte:
vielleicht halten die farben den schlaf zurück
dann, am abend zieht die kälte ein
während kippen schneeflocken vergiften

überwintern zu zweit
in der provinz oder der periepherie
als ahnung der stimmen
an den masten
die flaggen flüstern gebete
noch ohne nation.

manchmal wenn die autobahnen
schweigen
hören wir das knistern in der luft
atmen die leere
folgen fremden fußabdrücken im schnee
und ahnen nur,
dass es unsere eigenen sind.

Nico Feiden

Das Advent-mosaik, dein literarischer Begleiter durch die Vorweihnachtszeit.
Täglich darfst du ein neues Türchen aufmachen:

advent.mosaikzeitschrift.at