freiVERS | Carlotta Frei

Überstand Die Mühseligkeit des Arbeitenden spiegelt sich im Eifer seiner Vernunft, welche an Wänden klebt wie Sprüche übers Leben, an die man sich gern erinnert, damit alles nicht so ernst erscheint…

freiTEXT | Simon Bethge

Von dem Raum Von dem Raum erzählt sie, klein und weiß, und vollkommen schattenfrei, sensorische Deprivation, ja, so nenne man das, wie in diesen Meditationstanks oder den Folterkellern des Guo’anbu,…

freiVERS | Natalie Campbell

Zitronenbaumplantagen Meine Lippen sind maulbeerblau, unter den Nägeln klebt glitschiger Schneckenfilm, von Pedralva weht Wüstenwind lehmfarbene Sandpartikel über sattgelbe Stoppelfelder, gespickt…

freiTEXT | Ludwig Matheis

Rot Er saß, wie immer, wenn es möglich war, an einem Fensterplatz entgegen der Fahrtrichtung und blickte in die Umgebung, welche von der Bahn bereits passiert worden war. Was an ihm vorbeizog war in…

POEDU – Text des Monats Dezember

Liebe bricht von unseren Herzen Eine tolle Freundschaft beginnen wir Ich bin artig Ich liebe die Sachen, die ich sehe Bitte sag deine Meinungen Glück kannst du dir selber machen Ich passe auf dich…

24 | Verena Dolovai

Fischköpfe rollen nicht Tagwache 6.00. Den Sekt und das Bier einkühlen. Die Kartoffeln aufsetzen. Kaffee im Stehen. Keine Zeit verlieren. Zeit zum Fischmarkt zu fahren. Sich um kaltes Wasser scharen.…

23 | Martin Peichl

wenn jemand stirbt, soll man alle Spiegel verhängen, damit sein Geist nicht gefangen wird im Glas, dann bleiben sämtliche Uhren im Haus stehen, die Zeiger und die Ziffern zucken, schweigen, man soll…

22 | Gundula Schiffer

Der Sonnenmann Unten auf dem Trottoir stand ein Mann in der als Lenz getarnten Wintersonne. verstand, dies ist sein Kairos: genieße, vielleicht schon morgen bist du traurig und Regen befällt dich.…

21 | Sigune Schnabel

Hausordnung Du sollst die Treppe nicht anfassen mit deinen schmutzigen Schuhen, Gedanken, Kopfstein- pflastern über den Wunden. Die Stunden der Nacht ausdehnen, aber dich nicht daran anlehnen in…

20 | Harald Brier

Auf den Wassern Der auf den Wassern reist ist heimatlos im Grund und voller Sehnsucht Tief im Blau zuhause und blind und mutig, zum Fliegen noch zu stark Seine Füße zu zart für harten Fels Sein Herz…

19 | Christian Bauer

Der Schieber Unerbittlich fraß sich der Schieber in den Berg aus Kartoffelbrei. Raubbau war das, aber es ging nicht anders. Oben, in luftiger Höhe, dampfte der Buttersee, eine Lake Unheil für die…

18 | Sarah Rinderer

fern-orten schläfst du? frage ich nachts das displayleuchten tagsüber stillelos schuh an fastinselspitze höre ich             mit den steinen auf fern-orte fingernagelgroße schiffe im……