Jahresrückblick 2016 - Teil 1: Was passiert ist.

Es war im Frühjahr und ein Autor meinte: "Glaub mir: 2016 wird DAS Jahr!" Wir waren skeptisch. Aber er hatte recht. Was für 1 Jahr.

Was im ersten Halbjahr passiert ist, haben wir im Halbjahresbericht schonmal zusammengefasst. Im Schnelldurchlauf:

Wir hatten vorgelegt. Doch das zweite Halbjahr wusste nachzulegen - wenngleich auch anders...

 

Die mosaik-Klausur

Im Sommer begannen wir einen Prozess, der langsam zu seinem Abschluss findet. Wir luden euch alle ein, euch an der Umgestaltung des mosaik zu beteiligen. Es bildete sich ein kompetentes und engagiertes Team heraus, das in der Folge viele Neuerungen diskutieren und schließlich auch umsetzen konnte. 2017 wird vieles überraschend anders werden - bald gibt es mehr Infos dazu...

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Neue Lesungen

Anfang Oktober: KulturKeule goes Pop. Anfang November waren wir zu Gast bei den ersten Wissenstagen Salzburg, betreuten die Leselounge und das Rahmenprogramm, u.a. mit Lesungen mit Lisa Viktoria Niederberger, Marko Dinic und Tobias Roth. Einen Monat später organisierten wir den Gemeinschaftsstand der Literaturzeitschriften bei den Kritischen Literaturtagen, schlossen neue Kontakte und stellten mit einer Lesung von Lisa Viktoria Niederberger, Veronika Aschenbrenner und Andreas Reichelsdorfer die gemeinsame Anthologie - Zweifel zwischen Zwieback - vor.

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Bücher, Bücher, Bücher

Jaja, Zweifel zwischen Zwieback, die Jubiläumsprosaanthologie zur 20. Ausgabe des mosaik hat uns das ganze Jahr begleitet und war im Dezember endlich da! Kurz davor erschien auch Idealismus und Kulturpräkariat, die Studie zeitgenössischer junger Literaturprojekte von Josef Kirchner - mit Essays von Marko Dinic und Max Czollek. Gleichzeitig erschien auch mosaik21 - der Schwerpunkt auf Übersetzungen geht weiter! Und dann war da noch roll, jene Kurzprosaanthologie in ungewöhnlichem Format mit sieben wunderbaren Texten zu eben diesem Thema. Und um die literarische Vielfalt zu manifestieren dann auch noch eine Lyrikanthologie mit Namen Lyrik für alle!

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Lyrik für alle!

Vom 7. bis 11. Dezember 2016 fand in Salzburg die dritte Babelsprech-Konferenz unter dem Motto „Lyrik für Alle!“ statt. Es nahmen 28 Lyriker*innen aus 7 Ländern teil (Deutschland, Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Südtirol/Italien, Slowenien, Ukraine). Mit Babelsprech.Salzburg hat die Stadt „wenn nicht die größte, so doch die großartigste Lyrikveranstaltung erlebt, die hier je stattgefunden hat“ (Josef Kirchner). Damit trägt die Konferenz auch einer Entwicklung Rechnung, die Salzburg in den vergangenen Jahren zum Zentrum junger Gegenwartsdichtung in Österreich gemacht hat.

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An zwei Konferenztagen standen Diskussionen über die Möglichkeiten und Aufgaben zeitgenössischer Lyrik neben lyrischer kollektiver Praxis im Fokus. Die Diskussionen waren getreu dem Motto „Lyrik für Alle!“ in einem Blog (betreut vom Erfurter Lyriker Mario Osterland) und einem Live-Stream mitzuverfolgen. Bei den abendlichen Live-Veranstaltungen im Markussaal präsentierte sich die Gegenwartslyrik in ihrer ganzen Vielfalt zwischen Musik, Performance und Text.

20161210_Lyrikfueralle_(c) Nana Fiedler (79)

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Was wird 2017 bringen? Wir planen schon eifrig. Stay tuned...

Die mosaik-Klausur - eine Zusammenfassung

Die mosaik-Klausur brachte überraschende Ergebnisse. Obwohl: Von Ergebnissen zu sprechen ist nicht exakt. Es handelt sich vielmehr um Handlungsanweisungen und Diskussionsgrundlagen. Eine Klausur, die ins Herz ging.

WP_20160715_20_06_35_Pro - KopieMit unterschiedlichen Erwartungen kam man zur Klausur – dass diese schließlich sechs intensive Stunden in Anspruch nehmen würde, erwartete wohl niemand. Diskussionen über Formate, personelle und finanzielle Ressourcen, Eigen- und Fremdwahrnehmungen führten immer wieder zurück in das Herz, den Kern des mosaik.

Als Einstieg wurden individuelle Wahrnehmungen gesammelt. Dabei wurden unterschiedliche Standpunkte auf das mosaik offenbar: Von Autor*innen, Leser*innen, Herausgeber*innen. Diese Fremdwahrnehmung mit der Eigenwahrnehmung zu vergleichen und Gründe für Differenzen ausfindig zu machen wird eine schwierige aber hoffentlich lohnende Aufgabe der kommenden Monate.

Nach einem Input über die absolvierten und geplanten Aktivitäten und Projekte, die Zeitansprüche und Finanzplanungen sowie internen Strukturen (die man im Halbjahresbericht ausführlich nachlesen kann) galt es, das vermittelte Bild mit dem Eigenbild vom Anfang zu verbinden. Hier stellte sich bald die Frage nach der Botschaft, der Idee des mosaik, die vielleicht intern klar sein mag, aber nicht stringent vermittelt werden konnte bzw. sich in den letzten Monaten und Jahren von der anfänglichen Mission von vor fünf Jahren entfernt hat.

Auf der Suche nach Gründen und Ausprägungen kam die Diskussion immer wieder auf den Kern des mosaik zurück: Dieser müsse – so einer der zentralen Arbeitsaufträge, die im Anschluss gefasst wurden – als erster Schritt einer langfristigen Erneuerung neu definiert werden. Es gilt also, ein neues Mission Statement um die Kernelemente „Niederschwelligkeit“, „Vielfalt“ und „Förderung junger Literatur“ zu formulieren.

Erst wenn dieses geschärft und damit den neuen Bedingungen angepasst wurde, kann der Schritt nach außen über die Ressourcen zu den Formaten und Projekten führen. Dieser Prozess wird – so am Ende geplant – das gesamte zweite Halbjahr 2016 in Anspruch nehmen.

WP_20160715_20_07_29_Pro - KopieEs wurde der Bedarf ausgemacht, in diesem Prozess neue personelle und finanzielle Strukturen zu schaffen, die längerfristig eine zeitliche und finanzielle Entlastung bringen und den zukünftigen Erfolg sichern sollen. Wer in welcher Form, mit welchen Kompetenzen und Vollmachten daran beteiligt sein wird, wird sich nach einer Evaluation durch die bisherigen Herausgeber herausstellen.

Neben der internen Evaluation ist auch eine breite Online-Umfrage zu den Einstellungen und Wünschen zum bzw. für das mosaik geplant. Ergänzt mit einer Analyse anderer Literaturzeitschriften und Verlage sollen in den nächsten Wochen und Monaten erste Schritte auf dem Weg der Erneuerung des mosaik gemacht werden. Wir halten euch hier auf dem Laufenden.

Wir möchten uns nochmal bei allen Beteiligten und insbesondere bei Manuel für die Leitung der Klausur bedanken und sind frohen Mutes für die zukünftigen Entwicklungen.