Scheiß Winter

Adent-mosaik (c) mosaik

Wer
nicht
jung stirbt,
lebt
zu lang.

Thomas Mulitzer


Winterzauber

Adent-mosaik (c) mosaik

Winternacht, im Zauberglanz
Mond beschienener Wolkenkranz
Weltvergessen liegt das Feld
Geheimnisvoll wirbeln die Flocken
weihnachtlich uns zu verlocken
unterm weiten Himmelszelt

Fern von Lärm und eitlem Trubel
Fern von Euro, Yen und Rubel
Dort wo nichts als Stille wohnt
Vertreib die Sorgen, die Gespenster
Von Kerzenlicht erhellte Fenster
Ein Stern über der Erde thront

Und wenn der Chöre sanfte Stimmen
wie Funken durch das Dunkel glimmen
Und Mitleid meine Schritte lenkt
Bin so dann aus jenem Stoffe
aus dem zu sein ich immer hoffe
Ein Herz, das Freud und Liebe schenkt!

Magdalena Ecker


Texttor

Adent-mosaik (c) mosaik

Weihnachten - Texttore

von harleki'schen Texttoren sehen

Jahrtausendalte, aufgezwungene Tradition, erkämpfte, erschlich, erbeutete Lügen. Verkommene Wahrheiten wühlen jährliche Windungen, ob gewaltvoller Zielzüge.
Über unzählbare mögliche Wege nach Rom, so viele vergangene.
Vorweihnachtlichen Tore einer Randation.
Verschlossenen, unsichtbaren Moore anderer Reliktionen.

Dazu Textmasken
tragen.
erzählen von:
bestrahlenden Rüstungen, zerstrahlenden Wüsstungen mumifizieren,
bearbeiteten Baretts, zerarbeiteten Uniformen variieren,
beschlagenen Gesetzen, zerschlagenen Gasmaskenmohn.

Obendrein
einmal im Jahr das Fest der Nächstenliebe,
bleibt die restliche Zeit das Vergessen zu trainieren,
das Weinen zu vergessen, den Wein zu trinken,
sich in Konsunamis der ersten Welt zu verwinken.
Gemeinschaftlich messen in der heimeligen Stimmung
Predigt,
nur einmal im Jahr.

Patricia Lang


BING BING

Adent-mosaik (c) mosaik

 

Bing Bing!
So schiebt dies blasse Mädchen
Sich klappernd durch die Welt.
Und schnell, sodass die stehende Luft
In ihrem Haar als Fahrtwind zählt.

Bing Bing!
Scheppert ihr treues Rad,
Trägt ächzend seine Pflicht.
Auch jedes Schlagloch nimmt es brav
Ist nur die Dame drauf erpicht.

Bing Bing!
Ich seh dir nach, du Rad,
Mit mitleidvollem Blick.
Mir ist ich wär der andere Draht
Den dieses Fräulein tritt.

Florian Lamprecht


Weihnacht

Adent-mosaik (c) mosaik
Macht auf
die Tür
und gleich das Tor dazu! Zuviel des Lichts,
wir konnten es nicht fassen. Der Fackel Schein
in jenem Stall dereinst
war hell genug.

Wolfgang Danzmayr


Die Pässe in der Schweiz

Adent-mosaik (c) mosaik

 

In Zeiten die wie Feuer Pech und Pneu
ein Sennenhund aus Bern und eine Kesse
wittern Brisantes neu
und unter weißer Pracht macht uns
die alte Schweizer Firnbank weise
sie decke treu
die vielen fremden Reise-
Pässe

Und unten alt und dicht an dicht
ruhen Kristalle fein sortiert
darüber weich das Ruhekissen abortiert

Große Kristalle sperren sich und rittern
lawinenschwer nach Blässe
und überhaupt
in tiefe täler schlittert
man doch nur
aus Sicht der Regenbogenpresse

Wolfgang Kauer


Die stille Zeit

Adent-mosaik (c) mosaik

Die stille Zeit, die leise
Die geraume und weise
Diese stille Zeit, sie ist endlich da

Drum macht die Tore hoch und die Stimmen breit
Lasst heiße Schokolade in eure Seelen fließen und Lebkuchen die Wunden stopfen
Wie süßverpacktkaramellisierte Weihnachtsmänner wird das aussehen

Erklimmt den Nonnberg und schaut in die Fenster der Glücklichen und Reichen
Schaut ihnen wonnevoll beim Streiten, Lieben und Schweigen zu, denn dazu sind sie gemacht
diese Salzburger Winterfreilichtbühnen

Und immer wieder dieses Licht! Warmer Schimmer, der aus den Häusern tröpfelt und direkt über die Haut zieht bis ins kalte Herz.
Maronis gibt’s doch am Hanuschplatz günstig zu erwerben.
Schraub sie ein wie eine neue Glühbirne.
Wohlan, leuchtet winterlich in die stille Zeit.

Andrea Weiss